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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind
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wird.«
    Die anderen Dämonen nickten. Das versprach interessant zu werden.
    »Dann nehmt Eure sterbliche Hülle ein«, verkündete der Dämon JU(P/I) ter großartig. »Die eines Eselsdrachen, mit der Stimme eines Jauchentauchers. Euer Rollenname lautet Nimby.«
    Und bevor X(A/N) th noch Protest erheben konnte, fand er sich schon in der Zone des Wahnsinns wieder, und zwar in Gestalt einer Kreatur, die den Körper eines Drachen besaß. Am ganzen Leib hatte sie jedoch diagonale Streifen in Pastellrosa und Gallegrün, und der Kopf glich dem eines mundanen Esels.
    »Autsch«, murmelte er leise, doch selbst das mit der Stimme eines Jauchentauchers, einem Geräusch wie die Kreuzung zwischen dem Naseschneuzen eines Kobolds und dem Gluckern übelriechenden Gases, das im Wasser eines Abwasserkanals Blasen schlägt.
    Auf der Oberfläche der Senkgrube, die zufällig in der Nähe war, bildete sich ein Strudel, und ein Jauchentaucher streckte, offenbar in der Annahme, einen Artgenossen vorzufinden, den Kopf heraus. Er sah jedoch niemanden, der dafür in Frage kam, und verschwand wieder in der Tiefe, denn diese Tiere leben unter Wasser und müssen den Atem anhalten, wenn sie an die Oberfläche kommen, um Käfer zu fangen.
    Und X(A/N) th s Name lautete nun Nimby, was eine recht genaue Beschreibung darstellte, nämlich das mit einer verniedlichenden Endung versehene Akronym von: ›Nicht in meiner Bude‹ – denn genau dort war eine Kreatur wie er willkommen: nirgendwo.
    Er steckte in Schwierigkeiten. Wie sollte er jemanden dazu bringen, sich ihm auch nur zu nähern, geschweige denn eine Träne für ihn zu vergießen – außer vor Lachen?
    Nun, er konnte sich umsehen. Er breitete sein Bewußtsein aus, bis es das ganze magische Land Xanth umfaßte. Er wußte, was jedes einzelne Geschöpf darin gerade tat und wo jede einzelne Pflanze sich befand. Xanth sprudelte vor Aktivität. Irgendwo mußte jemand sein, der sich vor einem Eselsdrachen nicht fürchtete und zuhören würde, was dieser zu sagen hatte, und der um seinetwillen eine Träne vergießen würde; möglicherweise nicht sofort, aber nachdem er ihn näher kennengelernt hatte. Denn trotz seiner albernen Einschränkungen gebot Nimby noch immer über immense Macht, mit der er gefallen konnte. Wenn derjenige, den er ansprach, genügend Verstand hatte, ihn darum zu bitten. Wenn derjenige ihn ernst nahm.
    Anstelle einer geeigneten Person fand er ein weiteres Problem vor. In dem Augenblick, in dem er die Gestalt wechselte, hatte es einen Fluß magischer Energie gegeben, der wiederum eine zeitweilige Schwäche der Schnittstelle hervorrief. Dafür mußte der Zauber verantwortlich sein, der ihn in dieser Situation fixiert hatte, denn selbst die unerheblichste dämonische Magie war noch viel stärker als alle sterbliche Zauberei zusammengenommen. In den nächsten Stunden würde es möglich sein, daß etwas die Barriere überwand und in Xanth eindrang, ohne in eine andere Zeit versetzt zu werden. Das konnte bedeutende Störungen verursachen. Als X(A/N) th hätte er normalerweise unverzüglich die Schnittstelle geschlossen, um ein solches Problem gar nicht erst auftreten zu lassen; als Nimby war er dazu nicht in der Lage. Üblicherweise schenkte er den Vorgängen in seiner Domäne wenig Beachtung, aber die Schnittstelle, die seine niederen Geschöpfe errichtet hatten, war unbestritten sehr nützlich und diente der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung. Deshalb unterstützte X(A/N) th sie insgeheim. Nun aber blieb ihm nichts anderes übrig als zu hoffen, daß nichts wirklich Unangenehmes von Mundanien nach Xanth übertrat, bevor die Schnittstelle sich selbst repariert hatte. Und darüber hinaus hatte er wirklich andere Sorgen.
    Am effektivsten wäre es, wenn er sich einer überaus kooperativen Person näherte, die ohne zu zögern für ihn eine Träne vergoß, ihm so den Sieg schenkte und befreite. Aber da er ja gerade nicht sagen durfte, daß er eine Träne benötigte, war es eher unwahrscheinlich, daß dieser Fall eintrat. Wenn die Person ihn jedoch um Informationen bat, so konnte er von der Störung in der Schnittstelle berichten, und wenn die Person ihn daraufhin aufforderte, etwas dagegen zu unternehmen, dann wäre er dazu in der Lage. Natürlich mußte er sich dabei vorsehen und vermeiden, daß dabei seine wahre Natur offenkundig wurde. Aber wenigstens gab es eine Chance, noch während der Wette etwas gegen das Problem zu unternehmen. Falls er die richtige Person fand.
    Er
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