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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Titel: Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben
Autoren: Unknown
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statt durch
eine bewußte Entscheidung der Verzicht spontan erfolgt (die Bereitschaft, zu
trinken, verschwindet allmählich im Laufe einiger Woche). Den Patienten fällt
es dabei leichter, mit dem Trinken aufzuhören, als beim FVNF.
    7 Freiverantwortliche
Selbsttötung ohne Hilfe eines Arztes. Oft ist genau dies gemeint, wenn von
„Selbsttötung” oder „Suizid” die Rede ist, doch ist die Abgrenzung vom
„assistierten Suizid” (vergl, 4. Beihilfe zur Selbsttötung) z.T. schwierig.
Manchmal gibt es Beihilfe von Angehörigen oder anderen Personen, die die
Medikamente (siehe Kap 3 und 4) besorgen. Über deren Einnahme muß die Person
freiverantwortlich entscheiden können.
     
    Die ersten drei Wege eines
würdevollen Sterbens kommen nachweislich am häufigsten vor. 5 Bei dem vierten und fünften Weg, ärztliche
Beihilfe zur Selbsttötung und ärztliche Tötung auf Verlangen, übernimmt ein Arzt
die Regie des Sterbeprozesses. Das Vorkommen dieser ersten fünf Wege ist in
sechs europäischen Ländern (darunter die Schweiz) untersucht worden, jedoch
noch nicht in Deutschland. 6 Bei freiwilligem Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit und bei
eigenverantwortlicher Selbsttötung liegt die Regie beim Patienten selbst. In
den Niederlanden ist 2007 eine Forschungsarbeit veröffentlicht worden, die
schlussfolgert, dass freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit und eigenverantwortliche
Selbsttötung ohne Hilfe eines Arztes jedes Jahr bei 3 % aller
Sterbefälle stattfinden. 7
    Jeder dieser sieben Wege hat
Vor- und Nachteile: Wenn man das letzte Stück des Lebensweges der Entscheidung
eines Arztes überlässt, ist keine praktische Vorbereitung nötig, aber es macht
jemanden mit wohl überlegtem Sterbewunsch abhängig von einem Arzt. Das betrifft
insbesondere dessen Urteil darüber, ob alle Bedingungen der Sorgfaltspflicht
eingehalten wurden oder ob tatsächlich eine Indikation für palliative Sedierung
vorliegt. Die Alternative besteht darin, dass man selbst die Regie übernimmt,
indem man bewusst auf Essen und Trinken verzichtet oder indem man geraume Zeit
zuvor damit beginnt, die notwendigen Medikamente zu besorgen, um sie später in
Anwesenheit von Angehörigen einzunehmen. Jemand, der selbst die Regie
übernimmt, wählt einen Weg, der nicht nur praktische Vorbereitung erfordert,
sondern auch die Akzeptanz voraussetzt, dass das Leben endlich ist.
    Wegweiser bei der Wahl einer
der oben genannten Sterbewege sollte sein, dass sie so gut wie möglich der
Persönlichkeit des Menschen entspricht, der sterben will, auch wenn natürlich
nicht alle Wünsche im Hinblick auf den Tod erfüllt werden können.
     
     

1.5 Die Lücke, die dieses Buch schließt
     
    Dieses Buch schließt eine
Lücke, weil es gesicherte Informationen über Methoden humanen, selbstbestimmten
Sterbens bietet, die bei Einhaltung aller beschriebener Schritte eine hohe
Erfolgsquote haben.
    Die ersten Bücher auf diesem
Gebiet wurden 1980 in den Niederlanden und in Schottland herausgegeben: Verantwortungsbewußte
Ärztliche Tötung auf Verlangen — eine Richtlinie für Ärzte, von Dr.
Admiraal und How to die in dignity, von Dr. Mair. Seitdem haben einige
andere Bücher versucht, humanes Sterben ohne ärztliche Unterstützung zu
beschreiben. Bekannte Bücher sind u. a. Final Exit von Derek Humphry
(USA 1991) und Departing Drugs von Docker und Smith (1993). 8
    Nach genauer Analyse dieser
Bücher durch Spezialisten der klinischen Pharmazie und Toxikologie in der
Arbeitsgruppe der Stiftung WOZZ sind wir zu dem Schluss gekommen, dass, außer
in dem Buch von Dr. Admiraal, die Informationen in Bezug auf Toxikologie und
Pharmazie unvollständig sind. Die bisher veröffentlichten Bücher sind
hinsichtlich der Erörterung der Schritte, die zu einem humanen Sterben führen,
nicht selten ungenau. Vor allem haben sie die grundlegend hilfreiche Rolle von
Benzodiazepinen (siehe Kapitel 3.2.7), einer Gruppe von Schlaf- und
Beruhigungsmitteln, die an sich nicht tödlich sind, nur unzureichend beachtet.
Insbesondere fehlt allen Informationsquellen die kritische Auswertung
verlässlicher Augenzeugenberichte sowohl geglückter als auch missglückter
Versuche humanen, selbstbestimmten Sterbens. Wenn aber das vorliegende Wissen
hierüber bei der Darstellung einer Methode nicht berücksichtigt wird, kann das
zur Folge haben, dass ein geplanter Tod nicht gelingt oder zu unnötig
schwierigem oder schmerzhaftem Sterben führt.
    Das Internet bietet ebenfalls
Informationen an,
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