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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Lipton
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Reporter von der County Times -, die alle auf die Minute pünktlich erschienen waren. Peggy führte sie in die Bibliothek, wo Bex und Josh ihnen Erdnussbutter-Schinken-Cracker anboten und ihnen ihre Plätze zeigten. Alle warteten in respektvollem Schweigen auf Lukes Auftritt. Peggy betrachtete das Porträt von Silas Sedgwick. Der Gesichtsausdruck des großen Mannes war strenger als sonst, als missbillige er jede Handlung seines Nachfahren: dass er Nicht-Sedgwicks hier leben ließ, dass er die Presse eingeladen hatte, dass er Gedichte schrieb und sie öffentlich vortrug. Manche Dinge änderten sich nie.
    Luke kam nicht. Peggy und Bex sahen sich besorgt an. Hatte er es sich anders überlegt? »Vielleicht solltest du ihn holen«, flüsterte Bex, aber in diesem Moment betrat Luke den Raum und ging nach vorn.
    Er stand da, aufrecht und selbstsicher. Ohne Angst.
    »Ich werde aus meinem Buch lesen«, sagte er und nahm, den Blick auf Peggy gerichtet, ein zusammengefaltetes Blatt aus der Tasche seines Tweedjacketts. »Aber ich dachte, ich fange mit einem Gedicht an, das ich heute Nachmittag geschrieben habe. Es heißt ›Rosen im Schnee‹, und ich möchte es meiner Frau Peggy Adams-Sedgwick widmen.«
    Und Luke Silas Sedgwick IV fing an zu lesen.

Über die Autorin

 
    Lauren Lipton besuchte die Journalistenschule der University of Southern California und arbeitete anschließend viele Jahre lang als Journalistin, unter anderem für die Los Angeles Times, In Style Weddings, Martha Steward Weddings, Best Life, Glamour und Marie Claire. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in New York City und in Litchfield County, Connecticut.

 
Weitere Titel der Autorin:
Ehemänner küsst man nicht

 
    Wir sind immer noch enttäuscht wegen der Kastanie. Wir wollten mithilfe der Kastanie unserem Alltag den Rücken kehren. Ich sollte in dem Arbeitszimmer schreiben, das mein Mann für mich bauen würde, wenn er nicht gerade die Zeitung las oder auf unserer Veranda Kaffee trank.
    Wieder einmal lachte das Haus zuletzt.
    Wir hatten schon lange in New York City gelebt, als wir wie viele New Yorker beschlossen, dass uns zu unserem Glück noch ein Zweitwohnsitz fehlte. Um genau zu sein, ein Farmhaus in Connecticut, erbaut ungefähr 1780, mit einer roten Scheune, abschüssigem Holzboden und uralten, immer noch tragenden Apfelbäumen.
    Das Haus ist charmant, aber eine Herausforderung, wie ein verrückter Liebhaber, der dich nicht gehen lässt. Man braucht zwei Stunden, um am Wochenende hinzukommen, und wenn man ankommt, ist immer irgendetwas passiert. Die Apfelbäume haben ein Dutzend Büschel mit verrotteten Früchten auf den Hof fallen lassen. Eine Fledermaus ist auf dem Dachboden. Eine Fensterscheibe ist aus dem Rahmen gesprungen, die Einfahrt muss neuen Kies haben, die Farbe blättert ab. Wir nennen das Haus nur noch das Große-Loch-in-Connecticut-in-das-wir-unser-Geld-werfen.
    Vor ein paar Jahren war das Dach der Scheune undicht (»Das passiert, wenn man Antiquitäten in den Regen stellt«, meinte mein Mann). Es ist eine lange Geschichte, aber wir beschlossen, nicht nur die Schindeln auszubessern, sondern
    lieber gleich das ganze Dach zu erneuern, inklusive der Sparren.
    Wie der Rest der Scheune bestand das ursprüngliche Dach aus breiten Brettern, die man nur nicht mehr sehen konnte. Neuengländer zahlen ein Vermögen für so altes Holz, das sie benutzen können, um in ihren alten Anwesen die Holzböden auszubessern. Als unser Bauunternehmer also erwähnte, dass er glaube, unser Dach könnte aus Kastanienholz sein, hatten wir eine brillante Idee: Wir würden es verkaufen, um davon das neue Dach zu bezahlen!
    Wir suchten im Internet nach Händlern, die altes Holz verkauften, in der Annahme, dass wir zwei- bis dreihundert Dollar bekommen würden. Aber während unserer Suche wuchs die Summe in unseren Köpfen, von ein paar tausend auf zehntausend auf fünfundzwanzigtausend. Bald wurde deutlich, wie selten zweihundert Jahre alte Kastanienholzbretter sind. Plötzlich ging die Fantasie mit uns durch: dreihundertfünfzigtausend Dollar - wir bezahlten im Geiste unsere Hypotheken und kündigten unsere Jobs, um fortan dem einfachen Leben zu frönen.
    Der Tag kam, und der Holzhändler kam zu uns. Mein Mann führte ihn in die Scheune, und der Händler erklärte uns, dass es sich nicht um Kastanienholz handelte, sondern um Eiche, und bot uns sechshundert Dollar dafür.
    Als unser Traum zerplatzte, glaubte ich, das Haus lachen zu hören - ein weit entferntes,
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