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Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Titel: Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)
Autoren: Sarah Rees Brennan , Cassandra Clare
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entschuldige mich für ihn«, sagte sie in holprig klingendem Spanisch.
    Magnus lächelte und bot ihr schwungvoll seinen Arm an. Kitty hüpfte über die Steinplatten, die im Laufe der Zeit soabgetreten worden waren, dass ihre Oberfläche wie Wasser glitzerte, und hakte sich bei ihm unter.
    »Oh, zauberhaft, zauberhaft. Mutter wird diese Aufnahmen lieben«, rief Geoffrey begeistert.
    »Wie halten Sie es nur mit ihm aus?«, erkundigte sich Magnus.
    Kitty und Magnus setzten ihr schönstes Schauspielerlächeln auf: strahlend, verzückt und vollkommen unnatürlich.
    »Mehr schlecht als recht.«
    »Lassen Sie mich Ihnen eine Alternative vorschlagen«, presste Magnus durch sein zähnefletschendes Lächeln hervor. »Brennen Sie mit mir durch. Gleich jetzt. Das wird ein großartiges Abenteuer, das verspreche ich Ihnen.«
    Kitty starrte ihn an. Geoffrey drehte sich um und suchte die Gegend nach jemandem ab, der sie alle drei fotografieren konnte. Hinter Geoffrey beobachtete Magnus, wie sich auf Kittys Gesicht langsam ein glückliches Lächeln ausbreitete.
    »Ach, na gut. Warum nicht?«
    »Hervorragend«, sagte Magnus.
    Er drehte sich um und packte ihre Hand, dann rannten sie lachend durch die sonnendurchflutete Straße davon.
    »Wir sollten uns lieber beeilen!«, rief Kitty atemlos. »Ihm fällt sicher bald auf, dass ich seine Armbanduhr geklaut habe.«
    Magnus blinzelte. »Wie bitte?«
    Hinter ihnen wurde es laut. Der Lärm klang auf beunruhigende Weise nach einem Tumult. Magnus war, praktisch ohne eigenes Verschulden, einigermaßen vertraut mit dem Geräusch herbeieilender Polizisten, ebenso wie mit dem Klang einer wilden Verfolgungsjagd.
    Er zog Kitty in eine Seitenstraße. Sie lachte immer noch, als sie anfing, ihre Bluse aufzuknöpfen.
    »Es dauert vermutlich etwas länger«, murmelte sie, während sie die Perlmuttknöpfe weit genug auseinanderzog, damit Magnus die Smaragde und Rubine darunter hell aufleuchten sehen konnte, »bis sie dahinterkommen, dass ich auch die Juwelen seiner Mutter gestohlen habe.«
    Sie schenkte Magnus ein kleines freches Lächeln. Magnus fing an zu lachen.
    »Hast du viele nervtötende reiche Männer bestohlen?«
    »Und deren Mütter«, ergänzte Kitty. »Ich hätte sie vermutlich um ihr gesamtes Vermögen erleichtern können, oder zumindest um das Familiensilber, aber dann bat mich ein gut aussehender Mann, mit ihm durchzubrennen, und ich dachte mir:
Was soll’s.«
    Die Schritte ihrer Verfolger kamen näher.
    »Darüber wirst du gleich sehr glücklich sein«, versicherte Magnus ihr. »Da du mir dein Geheimnis gezeigt hast, ist es nur fair, wenn ich dir nun auch meines zeige.«
    Er schnippte mit den Fingern, wobei er darauf achtete, ausreichend blaue Funken zu versprühen, um seine Begleiterin zu beeindrucken. Kitty verstand schnell, was es damit auf sich hatte, als nämlich einer der Verfolger einen Blick in ihre Seitenstraße warf und dann weiterrannte.
    »Sie können uns nicht sehen«, hauchte sie. »Du hast uns unsichtbar gemacht.«
    Magnus hob die Augenbrauen und machte eine Geste wie ein Verkäufer, der seine reichhaltige Ware präsentiert. »Wie du siehst«, antwortete er. »Und sie nicht.«
    Magnus hatte mit seinen Zauberkräften schon unzählige Menschen erschreckt, verängstigt und erstaunt. Kitty warf sich in seine Arme.
    »Sag mir, schöner fremder Mann«, flüsterte sie. »Was hältst du von einem Leben im Zeichen magischer Verbrechen?«
    »Klingt nach einem Abenteuer«, erwiderte Magnus. »Aber versprich mir eins: Wir stehlen nur von den Nervtötenden und geben alles Geld für Schnaps und nutzlosen Tand aus.«
    Kitty drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. »Ich schwöre es.«
    Ihre Liebe überdauerte bei Weitem kein Menschenleben, aber immerhin einen vollen Menschensommer. Einen Sommer, in dem sie lachten und rannten und an dessen Ende sie in einer ganzen Reihe von Ländern steckbrieflich gesucht wurden.
    Wenn Magnus sich an jenen Sommer zurückerinnerte, dachte er mit Vorliebe an jenes Foto, das er selbst nie gesehen hatte: das letzte Bild auf Geoffreys Kamera, ein Foto von einem Mann, der einen Schleier aus bunten Farben hinter sich herzieht, und von einer Frau, die ihre bunten Farben unter ihrer weißen Bluse versteckt. Beide lächeln über einen Witz, den nur sie kennen.
    Magnus’ plötzliche Wendung hin zu einem kriminellen Lebensstil – an sich schon schockierend genug – war dennoch nicht der Grund für seine Verbannung aus Peru. Der Hohe Rat der Peruanischen
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