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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier
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beschnüffelte das Wasser. »Es ist sauber«, sagte sie. »Der Geis des Wasserspeiers ist aufgehoben.«
    »Das bedeutet, daß wir nun frei sind und tun können, was wir möchten«, erwiderte Gary und wechselte einen vielsagenden Blick mit ihr. Langsam fühlte er sich besser. »Sobald ich wieder meine wahre Gestalt zurückerlangt habe.«
    »Ja«, antwortete sie gehorsam.

18
Rückkehr
    Sie kehrten auf demselben Weg zurück, den sie gekommen waren, durch die verödeten Ruinen der Stadt Scharnier bis zum Wald. Gary ließ unentwegt den Blick schweifen. Er hoffte, vielleicht w e nigstens noch ein letztes Mal einen winzigen Ausschnitt der einst i gen Pracht dieser versunkenen Stadt zu Gesicht zu bekommen. Doch dieses wunderbare Bild war endgültig dahin.
    »Der Philter mag ja ein selbstsüchtiger Dämon gewesen sein«, warf Iris ein, »aber eine wunderschöne Vision hat er trotzdem g e schaffen.«
    »Es tut mir fast leid, daß wir ihn anschirren mußten«, meinte H i atus. »Er hatte eine Menge Persönlichkeit… für so einen schlichten Gegenstand.«
    »Er war ein Dämon unter den Dämonen«, bemerkte Mentia. »Jetzt, da ich nicht mehr gegen ihn kämpfe, vermag ich ihn durc h aus zu bewundern.«
    Die anderen nickten zustimmend. Sie hatten getan, was von i h nen gefordert worden war, doch der Sieg hinterließ einen schalen Geschmack im Mund. Gary war erleichtert zu erfahren, daß er nicht der einzige war, der ihrem besiegten und in Fesseln gelegten Gegner Respekt zollen mußte.
    Sie folgten Jethros Fußabdrücken, bis sie den gestürzten Riesen erreichten. Der hatte sich inzwischen aufgesetzt. »Ich nehme an, ihr habt etwas erreicht«, sagte er. »Der Wahnsinn fühlt sich verä n dert an.«
    »Er wird gerade wieder gezügelt«, erklärte Mentia. »Er wird sich langsam wieder hinter seine frühere Grenze zurückziehen und dort bleiben.«
    »Das ist eine gute Nachricht«, meinte der Riese. »Dann werde ich wohl eines Tages ganz aufstehen und versuchen, wieder ins eigen t liche Xanth zurückzustolpern.«
    Sie wünschten ihm alles Gute und setzten die Reise fort.
    Als nächstes kamen sie zu Desiree Dryade und ihrem Baum. Beide befanden sich zwar noch in einem kläglichen Zustand, doch Desiree wirkte um einiges fröhlicher als zuvor.
    Hiatus trat auf sie zu. »Ich kann deinem Baum helfen«, verkü n dete er.
    »Ich weiß.«
    »Das weißt du?«
    »Ich hatte einen merkwürdigen Traum von dir, wie du dich in e i ner fremdartigen, uralten Stadt aufgehalten hast«, erklärte sie. »Und in meinem Traum nannte ich mich selbst Desi, und ich…« Sie hielt inne und blickte keusch-gequält drein. »Ich denke, du bist wohl doch ein netteres Wesen, als ich zuvor glaubte. Zuverlässig und treu. Falls du gern hierbleiben möchtest…«
    »Laß mich zuerst mal deinen Baum wiederherstellen«, unterbrach er sie. Er beugte sich vor und konzentrierte sich, worauf dem Baum runde Wurzeln sprossen, welche die Quadratwurzeln ve r drängten. Fast im gleichen Augenblick hellte der Baum sich auf; die Blätter glätteten sich und wurden wieder grün, und die Wurzeln waren funktionstüchtig.
    Je mehr der Baum sich erholte, um so mehr galt dies auch für Desiree. Sie verwandelte sich vom Hageren zum Unscheinbaren und schließlich zum Strahlenden. Als Hiatus sich nach seinem Zauber erhob, hatte Desiree sich bereits in die schönste Frau ve r wandelt, die man sich nur denken konnte. Und als er sich zu ihr umdrehte, kam sie in seine Umarmung und küßte ihn. Kleine rote Herzchen stoben plötzlich durch die Luft und lösten sich auf, fär b ten alles um die beiden herum in Rosa.
    »Hiatus hat nun seinen Lohn empfangen«, bemerkte Mentia. »Und ich glaube, der gefällt ihm mindestens so gut wie alles and e re, was der Philter ihm angeboten hat.«
    Die anderen pflichteten ihr bei. Dann gingen sie weiter – wohl wissend, daß ihnen hier niemand nachtrauern würde.
    Sie stießen wieder zu Richard und Janet und erklärten ihnen, daß der Wahnsinn sich jetzt zwar zurückziehen, dies aber noch eine Weile dauern würde. Die beiden waren es zufrieden. »Und ich denke mir, daß Hiatus und Desiree wohl heiraten werden«, warf Iris ein. »Da werdet ihr sie doch bestimmt besuchen wollen.«
    Sie schauten auf Schloß Zombie vorbei und berichteten Millie dem Gespenst von der erfolgreichen Mission ihres Sohnes. Millie reagierte entsprechend glücklich.
    Eine Weile später hatten sie die Wohnstätte des Golems erreicht. Sofort nahm Überraschung wieder Golemgröße an und
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