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Was macht mein Kind im Netz

Was macht mein Kind im Netz

Titel: Was macht mein Kind im Netz
Autoren: Barbara Kettl-Roemer
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sieht es (außer bei den Business-Netzwerken) nicht viel anders aus.
    Dabei übernehmen Soziale Medien Funktionen etablierter Anbieter aus anderen Internetsegmenten und werden diesen damit ebenfalls gefährlich. Google beispielsweise leidet darunter, dass immer mehr Nutzer nicht die Suchmaschine, sondern Facebook als Startseite einstellen und von dort aus weiter suchen und surfen. Entsprechend verlagern sich auch die Werbeeinnahmen hin zum Sozialen Netzwerk.
    Wer Soziale Netzwerke nutzt, schreibt auch weniger SMS und E-Mails, nutzt Instant Messenger und sogar das Telefon weniger. All diese Kommunikationswege werden durch die eigene Pinnwand und den Nachrichtenversand innerhalb des Netzwerks ersetzt. Das erscheint vielen Erwachsenen kaum vorstellbar, wird aber durch mehrere Untersuchungen bestätigt, z. B. durch eine Studie, die das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers AG WPG (PWC) 2012 unter 1.000 deutschen Internetnutzern durchführte.
    Für unsere Kinder heißt das: Wenn sie einmal in einem Sozialen Netzwerk aktiv sind – und sie werden schon wegen des sozialen Drucks kaum darum herumkommen –, werden sie dort sehr intensiv aktiv sein und entsprechend viel Zeit damit verbringen. Sehr wahrscheinlich wird Facebook das Netzwerk ihrer Wahl sein.
Wie sehen unsere Kinder Soziale Medien und speziell Facebook?
    Carina, 10 Jahre:
    Ich bin bei Facebook, weil es halt Spaß macht.
    Valentine, 15 Jahre:
    Gut an Facebook gefällt mir, dass ich mit meinen Freunden Kontakt halten kann. Alle meine Freunde sind hier angemeldet. Praktisch ist es, wenn ich mit Freunden telefonieren will, Mama aber auch telefoniert. Sogar für die Schule ist es nützlich: Wir haben für unsere Klasse eine Seite erstellt. Sollte es also Schwierigkeiten mit Hausaufgaben oder Lernen geben, muss man einfach nur einen Post senden und bekommt eine Antwort.
    Schlecht an Facebook finde ich, dass es Leute gibt, die zu schnell das Maß verlieren, das ist wirklich nicht gut. Meine Freundin sitzt im Unterricht und ist mit ihrem Handy auf Facebook, da gibt es viele, die das machen.
    Dominik, 20 Jahre:
    Also ganz gut gefällt mir an Facebook, dass man seine Freunde relativ gut erreichen kann. Man braucht keine SMS zu schreiben oder anzurufen und spart noch dazu an Kosten. Außerdem ist man ständig auf dem Laufenden und erfährt von den neuesten Veranstaltungen, denn wenn irgendein Highlight ansteht (Party, Treffen), dann wird das sofort von einem Freund gepostet und man ist auf dem neuesten Stand.
    Weniger gut gefällt mir, dass es wirklich zu extremer Abhängigkeit führen kann. Man hat dann das Gefühl, etwas zu verpassen, und ist gewissermaßen gezwungen, sich da jeden Tag einzuloggen.
    Zusätzlich stelle ich noch die Sicherheit in Frage, weil sich auf meinem Account auch schon jemand eingeloggt und auf meine Kosten Schwachsinn verbreitet hat. Klar sollte man auch aufpassen, welche Fotos man dort hochlädt, weil das von manchen Personalchefs auch kontrolliert wird. Wenn dem ein unzumutbares Foto ins Auge fällt, stellt er einen halt dann nicht ein.
    Diese Aussagen sind typisch für das, was jugendliche Facebook-Nutzer über ihr Netzwerk denken und sagen. Laut JIM-Studie 2011 sind nur zwölf Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen nicht in Sozialen Netzwerken aktiv, für die übrigen haben sie große Bedeutung. 78 Prozent nutzen Online-Communities mehrmals pro Woche, 57 Prozent täglich, und von diesen 57 Prozent zwei Drittel sogar mehrmals täglich. Fast drei Viertel der Befragten waren 2011 bei Facebook angemeldet, 29 Prozent bei schülerVZ, neun Prozent nutzten wer-kennt-wen und sechs Prozent schülerCC.
    Facebook ist der Shootingstar unter den Sozialen Netzwerken und für Kinder ab der Pubertät gewissermaßen ein Muss, denn, wie auch Sie immer wieder von Ihrem Kind hören werden: „Fast alle meine Freunde sind auch da“. Wenn man die Statistik betrachtet, stimmt das vermutlich sogar. Nicht umsonst ist Facebook für viele Menschen inzwischen zu einem Synonym für Soziale Medien bzw. Online Communities geworden.
    „Offiziell“ ist Facebook erst für Nutzer ab 13 Jahren zugänglich, weswegen die Nutzerstatistiken auch als jüngste Gruppe die der 13- bis 17-Jährigen ausweist (ihr Anteil an allen Nutzern in Deutschland liegt bei 17 Prozent).
    Tatsächlich sind Kinder ab etwa der dritten Klasse dort aktiv, und bei den Sechstklässlern sind es gefühlte 70 Prozent – wobei es dazu natürlich keine Statistik gibt, denn die unter 13-Jährigen geben bei
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