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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Lipton
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erledigt. Der Job ist ziemlich gut bezahlt. Ich bin sicher, du würdest ihn bekommen, wenn du interessiert bist.«
    Angelo wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. Es würde ein heißer Tag werden. »Ich bin interessiert«, sagte er.
    Noch eine Sache, wegen der Luke sich entspannen konnte. Die Fiorentinos würden gut auf das Haus achten. Abby hätte sich gefreut, das zu hören. Er entschuldigte sich und ging hinunter in die kühle, dämmrige Bibliothek, über der Silas wie immer von seinem Porträt aus wachte.
    »Was hättest du getan?«, sprach Luke seinen Vorfahren an. »Du warst doch immer für den Fortschritt, oder nicht?«
    Es war lächerlich, ein Gemälde um Rat zu fragen. So musste es bei Abby angefangen haben - dass sie zuerst laut mit sich selbst gesprochen hatte, um die Einsamkeit zu bekämpfen, und dann mit unsichtbaren Gesprächspartnern. Danach war es nur noch ein kleiner Schritt, bis man an Geister glaubte.
    Luke sah dem Porträt in die Augen und wartete auf ein Zeichen.
    Silas blickte ihn finster an.
    »Dachte ich mir«, meinte Luke. Er hatte endlich seine Antwort.

25

 
    Hochzeitstag, Juni

 
    Es war, als hätten alle guten Taten von Peggy, alle Sorgen, die sie sich jemals gemacht hatte, alles Glück, das ihr bis jetzt widerfahren war, an diesem Tag zusammengefunden. Sie hatte wie ein Baby geschlafen, und als sie aufwachte, herrschte draußen das schönste Juniwetter, das man sich vorstellen konnte: strahlender Sonnenschein und endlos blauer Himmel. Ihre Mutter hatte ihre Ängste zu Hause gelassen, und ihr Vater, der im Vorraum der Unitarier-Kirche an der Amsterdam Avenue im Sonnenlicht, das von der Straße hereinfiel, mit ihr wartete, hatte sich noch nicht einmal darüber beschwert, lange Hosen tragen zu müssen.
    Es war der perfekte Tag, um zu heiraten.
    Peggy wusste, dass sie mit jeder Faser wie eine Braut aussah. Ihr Make-up war frisch. Ihre Nägel gepflegt. Jede sorgfältig blondierte Haarsträhne - kein dunkler Ansatz würde ihre Fotos ruinieren - war mit militärischer Genauigkeit an ihrem Platz fixiert. Selbst Bex hatte aufgekeucht, als Peggy an der Kirche ankam.
    »Oh, Süße. Du heiratest!« Und zum ersten Mal hatte man nur Staunen in ihrer Stimme gehört.
    Peggy hatte sich vor Bex' Stuhl gedreht und das Kleid wie eine weiße Seidenwolke um sich fliegen lassen. »Gefällt es dir?«
    Sie hatte das Kleid gemeint, aber Bex hatte eine geschwollene Hand auf Peggys Arm gelegt. »Von heute an werde ich dich bei allem, was du entschieden hast, und bei allem, was du noch entscheiden wirst, immer unterstützen.«
    Jetzt konnte Peggy Bex durch die einen Spalt weit aufstehende Kirchentür am Altar sitzen sehen, rund und heiter in einem taubengrauen Kleid. Brocks Bruder Brent stand neben ihr. Brock war auch da, im Anzug, so attraktiv wie die Bräutigame in den Magazinen. Die ersten Noten des Hochzeitsmarsches erklangen. Die Gäste raunten.
    Es war Peggys großer Augenblick.
    »Bist du bereit?« Ihr Vater hielt ihr seinen Arm hin.
    Peggy hakte sich bei ihm ein. »Ich bin bereit.«
    Hoffe ich, fügte sie innerlich hinzu.
    Sie konnte sich hinterher an ihren Gang zum Altar kaum noch erinnern, nur an die undeutlichen Gesichter der Gäste, während sie an ihnen vorüberschritt, an das Gewicht des Brautstraußes mit den weißen Rosen in ihrer Hand, an Brocks Grübchen. Sie konnte sich an das schüttere Haar des Pfarrers und an seine randlose Brille erinnern und an Teile der Zeremonie, aber da waren auch andere Gedanken, während sie mit Brock vor dem Altar stand. Sie dachte an den Laden am Tag, als Bex und sie ihn eröffnet hatten, an den zart flatternden Herzschlag der Zwillinge. An einen Traum, den sie einmal geträumt haben musste, mit bunten Lichtern und Glocken und einem Mann, der sie glücklich machte ...
    Eine raschelnde Bewegung brachte Peggy mit einem Schlag zurück in die Realität, und bevor sie es verhindern konnte, schlug ihr Herz schneller - konnte es Luke sein, der doch noch gekommen war, um die Hochzeit zu verhindern?
    Das Rascheln kam von Bex, die Peggy bedeutete, ihr den Brautstrauß zu geben. Peggy wurde unter ihrem Make-up rot und warf einen letzten langen Blick auf die Rosen, bevor sie sie Bex reichte. Perfekt. Die Blumen waren perfekt. Cremeweiß mit einem zarten Hauch von Rosa, so als würden auch sie erröten.
    Der Pfarrer wandte sich an Brock. »Willst du Peggy zu deiner Frau nehmen? Gelobst du, mit ihr in Zeiten der Freude zu feiern und ihr in Zeiten der Trauer beizustehen, mit
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