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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch
Autoren: S Wiggs
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unglaublich gut aussehenden Mann, der so weit außerhalb ihrer Liga spielte, dass er genauso gut auf einem anderen Planeten leben könnte.
    Planet der Groupies, dachte sie, als sich drei Frauen ihrem Tisch näherten. Sie stießen einander an und lächelten verlegen.
    „Entschuldigen Sie“, sagte die eine, und es war vollkommen klar, dass sie damit nicht Maureen meinte. „Sie sind doch … Eddie Haven, oder?“
    „ Der Eddie Haven“, stellte ihre Freundin klar.
    Er schenkte ihnen ein Lächeln. „Ich schätze schon.“
    „Das dachten wir uns. Sie sehen genauso aus wie in dem Film.“
    „Oh, das ist nicht gut“, sagte er.
    „Nein, Sie waren so zauberhaft.“ Die drei Frauen strahlten. „Und wir haben Sie erst letzte Woche in Extra gesehen.“
    Hier war der Beweis für eine weitere Wahrheit. Attraktive Frauen neigten dazu, sich zusammenzutun. Jede dieser drei hatte das Aussehen eines ehemaligen Cheerleaders – mit blitzenden Augen und einem breiten Lächeln, in Jeans und hochhackigen Stiefeln und eng anliegenden Pullovern.
    „Könnten wir vielleicht ein gemeinsames Foto mit Ihnen machen?“
    „Ehrlich gesagt bin ich hier gerade mitten in einer Besprechung …“
    „Nur ein Handyfoto“, sagte die Frau und zog schon ihr iPhone heraus, das sie Maureen hinhielt. „Hier, könnten Sie das Bild machen?“
    Bevor Maureen etwas erwidern konnte, erklärte eine der Frauen ihr, wie die Kamera an dem Handy zu bedienen war. Die drei drapierten sich um Eddie, und – man konnte es nicht anders sagen – er strahlte auf Anhieb wie ein hell erleuchteter Weihnachtsbaum.
    „Danke. Das war echt cool von Ihnen“, sagte die erste der Frauen und sicherte das Foto. „Und ich weiß, dass Sie das bestimmt andauernd hören, aber ich habe Sie in dem Film geliebt. Ich liebe Sie immer noch, jedes Mal wenn der Film im Fernsehen wiederholt wird.“
    „Danke“, sagte Eddie. „Sehr nett von Ihnen.“
    Sie reichte ihm eine Visitenkarte. „Hier ist meine Telefonnummer. Sie wissen schon, falls Sie mal Lust auf einen Wein oder so haben.“
    „Klar.“
    Die drei Frauen kehrten an ihren Tisch zurück, wo sie sofort die Köpfe zusammensteckten und wie die Schulmädchen kicherten. Maureen war ein wenig fassungslos. Die hatten sich direkt vor ihrer Nase an ihn herangemacht. Soweit sie wussten, hätte Maureen doch sein Date sein können. Das war sie nicht, aber trotzdem. Was schmerzte – und sie hasste die Tatsache, dass es ihr Schmerzen bereitete –, war, zu wissen, dass die Frauen sie angeschaut und ganz eindeutig keine Sekunde lang angenommen hatten, dass sie mit ihm … zusammen war. Seine Verabredung. Seine Freundin. Stattdessen hatten sie sie behandelt, als wäre sie seine Assistentin oder Sekretärin.
    „Tut mir leid“, sagte Eddie. „Also, wo waren wir stehen geblieben?“
    Maureen schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht mehr.“ Sie war noch nie Zeuge einer solchen Szene wie eben geworden. Es war ehrlich gesagt schockierend. Wie ein Überfall aus dem Hinterhalt. „Das passiert Ihnen oft, oder? Menschen – Frauen – tauchen einfach auf und bitten um ein Autogramm oder ein Foto.“
    „Ich bin mir nicht sicher, was Sie mit oft meinen“, sagte er.
    „Ist es schon mal vorgekommen?“
    Sein Gesichtsausdruck bestätigte es.
    „Mehr als einmal begründet den Begriff ‚oft‘.“
    „Ich wünschte, sie wären Ihnen gegenüber nicht so unhöflich gewesen“, sagte er.
    Sie war überrascht, dass es ihm aufgefallen war.
    „Ich hätte etwas sagen sollen“, fuhr er fort. „Ich hätte sie auf ihre Unhöflichkeit aufmerksam machen sollen.“
    „Dem Himmel sei Dank, dass Sie es nicht getan haben“, sagte Maureen. „Das wäre einfach nur peinlich gewesen.“
    „Und das hätte Ihnen nicht gefallen“, konstatierte er.
    „Kennen Sie irgendjemanden, der peinliche Situationen mag?“, gab sie zurück.
    „Ich bin schon mein ganzes Leben lang ein Darsteller, und da gehören die einen oder anderen blamablen Situationen dazu, ob es einem nun gefällt oder nicht.“
    „Damit kenne ich mich nicht aus.“ Zum Glück . „Aber Sie müssen sich ja nicht schämen. Immerhin haben die Frauen Sie zauberhaft genannt.“
    „Verdammt, ich war aber auch süß“, sagte er mit erstaunlichem Mangel an Eitelkeit.
    „Ich weiß, ich habe Der Weihnachtsstreich gesehen.“ Maureen legte eine Pause ein. Es war seltsam, mehr über ihn zu wissen, als er über sie wusste. Im Großen und Ganzen war das genau die Rolle der Bibliothekarin – die Frau
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