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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier
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so«, warf Gayle ein. »Und wenn wir es nicht richtig machen, wird es noch weitere dreitausend Jahre dauern.«
    »Einwand stattgegeben«, bemerkte Mentia. »Überraschung, kannst du eine Magie herstellen, durch die alles erscheint, was wir für die Beschwörung brauchen? Damit uns nichts Wesentliches entgeht?«
    »Na klar.« Die Augen stellten sich über Kreuz.
    Nichts geschah.
    »Äh…«, begann Iris.
    »Ich habe es aber getan, wirklich!« beteuerte Überraschung.
    »Aber der Philter verdeckt es mit Illusion!« Mentia begriff. »Iris, wenn du die Illusion durchschauen kannst…«
    »Ja.« Iris’ Augen nahmen einen abwesenden Ausdruck an. Sie drehte sich im Kreis. »Ja«, wiederholte sie. »Sie leuchten unter d i cken Schichten von Illusion. Ein kleines Buch und ein… Gewirr aus Riemen.«
    »Riemen?« wiederholte Mentia. »Was haben Riemen denn damit zu tun, den Philter zu bändigen?« Plötzlich zuckte sie vor Schreck zusammen. »Ein Geschirr! Wir brauchen ein Geschirr! Natürlich! Die meisten Dämonen werden zwar nur für Eilaufträge beschw o ren, aber diesen hier wollen wir ja in die Schnittstelle einbinden. Ein magisches Geschirr wird ihn dort festhalten.«
    »Wo sind denn das Buch und das Geschirr?« wollte Gary wissen.
    »Nicht weit von hier«, erwiderte Iris. »Die Leute früher müssen die Gegenstände fallengelassen haben, nachdem sie glaubten, sie hätten ihren Auftrag erledigt, und seitdem hat niemand sie mehr angerührt.« Sie begab sich ans Ende des Raumes, stieß die Hand in die scheinbare Wand und holte ein mit einem Riemen verschnürtes Buch hervor. Dann begab sie sich an die gegenüberliegende Seite, griff an die Decke und entnahm einer verborgenen Nische ein Riemengewirr. »Jetzt haben wir alles. Nun können wir uns an die Arbeit machen.«
    Hiatus nahm ihr das Buch ab und schlug es auf. Laut las er die Anweisungen vor. Sie waren überraschend einfach. Sie brauchten lediglich den Philter zu nehmen, ihm das Geschirr anzulegen, das Gemisch über ihn zu geben und die Worte zu sprechen: »Fil Ei n gabe Schnittstelle – rekompilieren.« Um den Philter anschließend an einem sicheren Ort zu verstauen und schließlich wieder zu ve r schwinden.
    »Gary muß die Formel sprechen«, sagte Mentia. »Das ist seine Aufgabe.«
    »Aber das hätte doch jeder gekonnt«, sagte Hiatus und hob den Blick. »Warum hat der Gute Magier dann uns geschickt?«
    »Das hätte keineswegs jeder gekonnt«, widersprach Mentia. »Dich haben wir gebraucht, Hiatus, um hierherzufinden. Du hast Desiree befragt, die uns zu Jethro Riese führte, der uns wiederum den Hinweis gab, uns hierher zu begeben. Iris brauchten wir, um der gewaltigen Illusion die Stirn bieten zu können. Gary mußte die Geschichte entziffern, die die alten Steine zu erzählen hatten. Und Gayle hat uns den wahren Namen des Philters genannt. Ich wurde gebraucht, um etwas gegen das Dämonische auszurichten. Und Überraschung war erforderlich, um unterwegs alle möglichen A r ten von Magie auszuführen – und wir werden sie auch jetzt noch brauchen, um es mit einem widerspenstigen Dämon aufzunehmen. Wir sind die einzigen, die das vollbringen können.«
    Plötzlich erschien alles sehr einleuchtend. »Dann tun wir es doch«, entschied Gary. »Wenn der Philter sich hier in diesem Bau befindet, kann ich ihn auch aufspüren.« Er berührte den Stein und las ihn. »Hier gibt es eine künstliche Ritze.« Er befühlte das Stei n podest und entdeckte eine lockere Platte. Er öffnete sie und legte eine flache Scheibe und einen Ring mit einem darübergespannten Netz frei, die sich dahinter in einer tiefen Höhlung verbargen.
    Die Gefährten betrachteten sie genauer. »Das ist schon alles?« fragte Hiatus schließlich. »Dieses Teesieb?«
    Da erschien Hanna. »Natürlich nicht«, versetzte sie streng. »Der Philter stellt in Wirklichkeit eine riesige Masse unergründlicher Komplexitäten dar, die alle viel zu tief im Stein vergraben sind, als daß ihr sie jemals in euren Zugriff bringen könntet. Das hier ist nur ein Köder.«
    »So wird es wohl sein«, erwiderte Gary lächelnd.
    »Und ein Dämon dazu«, meinte Mentia. »Er wird jeden verbre n nen, der ihn ungeschützt berührt. Überraschung, mach deine Hä n de unverletzlich und hol ihn raus.«
    Das Kind begann zu schielen. Die Hände glühten auf. Der Phi l ter nahm die Gestalt eines Nickelfüßlers an, um die Gefährten zu erschrecken. Da nahm Überraschung allen Mut zusammen, griff in die Höhlung und holte den kleinen
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