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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt
Autoren: Andreas Weiler
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Back to the roots
    Als der BASTEI-Verlag vorsichtig an mich herantrat, für dieses Taschenbuch etwas über die Anfänge der TERRANAUTEN zu schreiben, war meine erste Reaktion »Das ist doch mehr als zehn Jahre her«. Aber dann begann ich, die Ursprünge auch dieser Science Fiction-Serie dort zu suchen, wo sie meistens zu finden sind: in der (persönlich) weit zurückliegenden Vergangenheit.
    Ein Wort vorab: Trotz allem, was Kritiker seit Jahrzehnten immer wieder vorbringen, gilt mein Respekt einem Konkurrenzprodukt, das zu einem unwiederholbaren Phänomen geworden ist – ich meine PERRY RHODAN.
    Ich muß bei meiner Rückschau auf die Anfänge der TERRANAUTEN mit dieser erfolgreichen SF-Serienfigur beginnen, auch wenn ich bisher nur einen einzigen Roman gelesen habe, und zwar das Manuskript für die Nummer 4, das ich 1961 in einer Tombola gewonnen habe und noch immer besitze. Zu dieser Zeit hatte ich gerade meine ersten SF-Romane bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht.
    1972 – ich lebte damals in Turin – wurde ich eines Tages nach München eingeladen, um an der Planungskonferenz für die spätere PR-Nebenserie ATLAN mitzuwirken. Ich war vom Verlauf der Konferenz nicht sonderlich angetan, zum einen, weil die Serie in diesem Stadium ausschließlich unter Wasser spielen sollte, und zum anderen, weil Walter Ernsting und Karl-Herbert Scheer, die Väter von PERRY RHODAN, damals noch nicht bereit waren, ihre Helden anders als sieggewohnt und »imperial« auftreten zu lassen. Das hat sich inzwischen geändert, aber in dieser Münchener Konferenz kam mir zum erstenmal der Gedanke, daß es auch anders möglich sein müßte. Es gab zu dieser Zeit noch keine »Grünen«, aber überall regte sich bereits ein gewisses Unbehagen an der Ideologie des permanenten Fortschrittsglaubens. Zusammen mit Hans G. Francis und Rolf W. Liersch hatte ich bereits früher versucht, noch einmal »ganz von vorn« anzufangen. Wir erfanden die Serien REX CORDA und dann AD ASTRA. Bei REX CORDA war der damals noch als liberal geltende Präsident John F. Kennedy unser Vorbild gewesen, und bei AD ASTRA bereits eine Gruppe von Menschen, die ihre Abenteuer nicht mehr so unkritisch wie sonst üblich bestanden. Doch irgendwie waren wir gegen die Markt-Macht von PERRY RHODAN nie angekommen.
    1975 ergab es sich dann, daß Rolf W. Liersch von seinem früheren Hamburger Verleger, bei dem er als Chefredakteur für die ersten deutschen Ausgaben des Satire-Magazins MAD gearbeitet hatte, den Auftrag erhielt, für ein fürstliches Honorar über eine neue SF-Heftserie nachzudenken. Wir waren beide inzwischen nach Berlin umgezogen und arbeiteten in der gleichen Werbeagentur.
    In meiner Erinnerung sind die vielen wunderbaren und euphorischen Nächte, in denen wir bis zum Morgengrauen Personen und Welten, Titel und Stories erfanden, die schönste Zeit der ganzen TERRANAUTEN-Ära. Ich erinnere mich, daß ich einen kompletten Italien-Urlaub in Rom damit verbrachte, unsere Nachtgedanken zu sortieren und zu Zyklen umzuschreiben. Mitte 1976 änderte der Hamburger Verlag seine Planung und zahlte uns aus. Wir hatten ein erstes Roh-Konzept, alle Rechte daran und einige Aktenordner voller Ideen.

Das Ur-Konzept
    Wir entschlossen uns daher, ohne Auftrag weiterzumachen, und entwickelten bis Anfang 1977 den Rahmen für 100 Romane. An zwei Schreibmaschinen nebeneinandersitzend und mit dem Blick aus dem Berliner Europa-Center auf die Gedächtniskirche und den nächtlich erleuchteten Kurfürstendamm schrieben wir parallel an zwei Musterromanen. Es waren echte Rollenspiele, obwohl es diesen Begriff damals noch nicht gab. Jeder schrieb seine Story, gab aber zwischendurch Kommentare zu dem, was der andere gerade bearbeitete, und diese Kommentare wurden als Dialoge in die Texte eingefügt.
    Bei diesen Parallel-Romanen (die später ebenfalls bezahlt, aber nie gedruckt wurden), wollten wir unsere alten Fehler vermeiden und nicht wieder mit einer Eroberung des Sonnensystems beginnen. Wir gingen einfach davon aus, daß PERRY RHODAN nun alles erobert hatte, was zu erobern war, und spulten die ganze Sache vom Endpunkt an zurück. Das gleiche Prinzip wurde später übrigens im Film »Kampfstern Galaktika« dargestellt.
    Ausgangspunkt für die gesamte Geschichte war der 410 Lichtjahre von der Erde entfernte offene Sternhaufen M 45. Die »Plejaden« mit einem Durchmesser von 50 Lichtjahren und ihren heißen, jungen Heliumsternen erschienen uns deshalb besonders geeignet, weil ihre Massierung
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