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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis
Autoren: Jason Dark
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geschickt hatte, noch angefeuert wurden. »Macht ihn fertig, das Schlitzauge! Stecht ihn zusammen!«
    Diese Aufforderung war wörtlich gemeint, und einer aus der Gruppe zog ein Messer.
    Er war klein, sehr wendig, heimtückisch und kam wie eine Schlange auf Suko zu. Sein Mund stand offen, er keuchte. Auch die Augen waren weit geöffnet. Darin schimmerte das Weiße. Dieser Typ stand unter Strom, er würde killen und sich danach freuen.
    Suko fingierte.
    Der Messerheld schaute nach rechts. Da war Suko bereits bei hm.
    Nicht mit der Hand, mit dem Fuß machte er es. Der Schuh rammte in das Gesicht des jungen Mannes. Ein harter Tritt schleuderte ihn zurück, er fiel auf den Rücken, und Suko ließ nicht nach. Wie ein Unwetter kam es über die anderen beiden.
    Diesmal traten seine Handkanten in Aktion. Bevor die Kerle überhaupt wußten, wie ihnen geschah, lagen sie am Boden. Sie zuckten noch, dann fielen sie wie die Puppen, und der Messerheld hielt seine freie Hand auf das blutige Gesicht gepreßt. Er bekam kaum mit, wie Suko ihm die Waffe aus der Hand nahm und sie einsteckte.
    »Das hättest du dir sparen können!«
    Der Knabe heulte nur.
    Die anderen hatten genug. Suko erklärte ihnen, daß sie ihre Kumpane einsammeln und verschwinden konnten. Er drohte auch, daß die nächste Begegnung härter ausfallen würde.
    Dann ging er weg.
    Vor ihnen würde er Ruhe haben, das stand fest. Solchen Typen mußte man zeigen, wo es langging, dann hatte man auch Ruhe vor ihnen. Suko selbst würde keine Ruhe haben; das wußte er genau, denn ihm kam es darauf an, so schnell wie möglich sein Ziel zu erreichen, denn die Sorgen um John und auch Ignatius waren nicht kleiner geworden.
    Er eilte um das Riesenrad herum. Aufgehalten wurde er nicht, denn die Gegend war beinahe menschenleer. Und an der linken Seite wuchs das Riesenrad mit seinen schaukelnden Gondeln in die Höhe, die beleuchteten Käfigen ähnelten.
    Waren sie der neue Weg in die Verdammnis? Die Vorstellung daran ließ Suko schaudern. Er schaute unwillkürlich hoch zu den Gondeln, die sich ganz oben bewegten und genau in diesem Moment stehenblieben. So hatten die Fahrgäste einen herrlichen Blick über das nächtliche Wien, dessen Häusermeer vom Glanz der Lichter überstrahlt wurde.
    Daran dachte Suko nicht. Er hatte andere Sorgen, als er mit langen Schritten dorthin eilte, wo Ignatius auf ihn wartete. Aufgehalten wurde er nicht mehr. Es gab keine Gruppen, die es darauf abgesehen hatten, Ausländer niederzumachen.
    Der Weg war frei, und der Schatten des Riesenrads näherte sich ihm, als er wieder in dessen Nähe geriet.
    Wo stand Ignatius?
    Suko schaute nicht zur Kasse hin, obwohl er von dort Stimmen hörte.
    Der Father war wichtiger. Er lief noch einige Meter weiter und blieb erst stehen, als er den Ort erreicht hatte, wo Ignatius auf ihn warten mußte.
    Suko fand ihn.
    Nur lag Father Ignatius am Boden, ohne sich zu rühren. Während Suko in die Knie sackte, schoß ihm durch den Kopf, daß Ignatius so aussah wie ein Toter.
    Santerre!
    Das mußte Santerre gewesen sein, der Suko überrascht hatte. Er stöhnte auf, als seine Finger am Hals des Bewegungslosen entlangglitten. Er fühlte nach der Schlagader, er drückte dem Father die Daumen – und konnte aufatmen, als er feststellte, daß Ignatius nur bewußtlos und nicht tot war.
    Jemand hatte ihn kurzerhand niedergeschlagen. Suko wollte nicht an Santerre glauben, der hätte einen Feind wie den Father eigentlich schnell und sicher getötet.
    Seine Helfer, die Schwarzen Apostel?
    Suko schnellte wieder hoch und drehte sich noch in der Bewegung.
    Sein Blick flog zum Eingang des Riesenrads hin, denn genau dort befand sich auch das Kassenhaus.
    Davor drängten sich die Besucher.
    Es waren die Schwarzen Apostel, der letzte von ihnen bestieg soeben eine Gondel.
    ***
    Wir standen uns gegenüber!
    Auf der einen Seite Santerre, der seinen Triumph nicht verleugnen konnte, auf der anderen ich, und ich mußte immer daran denken, daß ich gefesselt war.
    Die harten Ringe drückten gegen meine Hand. Ich war waffenlos, ich besaß auch das Kreuz nicht mehr, aber vor mir stand eine Unperson, die schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel hatte und trotzdem noch lebte. Wobei man den Begriff Leben nicht wörtlich nehmen durfte, denn ich ging davon aus, daß diese Person nur mehr existierte. Er schaute mich an.
    Und das Licht reichte aus, um noch sein Gesicht erkennen zu können.
    Durch den Rand der Kapuze war es eingerahmt und sah für mich immer mehr
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