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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Titel: Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben
Autoren: Unknown
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medizinischen Literatur und in pharmazeutischen
Handbüchern findet man keine Informationen über Medikamente, die man dazu
verwenden könnte. Wir haben festgestellt, dass auch Ärzte unterschiedliche
Meinungen hinsichtlich der Wirksamkeit bestimmter Medikamente haben. In der
Toxikologie, der Lehre von den Giften, besteht über den tödlichen Effekt nicht
immer Übereinstimmung. Insulin kann beispielsweise für sehr alte und
geschwächte Personen in einer Überdosis tödlich sein, aber nicht zwangsläufig.
Da eine Mauer des Schweigens dieses Thema umgibt, verfügen auch Ärzte oftmals
nicht über ausreichende Kenntnisse.
    Die in diesem Buch
beschriebenen Methoden implizieren nicht die Aufforderung zu strafbaren
Handlungen des Arztes. Aus Kapitel 6 geht hervor, dass es Ärzten erlaubt ist,
mit alten oder ernsthaft kranken Menschen über deren nachhaltigen Todeswunsch
zu reden. In den Niederlanden verweisen manche Ärzte an die dortigen
Sterbehilfe-Gesellschaften. Nach der Veröffentlichung der ersten
niederländischen Ausgabe des wozz -Buches
im Jahr 2003, haben wir festgestellt, dass Ärzte sich weigern, Informationen
über eine verantwortbare und selbständige Lebensbeendung zu geben, selbst wenn
der Patient danach fragt. Die Weigerung vieler Ärzte, diese Informationen
weiterzugeben, ist einer der Gründe für die wozz ,
dieses Buch über ihre Website zu vertreiben.
     
    6. Pfleger, die in der Ausübung
ihres Berufes mit Menschen, die sterben möchten, zusammenkommen
     
    Zu dieser Gruppe zählen auch
Geistliche, humanistische Berater, Psychologen, palliative Krankenpfleger und Sozialarbeiter.
Mitarbeiter der Sterbehilfe-Gesellschaften sehen ihre Aufgabe darin, die Gründe
des nachhaltigen Todes Wunsches einer Person zu verstehen. Im Laufe mehrerer
Gespräche können sie Informationen über eine humane, selbstbestimmte
Lebensbeendung vermitteln.
    Für Pflegepersonal ist es
wichtig, Auskunft geben zu können. Auskunft zu geben ist etwas anderes als
direkte Hilfe bei einem beschleunigten Tod zu leisten, sowohl aus emotionaler
als auch aus juristischer Perspektive. Man sollte ergründen, ob jemand, der
sein Leben beenden möchte und um weitere Erläuterung dieses Buches bittet,
keine Möglichkeit unbeachtet gelassen hat, sein Leben wieder lebenswert zu
machen. Ein beruflicher Krankenpfleger wird niemals die Regie über ein humanes,
selbstbestimmtes Sterben führen, aber er wird im Gespräch sämtliche relevanten
Informationen zur Verfügung stellen und dadurch zu einer sorgfältigen
Entscheidung beitragen. Die Beratung über die verschiedenen Methoden kann sehr
hilfreich sein und das Band des Vertrauens stärken. Die Information muss immer
für den Betroffenenen verständlich und seiner emotionalen Situation angemessen
sein.
     
     

1.3 Kriterien einer sorgsam geplanten, würdigen Lebensbeendung
     
    Für ein würdiges,
selbstbestimmtes Sterben kommt es entscheidend auf Folgendes an:
     
    1. Das Sterben muss schmerzlos
sein.
    Der Tod tritt während einer
Phase tiefen Schlafs oder im Koma ein. Wir führen keine Methoden an, die den
Körper verletzen, die schmerzhaft sind oder Ersticken hervorrufen. Der Tod von
Sokrates ist sicher nicht schmerzlos gewesen. Er trank ein Schierlingsextrakt
(lat. Conium maculatum), an dem er langsam erstickte. Das erwähnt Plato jedoch
nicht. Viele andere Methoden sind gewalttätig, wie sich zu erhängen, von einem
Hochhaus zu springen oder sich vor einen Zug zu werfen. Unter Schmerzen oder
gewaltsam zu sterben oder einen Tod durch Ersticken zu erleiden, betrachten wir
als inhuman.
     
    2. Die Methoden der
Lebensbeendung müssen effektiv sein.
    Dies ist fast immer der Fall,
wenn sämtliche in diesem Buch genannten Maßnahmen getroffen werden. Um das
Risiko des Misslingens so weit wie möglich auszuschließen, muss man über
sachliche, auch dem Laien verständliche Informationen verfügen. Ein wichtiger
Grund, diese Informationen in einem Buch zusammenzufassen, ist die Tatsache,
dass sie selbst unter Ärzten nur wenig bekannt und schwer ausfindig zu machen
sind.
     
    3. Das Sterben soll nicht in
Einsamkeit stattfinden.
    Angehörige und Freunde, die
beim Sterben anwesend sein wollen, dürfen kein Gesundheitsrisiko eingehen. Wenn
zum Sterben Kohlenmonoxid gebraucht wird, sind die Anwesenden ernsthaft
gefährdet (siehe Anhang 3) — Methoden, die ein physisches Risiko für Anwesende
bedeuten, werden nicht beschrieben.
     
    4. Der Sterbeprozess muss
selbständig durchgeführt werden.
    Nur wenn
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