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John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

Titel: John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)
Autoren: Jason Dark
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    Viel sah er nicht, denn wir befanden uns in einer ziemlich einsamen Gegend. Praktisch mitten auf dem Feld und auch ziemlich weit von der nächsten Ortschaft entfernt. Sie lag hinter einem lichten Waldsaum im Norden, während wir einen schmalen Weg genommen hatten, der den Acker zerteilte.
    Es war keine warme, dafür aber eine dunkle Nacht, und der Wind trieb uns den Geruch einer frisch gepflügten Scholle entgegen. Es roch nach Erde und nach Lehm. Der Regen hatte schon vor drei Stunden aufgehört. Ein bedeckter Himmel lag über uns, und in den wenigen Lücken funkelte das Licht ferner Sterne.
    Peter Grimes hatte die Führung übernommen. Er war ein relativ schwergewichtiger Mann, der in dieser Gegend als Umweltberater tätig war und die Landwirte davon überzeugen wollte, daß es besser war, wenn sie auf Windenergie setzten und es zuließen, daß auf ihren Äckern die Räder aufgestellt würden.
    Ob er mit seinen Vorschlägen Erfolg hatte, wußten wir nicht. Uns kam es auf andere Dinge an.
    Auf das Blut!
    Blut auf dem Feld. Blut, das in der Tiefe eines Ackers lagerte. Verrückt war so etwas, aber unser Freund Bill hatte nicht so gedacht. Peter Grimes hatte ihn überzeugen können, und jetzt wollte der Reporter, der sich immer wieder um rätselhafte Phänomene kümmerte, auch uns von dieser Tatsache überzeugen.
    Er und Grimes gingen vor, derweil Suko und ich die Nachhut bildeten. Mein Freund war ziemlich schweigsam, was mir auch nicht gefiel, deshalb stieß ich ihn an. »Hat es dir die Sprache verschlagen, Alter?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Aber?«
    »Ich denke nur über dieses Phänomen nach und frage mich, ob wir nicht einem Scharlatan aufsitzen werden.«
    »Das laß nur Bill nicht hören. Er ist davon überzeugt, wie du inzwischen weißt.«
    »Ohne dieses Phänomen je erlebt zu haben«, schränkte Suko ein.
    »Das ist richtig. Aber er vertraut Grimes.«
    »Mal sehen, was uns erwartet.«
    Wir liefen quer über den Acker. Es war ein schmaler Trampelpfad und einigermaßen zu begehen.
    Hier hatten auch die Reifen der Trecker ihre Spuren hinterlassen, doch um diese Zeit, wenige Minuten vor Mitternacht, wirkte die gesamte Umgebung völlig tot. Sie war flach, bretteben, mußte man schon sagen. Ich wußte nicht mal, was die Bauern auf diesem Areal anpflanzten. Vielleicht Korn, Rüben oder Mais. Das war mir auch egal. Mir ging es um diesen Dünger, das Blut.
    Bill und sein Bekannter waren stehengeblieben. Ich bekam mit, daß unser Freund auf die Uhr schaute, sich dann von Grimes löste und auf uns zuschlenderte. »Noch drei Minuten«, erklärte er.
    Ich blickte ihn an und sah den ernsten Ausdruck in seinem Gesicht. »Du glaubst also daran?«
    »Ja.«
    »Hast du denn schon über eine Erklärung nachgedacht, wie es möglich ist, daß dieser Boden Blut enthält?«
    »Nein, habe ich nicht. Aber dafür habe ich ja euch mitgebracht.« Er grinste.
    »Das wird ein Fall.«
    »Als hätten wir nicht schon genug Sorgen am Hals«, stöhnte Suko. »Johns Fuß ist noch immer nicht ganz in Ordnung. Ich werde laufend von irgendwelchen Typen befragt, was die Landung eines UFOs angeht, und du, Bill, führst uns mitten in der Nacht auf einen Acker, der angeblich mit Blut getränkt ist. Wo soll ich da den Witz suchen?«
    »Überhaupt nicht. Es ist ernst genug.«
    »Und dein Blut hält sich genau an eine bestimmte Uhrzeit?« erkundigte ich mich.
    »Es ist nicht mein Blut.«
    »Pardon, aber du hast dich so sehr dafür stark gemacht, daß ich nicht anders konnte.«
    »Ihr werdet es erleben. Jetzt kommt mit.«
    »Wohin?«
    »Zu Grimes.«
    Ich verdrehte die Augen. »Manchmal strapazierst du unsere Freundschaft schon sehr.«
    »Übertreib mal nicht.«
    Neben Grimes blieben wir stehen, der uns überhaupt nicht zu bemerken schien. Er schaute angespannt über den Acker hinweg in eine weite, dunkle Ferne, und er schüttelte sich kurz unter einer aufkommenden Gänsehaut.
    In seinem Zustand wollte ich ihn auch nicht mit einer Frage überraschen und warf ebenfalls einen Blick auf die Uhr.
    Noch knapp eine Minute.
    Wir schwiegen. Der Wind umsäuselte uns, aber es gab nichts, wo er sich hätte fangen können. Ich wußte nicht, was dafür gesorgt hatte, daß auch die Spannung in mir stieg, jedenfalls war sie da und legte sich wie ein Druck auf meinen Körper.
    Dann spürte ich etwas unter den Füßen. Da Suko im selben Augenblick scharf Luft holte, war mir klar, daß ihm dieses Phänomen ebenfalls aufgefallen war.
    Der Boden vibrierte leicht. Ein
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