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Wassermans Roboter

Wassermans Roboter

Titel: Wassermans Roboter
Autoren: Wolfgang (Hrsg.) Jeschke
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des Slips schob, zögerte sie einen Moment, dann streifte sie ihn ab und schleuderte ihn mit der Fußspitze weg. Auch an den Innenschenkeln bläuliche Adern, die sich in ihrem dunklen, krausen Schamhaar verloren. Ihre Beine waren so lang, besonders von den Knien aufwärts, daß die Hüften schlecht proportioniert wirkten, zu eckig … aber nur einen Moment lang. Sie kam zum Schlafsack herüber, und das Spiel der Muskeln unter ihrer milchigen Haut hielt seinen Blick gefangen. Als sie sich neben ihn setzte, streifte ihre weiche Brustspitze seinen Arm, und die Luft ringsum wurde plötzlich kühler.
    »Du verstehst nicht«, sagte er unsicher.
    »Doch, ich verstehe genau«, erklärte sie. »Nun entspann dich einfach, hörst du?«
    Er konnte nicht genau sagen, wie sie anfingen. Eben noch saß er da, steif und nervös, und im nächsten Moment schmeckte er Orangensaft von ihren Lippen. Irgendwann später lag er zwischen ihren Beinen, eingefangen von den langen weißen Schenkeln, und versank in ihr. Versank in Leben, in sauberer Wärme, nicht in Fieber und totem Fleisch. Ein kleiner Aufschrei, der Schatten eines Lautes, entschlüpfte ihr, als er in sie eindrang.
    Weniger als eine Minute, und sie kam. Grub ihre Fersen hart in seine Schienbeine, umklammerte seinen Rücken, preßte ihn tief in sich hinein, versuchte sich zu befreien von dem Stau, der nach oben drängte. Sie rollte den Kopf hin und her, atmete keuchend. Dann wölbten sich ihre Hüften hoch, die Schenkel hielten ihn fest, wollten nicht, daß er sich bewegte, und in einem heiseren Stöhnen gab sie ihm das letzte, das beste ihrer Gefühle. Hayes stützte sich auf die Arme, nahm das Gewicht von ihr, freute sich mit ihr.
    »Gott!« seufzte sie. »Darauf scheine ich gewartet zu haben.« Ihr Lachen weckte ein Echo in den Dachbalken.
    Als er sich von ihr löste, versuchte sie ihn festzuhalten. »Bleib! Du warst noch nicht so weit. Ich will, daß du es auch schaffst.«
    »Ich auch«, erwiderte er. »Ruh dich eine Minute aus.«
    Sie vergrub den Kopf an seiner Schulter. »Ich wußte, daß es schön sein würde«, meinte sie. »Schon an der Busstation habe ich gemerkt, daß wir beide uns was zu geben hatten. Irgendwie habe ich gespürt, daß ich deine Anspannung lösen kann.« Sie warf ihm einen besorgten Blick zu. »Das hat doch geklappt, oder?«
    Er nickte und zog mit dem Daumen einen Kreis um ihre Brustwarze. Sie erschauerte. »Ich weiß allerdings nicht, was ich dir dafür geben kann.«
    Sie lachte. »Habe ich mich beschwert?«
    Claras flacher Atem, wenn er danach neben ihr lag, der feuchte Druck ihrer Schenkel.
    »Du könntest bleiben«, sagte Ainsley. »Mich davor bewahren, daß ich mal einen Mann wie Allen heirate.«
    »Das würdest du nie tun.«
    »Wie gesagt – die Auswahl hier ist nicht groß.«
    »Warum gehst du nicht weg?«
    »Daran habe ich schon oft gedacht. Aber es ist genau wie das, was du von der Anstalt erzählt hast. Erst muß es so schlimm werden, daß du es nicht mehr erträgst, ehe du wirklich gehst.« Sie warf den Kopf nach hinten und schüttelte eine Haarsträhne aus den Augen. »Nadoka hat Gitter vor den Fenstern. Manche davon siehst du nur im Innern, aber andere sind echt, und das Blöde an der Sache ist, daß man sich zwar nie glücklich fühlt, aber auch nie beschissen genug, um was zu ändern.« Sie starrte die Wand an. »Außerdem wäre ich da draußen ziemlich verloren.«
    Carla, die dumpf ins Nichts starrte, eine Hand zwischen den Schenkeln zuckend, während Reno aufgeregt plapperte, aufgeputscht von irgendeiner Droge. Er wollte eine Videoausrüstung mieten und sie zu Porno-Stars machen, Sex und Wahnsinn, das geilste Paar der Welt.
    »Hör auf!« Ainsley boxte ihn in die Schulter. »Ich sehe, daß du wieder an diese schrecklichen Dinge denkst … Hör auf damit!«
    »Ich glaube, ich schaff’s nicht.«
    »Doch …« Sie küßte ihn auf den Hals, streichelte seine Brustwarzen. »Doch, du schaffst es. Ich …« Sie rutschte tiefer. Ihre Lippen berührten seinen Bauch, ihre Finger massierten ihn sanft. »Ich helfe dir dabei.«
     
    Sie waren fast fertig angezogen, als sie den Wagen hörten. Ainsley warf einen Blick aus dem Fenster. »Verdammter Mist«, sagte sie. »Allen.« Und Hayes tastete nach dem Schießeisen in seiner Tasche. Immer noch warm, immer noch voller Ekel. Er mußte es wegwerfen, bald. Sie traten auf die Veranda hinaus. Allen saß in dem weißen Auto, und in seiner Miene spiegelte sich verletzter Stolz. »Dachte ich mir«, stellte
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