Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

Titel: John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bekommen.«
    Durch die Antwort fühlte ich mich etwas auf den Arm genommen. »Chancen?« höhnte ich. »Welche Chancen? Wir haben gesehen, daß du jemand bist, der nur zerstören will. Wir waren dabei, wie das Blut aus dem Boden schoß, wie es zu einer gewaltigen Fontäne wurde, als wäre die Erde damit gefüllt. Und ich bin es gewesen, der einen Blick in die andere Welt geworfen hat. Ich habe dich und deine Geister gesehen, und ich spürte, daß du nicht zu uns gehörst.«
    »Das möchte und will ich auch nicht!« rief er mir laut zu. »Keine Sorge, darum geht es nicht. Trotzdem gebe ich euch den Rat, mich nicht zu töten oder auch nur den Versuch zu unternehmen.«
    »Was sollte uns denn davon abhalten?« rief Suko, der auch weiterhin auf ihn zielte.
    »Eure Vernunft!«
    »Einem Dämon gegenüber?«
    »Nein und ja. Ihr seht mich so, ich mich aber nicht. Ich werde euch deshalb einiges erklären.«
    »Darauf warten wir, aber nicht mehr lange!« drohte Suko. »Wir lassen uns nicht gern an der Nase herumführen.«
    Er lachte, und es klang selbstsicher. »Keiner hat das vor, aber ich möchte euch einen Vorschlag machen.«
    »Wieso das?«
    »Keine Sorge, ich erkläre es euch. Ich werde jetzt mit ihr an Land gehen. Schade«, sagte er noch, »wir hätten ein gutes Paar abgegeben, aber es ist eine Veränderung eingetreten, auf die man mich schon vorbereitet hat, obwohl es damals noch nicht feststand.«
    Jetzt hatte Cursano wirklich in Rätseln gesprochen. Ich zumindest kam damit nicht zurecht, und meinem Freund Suko erging es sicherlich nicht anders.
    Aber er winkte mir zu. Es war eines unserer ausgemachten Zeichen, und ich verstand, was er wollte.
    Er steckte seine Waffe weg, griff zum Paddel und ruderte dem Trockenen entgegen.
    Zugleich setzte sich auch Cursano und Marion Kline in Bewegung. Staunend konnte ich mit ansehen, daß ihnen der Sumpf nichts tat. Das Licht begleitete sie und schien sie so sicher zu führen, als befänden sie sich in Abrahams Schoß.
    Neben mir hatte sich Kline aufgerichtet. Noch immer hustete er. Sein Gesicht war rot angelaufen.
    Aber es ging ihm wieder besser, und er schaute seiner Tochter entgegen, wie sie, zusammen mit Cursano, Kurs auf unsere Plätze nahmen.
    Suko ruderte so schnell wie möglich. Ich hatte mich an den Rand gestellt und lauerte auf die beiden. Mein Kreuz bewegte sich leicht nach links und rechts. Es war in die Aura dieses geheimnisvollen Mannes hineingeraten, wie auch die junge Frau, deren Blick in sich gekehrt war.
    Meine Hand lag nahe der Beretta, aber ich zog sie nicht. Ich ließ Cursano und seine Begleiterin den Sumpf verlassen und aufs Trockene steigen.
    Auch Suko erreichte das rettende Ufer. Kline schloß derweil seine Tochter in die Arme, um die sich Cursano nicht mehr kümmerte. Er wartete, bis auch Suko zu uns getreten war.
    »Und jetzt wollen wir die Erklärung hören!« sagte er.
    »Deshalb bin ich hier.« Sein Gesicht mit der ziemlich dunklen und schattigen Haut blieb unbewegt.
    Nur in den Augen leuchtete dieser böse Blick, dem wir allerdings standhielten. »Nur ich bin in der Lage, die Orte der Kraft zu finden. Ich bin ein Geomantologe, und ich habe die Aufgabe übertragen bekommen, diese Orte aufzuspüren.«
    »Von wem?« fragte Suko.
    »Das werde ich euch später sagen.«
    Ich schaute auf seine Hände. Schon die ganze Zeit über war mir eine andere Frage durch den Kopf geschossen, die ich ihm jetzt stellte. »Bist du überhaupt ein Mensch?«
    Er hob die Hände an und streckte die Finger aus. Finger? Das waren Wurzeln, Gegenstände, mit denen man sich im Erdboden festkrallen konnte. »Ich weiß es nicht, aber ich bin ein Geschöpf, ein Sucher und Finder.«
    »Warum schoß das Blut aus dem Boden?«
    »Weil das hier ein Ort der Magie war.«
    »War?« fragte ich.
    »Ja, John Sinclair – war.«
    »Du kennst meinen Namen?«
    »Ich kenne vieles, denn man hat mich auf meine Aufgabe sehr gut vorbereitet. Es liegt lange zurück, als hier noch Wesen lebten, die der Natur sehr zugetan waren. Aber sie starben, sie wurden vernichtet, und ihr Blut versickerte im Boden. So konnte es einen Ort der Kraft bilden.
    Ich habe sie nur entlassen. Ich habe das Blut befreit und ihren Geistern die ewige Ruhe gegeben. Du hast es gesehen, Sinclair. Es war nicht die einzige Stelle in der Nähe. Selbst das Haus, das ich zerstören mußte, ist an einem derartigen Ort gebaut worden. Aber meine Aufgabe ist vorbei, ich habe es fast geschafft und werde auf die Frau verzichten.«
    »Das wollen wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher