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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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immer wieder vergessen, dass das hier ein echter Job ist, nicht bloß eine weitere (Gelegenheit zu einem kranken Nervenkitzel. So selbstsicher ist er angestürmt und wollte den alten Dreckskerl ein bisschen verprügeln. Und jetzt so etwas.
    Der Anführer schüttelte den Kopf und fragte sich, wer dieser alte Mann wohl gewesen sein mochte.
    Wenn da nicht dieses Kind gewesen wäre, hätte er noch viel mehr von uns erwischt, ganz egal, wer er auch gewesen sein mag.
    Bäuchlings hatte sich der alte Mann hinter einer Tränke versteckt, so dass niemand ihn bemerkt hatte. Und niemand hätte auch nur vermutet, dass er sich dort befand, wenn er nicht seine Deckung aufgegeben hätte, um zu verhindern, dass der Kleine ins Freie lief. In dem Augenblick hatte Yu ihn bemerkt und war herangestürmt, um ihn mit dem Kolben seines Sturmgewehrs niederzuschlagen.
    Aber ganz so ist es nicht gelaufen, was, Sergeant Yu?, dachte der Anführer gehässig. Der alte Dreckskerl hat dich ausgeweidet wie einen Fisch ... und dann hat er mit deiner verdammten Waffe drei weitere von uns erschossen, bevor wir ihn endlich ausschalten konnten.
    Und nicht einmal damit hatte es aufgehört. Die Verzögerung, die sich daraus ergeben hatte, diesen Alten zu erledigen, hatte dem jungen Mistkerl im Haus genug Zeit verschafft, seine eigene Waffe zu holen. Fünf weitere dieser ›Piraten‹ hatte er umgebracht, bevor er selbst endlich zu Boden stürzte - und er hätte noch mehr von ihnen töten können, wenn seine Pistole nicht ein Modell vom zivilen Markt gewesen wäre, mit einem entsprechend kleinen Magazin. Sie hatten ihn erwischt, als er gerade nachlud, und ihn erledigt, bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte.
    Wenn Alexsov davon hört, wird es gewaltig Ärger geben, dachte der Anführer. Und Gott allein weiß, wie Shu reagieren wird!
    Ein Schauer durchfuhr ihn, der sich für ihn arg nach Panik anfühlte, trotz der eisigen Entschlossenheit, mit der er die Frage des Mannes beantwortet hatte. Er wusste, er hätte den Frachter wirklich schon längst herbeirufen müssen, und früher oder später würde er genau das auch tun müssen.
    Aber jetzt noch nicht, sagte er sich. Noch nicht! Nicht, bevor ich das nicht verdammt noch mal muss! Und wenigstens hat der alte Knacker diesem Vollidioten hier verpasst, was er verdient hat. Eigentlich sollte ich mich dafür bei ihm sogar bedanken.
    Der Anführer hatte sich schon vor langer Zeit dafür entschieden, jegliche Menschlichkeit abzulegen, doch um jemanden wie Yu würde er ganz gewiss erst recht keine Träne vergießen. Er wandte sich um und gab erneut Handzeichen, und sein Einsatztrupp machte sich wieder auf den Weg zurück in den Rauch, die Ruinen und das Leid, um mit den Plünderungen zu beginnen.
    Wie eine Todesfee erhob sie sich aus dem Schnee, gekleidet in einen weißen Pelz; bernsteinfarbenes Haar umwehte ein ovales Gesicht, und in ihren smaragdgrünen Augen glomm Höllenfeuer. Der Kommunikator, mit dem man sie herbeigerufen hatte, wog schwer in einer Tasche ihres Parkas. Sie stapfte durch die weiße Landschaft; ihr Pferd war schon lange zusammengebrochen, seine Flanken zuckten nicht mehr, der Schweiß des Tieres gefror schon. Sie hatte geweint, weil das Tier so gehorsam alles getan hatte, was sie ihm abverlangt hatte, doch nun waren ihr keine Tränen mehr verblieben. In ihr pulsierte der ›Ticker‹, und die Zeit erschien ihr unendlich langsam und unbeholfen, während die eisige Luft ihre Lunge zu versengen schien.
    Sie hatte das Modell des Sturmshuttles erkannt - es war eines der alten Boote der Leopard -Klasse, alles andere als neu, aber immer noch einsatzfähig-, und sie hatte auch die Angreifer gezählt, die sich um ihren Anführer versammelt hatten. Vierundzwanzig - und dazu kamen die Leichen im Schnee, in der Nähe ihres Großvaters, und die anderen, die vor dem Haus zusammengebrochen waren. Insgesamt also dreiunddreißig. Damit ist ein Shuttle der Leopard-Klasse vollständig besetzt, meldete der Computer in ihrem Gehirn emotionslos. Also ist niemand mehr an Bord. Das bedeutete, dass niemand sie mit den Geschützen des Shuttles umbringen konnte ... und dass sie noch mehr von ihnen töten könnte, bevor sie selbst den Tod fand.
    Mit der linken Hand tastete sie nach dem Messer an ihrer Hüfte, dann umklammerte sie mit beiden Händen ihr Gewehr. Ihre Gegner waren mit Sturmgewehren ausgestattet, einige hatten auch Granaten dabei, und sie alle trugen Passiv-Panzerungen. Für sie galt das nicht, doch das war

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