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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah
Autoren: Michelle Celmer
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einfach für euch gewesen. Es hat funktioniert.“
    „Sam, unsere Ehe ist weit davon entfernt, perfekt zu sein.“
    „Okay, ich weiß, dass ihr ein paar kleine Streitigkeiten hattet, aber …“
    „Du würdest Untreue als kleine Streitigkeit bezeichnen?“
    Zuerst dachte Sam, sein Vater scherzte, doch als er sah, wie ernst er wirkte, war Sam geschockt. „Du hast Mom betrogen?“
    Der Vater schüttelte den Kopf. „Niemals. Ich bin niemals fremdgegangen. Auch, wenn sich genügend Möglichkeiten geboten hätten. Ich habe deine Mutter dafür viel zu sehr geliebt.“
    „Aber wenn du nicht …“ Langsam verstand Sam die Bedeutung der Worte seines Vaters. „Willst du damit sagen, Mom hat dich betrogen?“, fragte er ungläubig.
    „Du weißt doch, wie oft sie auf Tourneen gewesen und wie viel Aufmerksamkeit ihr zuteilgeworden ist. Außerdem ist sie eine unglaublich schöne Frau.“
    Sam konnte kaum glauben, was er hörte. „Wann?“
    „Als du acht gewesen bist.“
    „Ich bin fassungslos. Ich hatte ja keine Ahnung.“
    „Und wir wollten auch nicht, dass du es jemals herausfindest. Jetzt glaube ich allerdings, dass es ein Fehler gewesen ist, dich von der Wahrheit unserer Beziehung auszuschließen. Eine Ehe bedeutet Arbeit, mein Sohn. Es ist eine komplizierte und anstrengende Sache.“
    „Was hast du gemacht, als du es herausgefunden hast?“
    „Ich war völlig am Boden zerstört und habe ernsthaft darüber nachgedacht, sie zu verlassen. Ich hatte sogar schon meine Taschen gepackt, aber sie hat mich angefleht, ihr zu vergeben und ihr eine zweite Chance zu geben. Wir haben beschlossen, gemeinsam zu einer Beratung zu gehen und unsere Ehe zu retten. Sie hat ihre Tournee sogar für ein Jahr unterbrochen, um mir zu beweisen, wie ernst es ihr war. Und dass unsere Beziehung für sie an erster Stelle kommt.“
    „Daran erinnere ich mich“, sagte Sam. „Als sie die ganze Zeit zu Hause gewesen ist. Ich habe mich immer gefragt, aus welchem Grund.“
    „Weshalb solltest du? Du bist ein kleiner Junge gewesen – immer glücklich und fröhlich. Wir wollten dich nicht mit unseren Problemen belasten – oder Adam. Obwohl ich glaube, dass er etwas geahnt hat.“
    „Wie hast du ihr jemals wieder vertrauen können?“
    „Das ist nicht leicht gewesen. Besonders nicht, als sie wieder auf Tournee gegangen ist. Wir hatten ein paar schlimme Jahre, aber ich denke, das hat unserer Ehe gut getan. Wenn wir das überstanden haben, können wir jede Krise meistern.“
    Sam war völlig durcheinander. Die perfekte Ehe seiner Eltern war also gar nicht so perfekt gewesen, wie er immer gedacht hatte. An seine Ehe hatte er unmöglich hohe Ansprüche gestellt, und schon den ersten Schwierigkeiten hatte er sich nicht gewachsen gefühlt – hatte ihre Ehe als gescheitert betrachtet. Von Anne hatte er erwartet, dass sie so perfekt war wie seine Mutter – und jetzt erfuhr er, dass diese es nie gewesen war. Er schlug sich gegen die Stirn. „Ich bin ja so ein Idiot.“
    Sein Vater lächelte. „Du kannst nur aus eigenen Fehlern lernen.“
    „Na, dann habe ich mal einen Riesenfehler begangen. Unser einziges Problem ist eigentlich immer mein Wunsch gewesen, Premierminister zu werden. Dabei habe ich mich nur auf das konzentriert, was ich nicht haben kann, dass ich das, was ich bereits hatte, völlig übersehen habe. Mir ist völlig entgangen, dass ich gar nicht mehr Premierminister werden will.“ Als sein Vater seinen Rücktritt verkündet hatte, war das für Sam der ideale Vorwand gewesen, Anne von sich zu stoßen. Damit er nicht zugeben musste, dass er sich in sie verliebt hatte. „Bist du jetzt enttäuscht?“, fragte er.
    Sein Vater wirkte verwirrt. „Wieso sollte ich enttäuscht sein?“
    „Na, weil ich doch immer dein Nachfolger werden wollte.“
    „Sam, du musst deinen Weg gehen, deine Spuren hinterlassen. Vor allem musst du das tun, was dich glücklich macht.“
    „Ich bin glücklich als Botschafter. Und ich bin verdammt gut in dem Job. Zumindest bin ich das gewesen.“
    „Haben sie dich gefeuert?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Anne und der Job haben zusammengehört.“ Und er hatte es vermasselt. Sein ganzes Leben lang hatte er immer genau gewusst, was er wollte, und er hatte sich vor nichts gefürchtet. Doch jetzt fürchtete er sich nicht nur – er war völlig außer sich vor Angst, dass es zu spät sein könnte.
    „Willst du sie denn zurück?“, fragte sein Vater.
    „Mehr als alles andere. Aber ich weiß nicht, ob sie mir
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