Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
möglich bieten wollte, und er bewegte sich mit kleinen Schritten auf den seitlichen Rand der Gondel zu.
    Erst als er ihn erreicht hatte, richtete er sich auf. Sofort spürte er den Wind stärker, der ihn gepackt hielt. Aber er hatte sich breitbeinig hingestellt und kämpfte dagegen an.
    Er sackte kurz in die Knie. Es war so etwas wie ein Atemholen im übertragenen Sinne. Dann stieß er sich ab.
    Suko hätte gern einen Schrei ausgestoßen, um seiner Spannung Luft zu verschaffen. Das aber ließ er bleiben. Er ärgerte sich schon darüber, daß es ihm nicht gelingen würde, lautlos auf dem Dach der Nachbargondel zu landen.
    Suko segelte über den Abgrund hinweg. Er hoffte, nicht zu kurz gesprungen zu sein. Nein, er war es nicht.
    Er kam sogar beinahe in der Mitte der Gondel auf, und seine beiden Füße dröhnten gegen das Holz. Für einen Moment sackte er in die Knie, dann drehte er sich nach rechts dem Ausgang zu.
    »Jetzt wirst du springen!« hörte Suko den Schrei und wußte, daß ihm so gut wie keine Zeit mehr blieb.
    Er handelte trotzdem!
    ***
    Der Aufprall!
    Es mußte einfach ein Aufprall gewesen sein. Etwas hatte das Dach getroffen, und dieses Geräusch war von allen hier in der Kabine gehört worden. Es gab keinen, der nicht erschreckt zusammengezuckt wäre, und die Augen schielten hoch zur Decke, an der sich aber nichts bewegte. Da knirschte kein Holz, nichts brach durch, und keiner von uns kam damit zurecht. Ich hatte mir allerdings meine eigene Meinung gebildet, nur hielt ich die zurück.
    Selbst Santerre war der Aufprall nicht entgangen. Er kam damit nicht zurecht, schüttelte den Kopf und fragte mit rauher Stimme: »Was ist das gewesen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. Meine Angst war etwas gewichen und von einer gewissen Spannung abgelöst worden.
    »Egal«, flüsterte er. Und dann schrie er mit lauter Stimme: »Jetzt wirst du springen!« Und dann hob er bereits den Arm, um mich hinauszustoßen.
    Da hörte ich das Wort.
    Laut, deutlich – und wunderbar.
    »Topar!«
    ***
    Suko hatte zu diesem letzten, alles entscheidenden Mittel greifen müssen, um noch etwas zu retten. Fünf Sekunden Zeit blieben ihm, nachdem das magische Wort gesprochen worden war. Und in diesen fünf Sekunden konnte nur er sich bewegen, nicht die anderen Menschen, die das Wort gehört hatten. Er vertraute darauf, daß auch Santerre dieser ›Magie‹ zum Opfer gefallen war, und Suko duckte sich am Rand des Gondeldaches, dicht oberhalb des Ausstiegs.
    Der Rest war für ihn ein Kinderspiel. Obwohl die Gondel schwankte, gelang es ihm, sich in das Innere zu schwingen, und zwar mit den Füßen zuerst.
    Er befand sich noch in der Schräghaltung, als er sah, wie dicht sein Freund John Sinclair am Ausstieg schwang. Mit einem blitzschnell geführten Tritt schaffte er ihn zur Seite. Er sah, wie die starre Gestalt seines Freundes zurückfiel, noch drei andere mit von den Beinen riß und sie zu dritt rücklings über den Tisch in der Mitte der Gondel kippten, wo sie liegenblieben.
    Höchstens für die Dauer eines schnellen Atemzugs, denn plötzlich war die Zeit um.
    Alle bewegten sich wieder, natürlich auch Suko, und der hämmerte seine Handkante gegen den Hals des Kuttenträgers. Schmerzen verspürte Santerre nicht, die Wucht des Schlags ließ ihn trotzdem zusammensacken, und genau die Zeit brauchte Suko.
    Er zog seine Dämonenpeitsche. Alles andere war Routine. Blitzschnell schlug er den Kreis über den Boden, die drei Riemen rutschten hervor.
    Die Waffe war in dem Augenblick schlagbereit, als sich Santerre wieder in die Höhe stemmte.
    Er mußte gemerkt haben, daß etwas nicht stimmte, darauf zumindest deutete sein Schrei hin. Und er sah den neuen Feind, der zurückgesprungen war und die Peitsche schlagbereit hielt.
    Santerre fiel förmlich in die drei Riemen hinein. Er schaffte es nicht mehr, ihnen auszuweichen, obwohl er dabei zur Seite zuckte, und er mußte dieser mächtigen Magie Tribut zollen.
    Sein Körper zuckte noch einmal, als wollte er gegen das Dach der Gondel springen. Diese Kraft hatte er nicht mehr. Auf nicht mal halber Höhe sackte er wieder zusammen. Die Riemen der Dämonenpeitsche hatten Risse in die Gestalt hineingefurcht. Breite Streifen, aus denen es zuerst qualmte und plötzlich kleine Flammen tanzten, die sich blitzartig vermehrten.
    Santerre kam wieder hoch und schrie!
    Es waren die Schreie eines menschlich aussehenden Nichtmenschen.
    Die andere Kraft war dabei, ihn zu vernichten. Und er dachte in seiner Panik nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher