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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Lipton
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die Matratze zu weich. Wie es schien, würden ihr einige ihrer Überspanntheiten bleiben, glücklich verheiratet oder nicht.
    Luke stöhnte und drehte sich bei dem Geräusch auf den Rücken. »Wenn es wichtig ist, dann rufen sie wieder an.« Das Handy hörte auf zu klingeln. Er zog sie an sich und küsste ihren Hals. »Guten Morgen, Mrs. Sedgwick.«
    »Guten Morgen, Mr. Sedgwick.« Sie wandte sich zu ihm um und erwiderte seinen Kuss. Sie waren seit sechs Stunden verheiratet, und sie hatte vor, mit ihren Flitterwochen genau da weiterzumachen, wo sie gestern Abend aufgehört hatten.
    Das Handy klingelte erneut. Luke stöhnte zum zweiten Mal, stand geschlagen auf und nahm das Handy von dem gläsernen Couchtisch, wo er es gestern neben dem Foto in dem Kartonrahmen mit dem »Little White Wedding Chapel«-Aufdruck liegen gelassen hatte. »Hallo?«, antwortete er höflich. »Ja, hier spricht Luke Sedgwick.«
    Peggy hätte ihn nicht noch mehr lieben können. Selbst in Boxershorts, grausam aus dem Schlaf gerissen am ersten Morgen seiner Flitterwochen, war er ein Gentleman. Und umwerfend. Sie wollte nie mehr aufhören, ihn anzusehen.
    »Was?«, sagte Luke. »Wo?« Seine Augen wurden groß.
    Peggys Atem stockte in ihrer Brust. Die Angst, der Gegner, den sie besiegt geglaubt hatte, kroch zurück in ihren Körper.
    »Nein, nein.« Lukes Stimme zitterte. »Schon gut. Ich hätte das Gleiche getan.«
    Peggy konnte kaum atmen.
    Luke klappte das Handy zu und setzte sich zittrig auf den Rand des Bettes. »Das war Angelo.«
    »Sag es mir«, flehte sie.
    Er holte seine Brille vom Nachttisch und setzte sie auf. »Ich wollte doch nie in Sedgwick House leben. Das weißt du, oder? Ich habe immer davon geträumt, dass es zusammenbricht.«
    Oh nein. Angelo und Annette hatten versprochen, das Haus nach der Party abzuschließen. Jemand hat es versehentlich abgebrannt. «Richtig.« Sie bemühte sich, ihre Stimme unbeschwert klingen zu lassen. »Das hast du ziemlich deutlich gemacht.«
    »Ich dachte immer, ich ziehe nach Key West oder so, wenn ich kann, aber in letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, das Testament anzufechten. Darum zu kämpfen, bleiben zu können. Wie es scheint, kann ich mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben. Ich schätze, damit bin ich genau der eingefahrene Yankee, der ich auf gar keinen Fall sein wollte.«
    Er schien auf eine Antwort von ihr zu warten.
    »Aber das ist ja auch eine gute Fahrspur.« Bedeutete das, das Haus war letzte Nacht doch nicht abgebrannt? Sie fühlte sich ein bisschen besser. »Es ist nicht falsch, an dem Ort zu bleiben, an dem man glücklich ist.«
    Das schien ihn zu ermutigen. »Dann würdest du New York nicht vermissen?«
    Die Angst verflog schnell. Sie lachte. »Ich liebe New Nineveh und ich liebe Sedgwick House. Ging es darum bei dem Anruf? Willst du Miss Abigails Testament anfechten?«
    »Nicht direkt.« Luke legte sich zurück ins Bett und nahm sie in die Arme. »Erinnerst du dich an die knarrende Stufe auf der vorderen Treppe?«
    Sie war zwar vollkommen verwirrt, aber sie nickte.
    »Angelo wollte sie heute Morgen reparieren. Er dachte, dass das obere Brett vielleicht verzogen ist, deshalb hat er es hochgehebelt, um es sich anzusehen. Du wirst nicht glauben, was er in dem Hohlraum darunter gefunden hat.« Luke redete jetzt schneller, wartete nicht auf eine Antwort. »Er hat das geänderte Testament gefunden. Das, in dem Abby dir und mir das Haus hinterlässt.«
    »Das ist wunderbar! Dann müssen wir es nicht anfechten!«
    »Das ist noch nicht alles! Angelo fand auch eine Kiste. Eine Holzkiste mit einem geschnitzten Stern auf dem Deckel. Charles hat sie vor langer Zeit für Abigail gemacht. Abby wollte immer, dass ich diese Kiste bekomme. Ich dachte, sie existiert nicht.«
    Peggys Augen füllten sich mit Tränen beim Gedanken an Miss Abigail. »Sie hat diese Kiste für dich versteckt. Sie muss ihr sehr wichtig gewesen sein.«
    »Ich glaube nicht, dass es die Kiste war, die sie wichtig fand«, sagte Luke leise. »Sondern das, was darin war.«
    Die Zeit schien stillzustehen.
    »Ein Sparbuch. Ein Aktienzertifikat. Und eine Notiz. Wie es scheint, war Abby nicht umsonst so sparsam und hat Herbstblätter verkauft. Offenbar hat sie mehr als achtzig Jahre lang jeden Cent gesammelt, zuerst unter ihrer Matratze, später in der Bank von New Nineveh. Angelo hat sich dafür entschuldigt, dass er das Sparbuch geöffnet und die Summe gesehen hat.«
    Luke nannte die Zahl. Fünfstellig. Peggy
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