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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten
Autoren: David Weber
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ihrem Rücken. Wie viele waren noch übrig? Fünf? Sechs? Wie viele es auch sein mochten, keiner von ihnen hatte direkte Verbindung zum Kommunikator des Sturmshuttles, sonst wäre die Verstärkung mittlerweile schon eingetroffen. Doch sie konnte hier nicht einfach nur abwarten. Ihr Kopf war ganz frei, sie sprühte fast vor Energie, und die Schlagader in ihrem Oberschenkel spielte auch noch mit, doch das Hochgeschwindigkeits-Geschoss hatte das Gewebe dort völlig zerstört, und weder Koagulantien noch die Aderpresse vermochten die Blutung zu stoppen. Schon bald würde sie verbluten, und ob sie nun eine Nachricht abgesetzt hatten oder nicht, irgendjemand würde schon bald nach den Angreifern hier suchen. Was auch immer geschah, sie würde auf jeden Fall sterben, bevor sie alle diese Angreifer erledigen konnte.
    Sie setzte sich wieder in Bewegung, schleppte sich zur Nordecke des Hauses. Dort mussten sie sein, es sei denn, sie würden gerade versuchen, sie einzukreisen - aber das taten sie nicht. Das waren Killer, keine Soldaten. Die wussten nicht, wie schwer verwundet sie wirklich war, und was bislang geschehen war, hatte sie zutiefst erschreckt. Die dachten gar nicht daran, sie auszuschalten; die hatten sich irgendwo verkrochen, hatten irgendeine gut zu verteidigende Stellung gesucht und legten es nur darauf an, ihren eigenen Hals zu retten.
    Sie ließ sich wieder in den Schnee sinken, aktivierte ihre Sensorik-Booster und suchte mit jetzt noch ungleich schärferem Blick die Schneedecke nach Fußspuren ab. Da! Bei der Räucherkammer und - ihr Blick wanderte wieder zurück - der Werkstatt ihres Vaters. Damit könnte man sie ins Kreuzfeuer nehmen, wenn sie das Haus auf dem einzigen direkten Weg zu erreichen versuchte, doch ...
    Hinter ihren gefrorenen Augen arbeitete wieder der Computer, und sie machte sich auf den Weg in die Richtung, aus der sie gekommen war.
    »Schon irgendetwas von Zwo-Neunzehn?«
    »Nein, Sir.«
    Rendlemann klingt allmählich ernstlich beunruhigt, ging es Howell durch den Kopf, und das mit Recht. Das Schiff mit der unidentifizierten Antriebssignatur kam stetig näher, und es beschleunigte immer noch weiter. Der Skipper gab wirklich alles, was er hatte, und es war eindeutig, dass er Mathison V mit einer Geschwindigkeit erreichen würde, die fast schon jenseits dessen lag, was seinen Antrieb zu destabilisieren drohte. Der Commodore verkniff sich einen Fluch, denn niemand hätte diesen Ort derart rasch erreichen können, und seine Frachter konnten so weit im Systeminneren nicht eine derartige Beschleunigung aufnehmen. Wenn er sie hier rechtzeitig fortschaffen wollte, dann mussten sie jetzt aufbrechen.
    »Gottverdammte Idioten«, murmelte er, warf einen Blick auf das Chronometer und schaute dann zu Rendlemann hinüber. »Setzen Sie die Frachter in Bewegung und geben Sie allen Beta-Shuttles Anweisung, sich zu beeilen. Brechen Sie alle Einsätze ab, bei denen das Zeitfenster weniger als eine Stunde beträgt, und rufen Sie sämtliche Alpha-Shuttles zurück. Sie sollen umgehend an die Frachter andocken. Den Rest der Beta-Shuttles holen wir mit den Kampfeinheiten zurück und gruppieren die Mannschaften später um.«
    Vier von ihnen waren noch übrig; sie kauerten im Inneren der Fertighäuser und fluchten in rauer Monotonie vor sich hin. Wo waren denn die andern alle? Wo blieben die gottverdammten Shuttles mit der Ablösung? Und wer - was - befand sich dort draußen?!
    Der Mann am Eingang der Räucherkammer wischte sich öligen Schweiß von der Stirn und wünschte inständigst, dieses Gebäude hätte mehr Fenster. Doch jetzt hatten sie diesen Mistkerl endlich im Griff, und das Blut im Schnee hatten sie auch gesehen.
    Wer auch immer das ist, er ist verwundet. Es ist völlig unmöglich, dass der hierher kommt, ohne ...
    Irgendetwas flog durch sein Blickfeld. Es landete in der offenstehenden Tür zur Werkstatt, ihm genau gegenüber - und irgendjemand warf sich hastig auf den Boden und suchte verzweifelt nach dem Objekt, was immer es auch sein mochte. Seine Hände schlossen sich darum, er kam wieder auf die Knie, hob den Arm zum Wurf - und verschwand in einem immer größer werdenden Feuerball, der kurz darauf die gesamten Überreste der Werkstatt einhüllte.
    Eine Granate. Eine Granate! Und sie ist von da hinten gekommen, hinter der Ecke. Hinter der ...
    Im Kniestand wirbelte er herum, als die Hintertür, hinter den Räuchergestellen nicht einsehbar, krachend aufflog und ein Blitzstrahl die Dunkelheit zerriss. Er
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