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John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

Titel: John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)
Autoren: Jason Dark
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enttäuscht. Nichts passierte. Ich beobachtete das Kreuz und die dunkle, ölige Fläche, die zu einer riesigen Pfütze geworden war.
    Nichts passierte. Die Flüssigkeit lag vor mir wie ein gewaltiger Spiegel, dessen Fläche kleine Wellenmuster zeigte, die erstarrt waren. Hin und wieder mal ein kleiner Krater, das war alles.
    Ich gab trotzdem nicht auf.
    Suko, Bill und Grimes schauten zu, wie ich den ersten Schritt vorsetzte und mit dem rechten Fuß das Feld betrat. Meine Sohle schmierte über die Oberfläche hinweg. Es gab kaum einen Widerstand unter meinem Fuß. Als ich das Gewicht verlagerte, sackte der Fuß leicht in der Masse ein, und mein Schuh wurde schmutzig.
    Es machte mir nichts aus. Auch der zweite sah beinahe so aus, und ich setzte meinen Weg in das Areal hinein fort. Schritt für Schritt, das Kreuz noch in der Hand haltend.
    Meine Blicke wechselten zwischen ihm und dem dunklen Untergrund. Es gab für mich noch eine letzte Hoffnung. Vielleicht existierte so etwas wie ein Zentrum, ein Mittelpunkt, denn an einer bestimmten Stelle war der Boden ja aufgebrochen und hatte diese Fontäne ins Freie schießen lassen.
    Nichts zu sehen. Kein Loch, kein Trichter oder Krater. Ich konnte weitergehen, was ich auch tat.
    Bis zu dem Augenblick, als ich den ersten Kontakt bekam. Das Kreuz hatte auf meiner Handfläche gelegen und sich aus eigenem Antrieb nicht bewegt. Nur meine Hand war beim Gehen nicht ruhig geblieben. Ich änderte dies, als ich stehenblieb.
    Zuerst wollte ich es nicht glauben, aber das Kreuz bewegte sich tatsächlich. Es blieb nach wie vor auf meiner Handfläche, doch es ruckte und zuckte auf der Unterlage, wobei es sich sogar noch leicht drehte, aber nie über den Handrand hinwegkippte. Egal, an welcher Seite.
    So etwas kannte ich nicht.
    Eine schon unheimliche Spannung hatte mich erfaßt. Nicht allein deshalb, weil sich das Kreuz bewegte, nein, ich dachte mehr daran, daß ich die Kontrolle über meinen Talisman verloren hatte. Er reagierte von mir völlig unabhängig, und er schickte auch nicht seine Strahlen aus, wie es sonst der Fall war. Das Metall blieb so, wie es war. Da huschte kein silbriger Schimmer darüber hinweg.
    Es schlug aus!
    Ja, genau das war der richtige Ausdruck. Das Kreuz schlug tatsächlich zu verschiedenen Seiten hin aus. Mir fiel der Vergleich mit einer Wünschelrute ein.
    Ich hörte nicht auf, das Kreuz zu beobachten.
    Es schlug mal nach rechts, dann wieder nach links. Ein Zucken. Immer ziemlich abrupt, nie gleichförmig. Das ewige Hin und Her. Der Richtungswechsel.
    Dann tanzte es plötzlich über meiner Hand, kippte zugleich nach unten weg, um sich auf meinen Handteller zu stellen. Allerdings nur für einen Moment, dann war auch das vorbei. Es fiel nach vorn, nicht zurück auf meine Hand. Darüber blieb es schweben und drehte sich leicht.
    Auch die anderen hatten mitbekommen, daß etwas geschehen war. Niemand wußte etwas Genaues, da ich den drei Männern meinen Rücken zudrehte. Dafür hörte ich Bills Stimme. Er hatte sich nicht mehr zurückhalten können und wollte wissen, was geschehen war.
    »Bleibt da«, erwiderte ich nur. »Ich habe einen Kontakt bekommen. Das Kreuz reagiert.«
    »Und …«
    »Es ist etwas in der Nähe.« Mehr sagte ich nicht. Meine Worte hatten ziemlich gepreßt geklungen.
    Ich wußte, daß ich die Spannung der anderen damit nicht gerade abbaute, aber ich wollte mehr wissen. Dieses Areal vor mir war nicht normal. Es mußte durch andere Kräfte beeinflußt worden sein.
    Mir war nicht bekannt, ob ich so etwas wie ein Zentrum der Magie erreicht hatte, aber es gab schon eine Veränderung zu dieser gewaltigen Lache.
    Es konnte mit den Kräften des Kreuzes zusammenhängen, wobei mir der endgültige Beweis noch fehlte, doch die Veränderung war nicht von der Hand zu weisen.
    Sie begann an meinen Füßen. Dort war es naß. Da hatte sich die dunkle Flüssigkeit zwischen den Rillen gesammelt. Da sickerte sie nur langsam zurück, aber Blasen hatte sie bisher nicht geworfen.
    Das änderte sich nun. In meiner Umgebung erkannte ich die zahlreichen hellen Bläschen auf den Pfützen und sah, wie sie zerplatzten. Gas schien aus dem Boden aufzusteigen.
    Es war nichts zu riechen. Kein fauliger Gestank, der lange in der Erde gelagert hatte. Die Luft blieb nach wie vor normal, ein wenig schwül, das konnte schon sein.
    Aber die Veränderungen gingen weiter. Das Kreuz schlug wieder aus. Der Gedanke an eine Wünschelrute kam mir in den Sinn. Ich beobachtete es weiter und war
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