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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Lipton
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mir egal. Ich fange wieder bei Hartford Mutual an. Ich werde der erste Sedgwick sein, der bankrott geht, wenn nötig.« Der Gedanke, ohne einen Penny dazustehen, ruiniert zu sein, schmerzte Luke auch, aber nicht annähernd so sehr wie die Tatsache, dass er Peggy verloren hatte. Er sah auf die Uhr: Es war kurz vor elf. Die Hochzeit fand um eins statt. Bex hatte es ihm erzählt.
    »Für den Fall, dass du es noch mal versuchst«, hatte sie gesagt, als er sie anrief, um es ihr zu erzählen - dass er ihrem Rat gefolgt und gescheitert war.
    »Sie hat sich entschieden.« Mit etwas Glück hatte Bex verstanden. Er würde es nicht noch mal versuchen.
    »Du hast ja keine Ahnung«, sagte Ver Planck, »wie froh ich bin, das zu hören.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Luke, sein Freund spreche von Lukes Entscheidung, Peggy aufzugeben. Aber das konnte nicht sein. Ver Planck meinte das Grundstücksgeschäft.
    »Ich verstehe nicht«, sagte Luke.
    »Tiffany hat gedroht, mich zu verlassen. Sie sagt, du würdest den Planeten zerstören und die Zersiedelung vorantreiben, und ich sei derjenige, der dich dazu überredet hat. Scheint so, als wären ihr die Demonstrationen auch an die Nieren gegangen.« Sein Mund verzog sich zu etwas zwischen einem Grinsen und einer Grimasse.
    »Na ja.« Luke kniete sich hin und drückte den Erdklumpen wieder in den Boden, sodass der Hahnenfuß noch eine Chance haben würde. »Wie Onkel Bink immer sagte: Geld ist dazu da, es zu verlieren.«
    Ver Planck lachte. »Das, mein Freund, ist der große Unterschied zwischen den Sedgwicks und den Ver Plancks. Ich habe nicht vor, dich auch nur einen einzigen Penny verlieren zu lassen.«

 
    Peggy schwirrte der Kopf. Sie hatte das Gefühl, gerade aus einem Flugzeug gesprungen zu sein: entsetzt, atemlos, voller Energie. Unter ihr nichts als Luft. Ihr wurde klar, dass sie immer noch den Brautstrauß umklammerte, und sie legte ihn vorsichtig auf den schwarzen Ledersitz der Limousine, nicht sicher, warum sie ihn überhaupt mitgenommen hatte. Durch das Heckfenster konnte sie einige Häuser hinter sich die Menschentraube sehen, die ihr aus der Kirche gefolgt war - alle, wie es schien, außer Bex, die auf ihrem Stuhl sitzen bleiben musste, standen hilflos auf dem Bürgersteig. Die besorgten, verwirrten, wütenden Gesichter wurden kleiner und kleiner, während die Limousine die Amsterdam Avenue hochfuhr. Peggy hoffte, dass sie zumindest auf die Feier gehen würden. Das sollten sie - sie war schon bezahlt, von Brock und seiner Familie. O Gott, dachte Peggy. Ich muss es ihnen zurückzahlen.
    »Wohin?« Der Fahrer hielt vor einer roten Ampel und sah Peggy im Rückspiegel an. Er schien von der plötzlichen Planänderung nicht überrascht. Vielleicht machten das alle Bräute so.
    Peggy spielte mit dem Ende ihres Schleiers. Noch vor wenigen Augenblicken war sie ganz sicher gewesen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Jetzt, wo ihr unendlich viele Möglichkeiten offenstanden, fragte sie sich, ob sie nicht überstürzt gehandelt hatte. Vor allem war sie furchtbar grausam zu Brock gewesen. Hatte er nicht alles getan, was sie sich von ihm gewünscht hatte? War sie dumm, ein Leben aufzugeben, dass vielleicht nicht perfekt, aber doch absolut annehmbar war?
    Sie hob die Rosen auf und wollte weinen, vergrub das Gesicht in den weichen Blütenblättern.
    Die Ampel sprang auf grün. Hinter der Limousine drückten ungeduldige Fahrer auf ihre Hupen.
    Peggy hörte es kaum. Sie roch einmal, zweimal, ein drittes Mal an den Rosen. Nichts. Sie waren wunderschön, aber sie dufteten nicht.
    Der Fahrer der Limousine fragte vorsichtig: »Wie wäre es, wenn ich Sie nach Hause bringe?«
    Peggy lächelte.
    »Genau das dachte ich auch gerade.« Sie legte den Strauß weg und lehnte sich in die weichen, bequemen Polster zurück. »Ich möchte gerne nach Hause.«

 
    In dem apokalyptischen Verkehr brauchten Luke und Ver Planck zehn Minuten für die eine Meile vom Sedgwick-Land bis zur Gemeindewiese. Sie brauchten fünf Minuten, um den versammelten Demonstranten ihre Entscheidung zu verkünden. Die Demonstranten brauchten keine fünf Sekunden, um ihre Schilder wegzulegen, sich zu umarmen und zu jubeln und Luke und Ver Planck in einem Triumphmarsch zum Sedgwick House zu begleiten, wo Luke die Haustür weit öffnete und alle zu einer spontanen Feier einlud. Debby Doff vom Käseladen sorgte für Käse und Cracker, Luigi für Bier, und Luke holte seinen fünfundzwanzig Jahre alten
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