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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten
Autoren: David Weber
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war dem Gesicht der Frau doch eine Regung anzumerken. Sie griff nach seinem Patronengurt und verzog die Lippen zu einem wölfischen Grinsen, als sie mit blutigen Fingern die erste Granate zum Einsatz vorbereitete. Sie hielt sie fest, lauschte den lautstarken Schritten im Inneren des Hauses hinter ihr und warf sie dann über die Schulter hinweg geradewegs durch die Eingangstür.
    Ruckartig richtete sich Commodore Howell in seinem Sessel auf, als ihn über seinen Neural-Rezeptor ein Alarmton erreichte. Auf seinem HoloDisplay pulsierte ein azurblaues Blinklicht, weit jenseits des äußersten Orbits dieses Planeten, und sofort blickte er zu seinem Taktischen Offizier hinüber.
    Commander Rendlemann hatte die Augen geschlossen, während er mit der KI des Schiffes kommunizierte. Dann öffnete er sie wieder und blickte seinen Kommandanten an.
    »Es könnte sein, dass wir hier ein Problem haben, Sir. Die Ortung meldet, dass in fünf Lichtstunden Entfernung gerade jemand seinen Fasset-Antrieb gezündet hat.«
    »Wer?«, fragte Howell sofort nach.
    »Noch nicht bekannt, Sir. Das Kampf- und Strategiezentrum arbeitet daran, aber die Schwerkraft-Signatur ist recht klein. Die Intensität lässt auf einen Zerstörer schließen - möglicherweise einen leichten Kreuzer.«
    »Aber es ist eindeutig ein Antrieb der Navy?«
    »Ohne Zweifel, Sir.«
    »Verdammt!« Nachdenklich starrte Howell sein Display an und konnte beobachten, wie der blinkende Lichtpunkt in einem Maße Geschwindigkeit aufnahm, wie es nur ein Raumschiff mit Fasset-Antrieb schaffen konnte. »Was zum Teufel macht der denn hier? Das System sollte doch sauber sein!«
    Es war eine rhetorische Frage, und Rendlemann hatte sie auch als solche erkannt, deswegen blickte er seinen Kommandanten nur mit gehobener Augenbraue an.
    »Voraussichtliche Ankunftszeit?«
    »Unbekannt, Sir. Das hängt davon ab, wann er die Schubumkehr einleitet, aber er baut immens rasch Geschwindigkeit auf - der müsste längst im roten Bereich sein! -, und sein Kurs schließt alles außer Mathison Fünf aus. Wenn er den Orbit von Fünf erreicht, wird er dem Powell-Limit verdammt nahe sein, aber das könnte er vielleicht noch schaffen.«
    »Jou.« Howell rieb sich über die Oberlippe, griff auf sein eigenes SynthoLink zu und überprüfte die Bereitschaftssignale, als sein Flaggschiff eilends in Gefechtsalarm versetzt wurde. Das Zeitfenster für diesen Einsatz war gerade deutlich schmaler geworden.
    »Überprüfen Sie den Status der einzelnen Shuttle-Teams«, wies er seinen Untergebenen an, und Rendlemann ging geistig eine immense Anzahl Berichtsdateien durch.
    »Primärziele sind fast sauber, Sir. Die erste Welle der Beta-Shuttles wird bereits beladen - sieht so aus, als wären die in etwa zwei Stunden fertig. Die meisten Beta-Shuttles der zweiten Angriffswelle befinden sich im Zeitplan, aber ein Alpha-Shuttle hat noch keinen Frachter angefordert.«
    »Welches?«
    »Alpha Zwo-Eins-Neun.« Der Taktische Offizier griff erneut auf sein Computer-Link zu. »Das wäre ... das Team von Lieutenant Singh.«
    »Hmm.« Howell zupfte an seiner Unterlippe. »Haben die schon ›Status Grün‹ gemeldet?«
    »Jawohl, Sir. Sie haben berichtet, sie hätten einige Leute verloren, und dann kam der ›Status Grün‹. Nur den Frachter haben sie noch nicht angefordert.«
    »Hat die Funkleitstelle versucht, sie zu erreichen?«
    »Jawohl, Sir. Erfolglos.«
    »Vollidioten«, grollte Howell. »Wie oft muss man denen denn noch sagen, dass sie immer eine Funkwache an Bord zurücklassen sollen?!« Mit den Fingerspitzen trommelte er auf die Armlehne seines Kommandosessels, dann zuckte er mit den Schultern. »Leiten Sie den Frachter zum nächsten Einsatzpunkt um und behalten Sie die im Auge«, entschied er, und sein Blick wanderte wieder zurück auf das Hauptdisplay.
    Die Frau lehnte sich gegen die Wand, und ihr Herz raste, als ihr Adrenalinspiegel unbekannte Höhen erreichte. Synthetische Wirkstoffe kamen hinzu, durchzuckten sie wie eisige Blitze, und mit einem Ruck zog sie ihre behelfsmäßige Aderpresse enger. Der Schnee unter ihren Füßen war tiefrot, und ein großer Knochensplitter ragte aus der Wunde heraus, als sie den Magazin-Indikator aktivierte. Noch vier Schuss - und erneut verzog sie die Lippen zu einem wölfischen Grinsen.
    Sie zog ihre Kapuze dichter um sich und schmierte sich eine breite Blutspur über die Stirn, als sie den Hinterkopf dicht an die Wand presste. Niemand feuerte auf sie. Niemand regte sich in dem Haus in
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