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Was macht mein Kind im Netz

Was macht mein Kind im Netz

Titel: Was macht mein Kind im Netz
Autoren: Barbara Kettl-Roemer
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übrigen Kinder und Eltern, auch mitzumachen. Am Ende beschleunigen die Eltern damit die Spirale der immer jüngeren Facebook-Teilnehmer, bis jeder Erstklässler schon dabei sein „muss“, weil alle anderen es auch sind.
    Dem können wir uns nicht völlig entziehen, aber doch ein wenig gegensteuern: Wenn mehrere Eltern sich im Freundeskreis und beim Elternstammtisch in der Schule absprechen, ist die Devise „erst ab 13“ durchsetzbar. Ein paar Wochen vor dem Geburtstag können Sie sich ja erweichen lassen, aber grundsätzlich sollten Sie die Erlaubnis für den Tag in Aussicht stellen, an dem Ihr Kind den 13. Geburtstag feiert.
    Ich handhabe das selbst so: Meine Älteste ist 14 und ist bei Facebook, meine Mittlere ist elf und muss noch warten. Sie darf aber beim (moderierten) Chat von helles-koepfchen.de mitmachen. In ihrer Klasse sind einige Kinder schon bei Facebook, die Mehrheit aber noch nicht.
    Ob nun mit 13 oder davor, auf jeden Fall sollten wir unsere Kinder bei der Facebook-Nutzung begleiten. Dazu müssen wir uns natürlich selbst erst einmal damit befassen, uns informieren und am besten auch selbst dort aktiv werden. Natürlich unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßnahmen, über die Sie auf den folgenden Seiten mehr lesen werden.
    Weil Facebook eine so herausgehobene Rolle spielt, werde ich es im Rahmen dieses Buches ausführlicher beleuchten. Vieles von dem, was an dieser Plattform fasziniert und gefährdet bzw. bei ihrer Nutzung beachtet werden sollte, ist aber bei anderen Sozialen Netzwerken ähnlich.
    Günter Steppich, Fachberater für Jugendmedienschutz am Staatlichen Schulamt für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis hat eine eigene Gruppe „Facebook für Eltern“ gegründet ( www.medien-sicher.de ). Dort bekommen Sie laufend aktuelle Tipps und Informationen rund um Facebook und Medienerziehung und können auch Fragen stellen, die von Steppich und den anderen Gruppenmitgliedern beantwortet werden.

Kapitel 2: Welche Risiken gibt es im Internet und welche Grundregeln sind zu beachten?
    Kapitel 2
Welche Risiken gibt es im Internet und welche Grundregeln sind zu beachten?
    Um sich sicher und souverän im Internet und insbesondere in Sozialen Medien bewegen zu können, brauchen unsere Kinder (genau wie wir) ein Bewusstsein für die Risiken, die dort lauern. Denn nur wenn sie die Risiken kennen, können sie sich darauf einstellen, sie erkennen und vermeiden. Dieses Kapitel dient also nicht der Panikmache, sondern der Sensibilisierung.

Ohne meinen Virenschutz und meine Firewall mache ich gar nichts!
    Der IT-Sicherheitsexperte und Fachjournalist Uli Ries sagt es sehr pointiert:
    „Jeder kriminelle Online-Angriff zielt auf das, was sich zwischen Monitor und Stuhllehne befindet – nämlich auf uns! Betriebssysteme sind inzwischen technisch ziemlich sicher, die Schwachstelle ist der Mensch. Schadsoftware verbreitet sich nicht selbst, sie verbreitet sich über uns!“
    Selbst Erwachsene denken oft, sie wären kein Angriffsziel für Internetkriminelle, nach dem Motto: „Wer interessiert sich denn schon für Karlchen Müller und seinen privaten PC?“ Die meisten Kinder kommen erst recht nicht auf die Idee, jemand könnte versuchen, ihren Rechner zu infiltrieren und Daten zu stehlen.
    Es geht aber gar nicht um Karlchen Müller und seine persönlichen Surfgewohnheiten. Es sitzt auch nirgends ein einsamer Hacker, der versucht, gezielt Ihren Rechner zu knacken. Sondern es geht schlicht und einfach um Geld. Und wer viel Geld mit geklauten Daten verdienen will, muss viele solcher Daten haben. Die Masse macht es, und dafür wird massenhaft Software eingesetzt, die völlig automatisch und standardisiert diejenigen Nutzer ausspäht, die sich zu sorglos durch das Internet bewegen.
    Ausspionierte Kreditkarten- und PayPal-Konten beispielsweise werden in Hunderterpaketen an andere Betrüger weiterverkauft, mit abgefischten Passwörtern werden Online-Buchungen auf Betrügerkonten vorgenommen und eingeschleuste Software macht zigtausende Rechner zu Spam-Schleudern, ohne dass ihre rechtmäßigen Eigentümer etwas davon ahnen. Pädophile oder schlichte „Spanner“ aktivieren die Webcams an den Rechnern ahnungsloser Nutzer und filmen sie in ihrem Privatleben. Das sind keine Einzelfälle, das passiert jeden Tag tausendfach.
    Laut BITKOM-Studie „Datenschutz im Internet“ surfen aber immer noch rund 20 Prozent der deutschen Internetnutzer völlig ohne Virenschutz und Firewall! Das ist schon beinahe kriminell
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