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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Titel: Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben
Autoren: Unknown
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Personen haben uns vor einigen Fehlern bewahrt. Nicht immer waren
alle mit jeder Aussage der Autoren einverstanden. Das hat sie jedoch nicht
davon abgehalten, dem Inhalt unserer Texte ihre kritische Aufmerksamkeit zu
schenken.
    Dafür unseren Dank                Amsterdam,
Dezember 2008

KAPITEL 1
     

Grundsätzliches zu diesem Buch
     
     

1.1 Zur dringenden Beachtung
     
    Der Vorstand der Stiftung zur
Erforschung eines humanen, selbstbestimmten Sterbens (Stiftung wozz) 1 und die Autoren dieses
Buches wollen in keiner Weise zu Suizid anregen Jemand, der den Wunsch hat zu
sterben, sqllte seelischen Beistand, angemessene palliative Pflege, professionelle
Therapie und jede andere Hilfe, die ihm das Lebensende erträglich macht,
erhalten können. Wir stellen klar heraus, dass humanes, selbstbestimmtes
Sterben zeitintensive Vorbereitungen erfordert, die mit spontanem Handeln nicht
vereinbar sind. Wir weisen darauf hin, dass jeder Betroffene die auf diesem
Gebiet geltende Gesetzgebung zu beachten hat.
     
    Um die jeweils geeignete
Methode in freier Verantwortung wählen zu können, muss sie in allen
Einzelheiten begreifbar und nachvollziehbar sein. Das heisst nicht, dass dieses
Buch nur Rezepte enthält. Wir versuchen, neben nüchternen Fakten und Daten,
tiefergehende Einsichten in den Prozess der Entscheidungsfindung und in die
Durchführung einer selbständigen und würdigen Lebensbeendung zu vermitteln.
    Das Buch sollte unbedingt
sorgfältig gelesen werden. Manchmal wird eine Erläuterung von
Familienangehörigen und Freunden oder von einem auf diesem Gebiet erfahrenen
Arzt oder Krankenpfleger nützlich sein.
     
    Bei der Wahl der Methode zur
Lebensbeendung entstehen viele Fragen und spielen verschiedene Faktoren eine
Rolle. Zum Beispiel: Sind nahestehende Menschen in der Lage und bereit, den
Sterbewilligen zu versorgen? Welche Kompetenz und welche praktischen
Erfahrungen besitzt der Arzt, der die Betreuung des Sterbewilligen übernimmt?
Auch die persönliche Affinität zu einer verfügbaren Methode ist wichtig.
Mancher bevorzugt den bewussten Verzicht auf Essen und Trinken (Kapitel 2), ein
anderer vielleicht die Einnahme einer Kombination von Medikamenten (Kapitel 3
und 4).
     
     

1.2 Für wen ist dieses Buch geschrieben?
     
    Dieses Buch richtet sich an
verschiedene Zielgruppen, die wir kurz aufführen.
     
    1. Körperlich ernsthaft kranke
Menschen, die entschieden den Tod herbeiwünschen und deren Tod ohne
lebensbeendende Maßnahmen erst innerhalb von Wochen, Monaten oder aber auch
erst nach Jahren ein treten würde.
    Wenn ein Arzt im Rahmen des
Gesetzes keine Sterbehilfe gewähren darf oder will, kann dieses Buch dem
Kranken, der auch ohne solche Unterstützung aus dem Leben gehen will, wertvolle
Informationen bieten.
     
    2. Alte Menschen, die nach
sorgfältiger Abwägung mit Angehörigen zu dem Schluss kommen, ihr Leben sei
vollendet
    Oft leiden diese Menschen an
Krankheiten und Behinderungen, durch die sie invalide sind, sie leiden jedoch
an keiner tödlichen Krankheit. Sie fürchten, dass sich mit zunehmendem Alter
immer mehr Gebrechen einstellen werden, und möchten dies nicht mehr auf sich
nehmen.
     
    3. Patienten mit einer
ernsthaften psychischen Krankheit, die vergeblich behandelt wurde
    Während einer ruhigen Phase
ihrer Krankheit sind psychiatrische Patienten oft entscheidungsfähig und im
Stande, wohlüberlegt zu entscheiden, dass sie den weiteren Verlauf ihrer
Krankheit nicht mehr erleben wollen.
     
    4. Angehörige oder Freunde
eines Menschen, der sein Leben beenden will
    Für Angehörige und Freunde kann
dieses Buch nützlich sein, um sich richtig verhalten zu können, wenn eine
Person, die ihnen nahe steht, ein selbstbestimmtes, würdiges Lebensende
anstrebt. Es ist ein heikles Thema, weil man sofort an die katastrophalen
Folgen einer gewaltsam durchgeführten Selbsttötung in Einsamkeit denkt. Wenn
die Familie oder Freunde wissen, dass es auch andere Wege gibt, öffnet sich die
Perspektive, um gemeinsam Möglichkeiten zu ergründen, an die man bisher nicht
gedacht hatte. Dieses Buch will auch dazu anregen, mit einem Arzt oder einem
Pfleger diese Frage anzugehen.
     
    5. Ärzte, die in ihrer Praxis
mit Menschen der oben genannten Gruppen zusammenkommen
    Ärzte lernen während ihrer Ausbildung
meistens nicht, wie jemand in eigener Verantwortung sein Leben beenden kann,
und sie wissen oft ebenfalls nicht, wie sie mit Fragen zum beabsichtigten
Sterben umgehen sollen. In der
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