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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind
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haben wollte. Es ist ein sehr mächtiges Programm, aber im direkten Vergleich mit Sprint bleibt es bei manchen Funktionen nur zweiter Sieger. Jedenfalls hatte ich diesen Roman in Sprint zu schreiben begonnen, wechselte am Anfang von Kapitel 3 zu Word for DOS und am Ende des Kapitels zu Winword. Wenn Sie also an dieser Stelle einen Bruch in dem Roman finden, dann wissen Sie, wer dafür verantwortlich ist: Microsoft. O ja, ich schrieb einen langen Brief an Microsoft, in dem ich detailliert darlegte, wo überall Winword sinnlos benutzerunfreundlich ist, wie zum Beispiel diese beinahe unsichtbare senkrechte Linie anstelle eines Cursors, so daß man meistens gar nicht weiß, wo der nächste eingetippte Buchstabe auftauchen wird. Welche Freude, wenn man die falsche Datei löscht, weil man glaubt, man sei hier und war doch dort! Mit einer einzigen kleinen Änderung hätte die Firma das Produkt deutlich verbessern können. Aber ich erhielt keine Antwort. Das ist wohl so branchenüblich. Denn wenn Microsoft benutzerfreundliche Programme veröffentlichen wollte, dann hätten die Leute doch schon vor Jahren auf die Benutzer gehört. Immerhin muß ich zugeben, daß dieser Pitbull von Programm eine gewaltige Autorität besitzt, wenn er erst einmal einen Maulkorb trägt und stubenrein geworden ist.
    Dann brachte Microsoft eine neue, ›ergonomische‹ Tastatur auf den Markt, die aussieht, als hätte Salvador Dali, der Herr der zerlaufenden Uhren, sie entworfen: Man nehme eine normale Tastatur, schmelze sie halb über offener Flamme, zerre sie auseinander, so daß sie in der Mitte aufreißt, drücke sie zusammen, damit die Mitte einen Buckel bekommt, ohne sich wieder zusammenzufügen, dann befestige man eine Klappe darunter, mit der sie vorn (und nicht etwa hinten) angehoben werden kann, so daß die Tasten ein wenig vom Benutzer fortgeneigt sind, und man hat es – das Microsoft Natural Keyboard. Nur ein Verrückter käme auf die Idee, es zu verwenden. Genau – ich habe es gekauft, und es gefiel mir. Denn meine Hände können in halbwegs natürlicher Haltung auflegen, und deswegen muß ich meine Handgelenke nicht ständig anzuspannen. Vielleicht werde ich so sogar die chronische Sehnenscheidenreizung los. Ich probierte die Tastatur zehn Tage lang aus, dann versuchte ich es wieder mit der alten – und gab nach einer Minute auf; nun kann ich die Sorte Tastatur nicht mehr ertragen, mit der ich zehn Jahre lang gearbeitet habe. Ich halte mich selbst gern für einen streitlustigen Mistkerl und verabscheue das Großkapital aus Prinzip – aber in dieser Hinsicht hat Microsoft gute Arbeit geleistet. Ich wechselte also zur neuen Tastatur, auf die ich mein Dvorak-Layout geklebt hatte – und zwar in Kapitel 9, während der Verführungsszene Chlorines, gleich hinter dem Fensterlüfter und vor dem Ogerfresser. Also, wenn Sie da auch einen Bruch bemerken sollten… dann wissen Sie ja Bescheid…
    Also veränderte sich während des Verfassens dieses Romans mein Leben, und das nicht nur, weil ich (stöhn!) sechzig wurde. Vielen Dank an alle Leser, die mich per Glückwunschbrief an diesen Meilenstein erinnert haben, nur für den Fall, daß ich ihn vergessen hätte.
    Alte Leser werden sich erinnern, daß Jenny Elfe auf einem wirklichen Mädchen basiert, die als Zwölfjährige von einem Betrunkenen überfahren wurde und fast drei Monate im Koma lag, bevor mein erster Brief sie weckte.
    Dann stellte sich heraus, daß sie beinahe völlig gelähmt war. Das ist schon einige Jahre her, und während ich diese Zeilen schreibe, ist sie achtzehn, noch immer fast völlig gelähmt, aber es geht ihr besser. Sie kann mittlerweile einen elektrischen Rollstuhl bedienen und einige Schritte in einer Gehhilfe weit laufen. Und sie kann mehrere Worte sprechen. Ihr Computer unterstützt sie dabei. Sie hofft, bald das College besuchen zu können. Etwa zu dieser Zeit erscheint die Sammlung meiner Briefe an sie aus dem ersten Jahr unter dem Titel Letters to Jenny als Taschenbuch. Jenny Elf ist eine Hauptfigur in »Mond-Elfe« und später immer wieder in Xanth-Romanen aufgetaucht, so auch im vorliegenden.
    Meine Leser schicken mir weiterhin Wortspiele, Charaktere und Vorschläge. Dieses Jahr habe ich zwei Xanth-Romane geschrieben und im letzten etwa 150 Leservorschläge, in diesem fast 100 verwendet. Und noch ein ganzer Berg davon wartet auf mich, und es werden immer mehr. Die Warteliste, um in einem Xanth-Roman zu erscheinen, wird also immer länger. Von einer gewissen
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