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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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    Eigentlich kann ich es kaum glauben, dass es schon sieben Jahre her ist, seit meine erste Tochter Josefine auf die Welt kam. Doch die verstreuten Lesekärtchen im Badezimmer lassen keinen Zweifel zu: Wir sind inzwischen im Schulkindalter angekommen.
    Anfangs ging ich einmal in der Woche zum Mütter-Treff der Familienbildungsstätte. Die Leiterin Beate hatte jederzeit Kaffee, Kekse und ein paar gute Ratschläge für uns. Na ja, eigentlich beschränkten sich ihre Tipps immer auf ein und denselben. Egal, ob es um einen Milchstau oder das Chaos in der Wohnung ging, Beate beschwichtigte uns stets: »Lass es einfach laufen, Süße.« Wir waren schließlich noch neu im Familiengeschäft, und Beate wusste, dass Überleben momentan das Einzige war, auf das es ankam.
    Josefine und Frieda sind inzwischen sieben und fünf, und mittlerweile zähle ich mich zu den alten Hasen im Familienbusiness. Dennoch gibt es immer wieder diese Nächte, in denen ich mich trotz aller Müdigkeit schlaflos im Bett wälze und mich nach einer allwissenden Beate sehne: »Ich bin überfordert. Bitte sag mir, was ich tun soll.«
    Irgendwie scheinen Beates Weisheiten aus der Anfangszeit nicht mehr zu funktionieren, denn meine Muttergefühle machen mich gefährlich sensibel für die Bedürfnisse anderer. Wenn ich den Alltag weiterhin einfach laufen lasse, dann ende ich über kurz oder lang als »Mädchen für alles«. Irgendwann spiele ich dann zuverlässig den Chauffeur, räume den anderen die Sporttaschen aus und esse selbstlos die trockenen Pausenbrote von gestern. Und alle, sogar ich selbst, werden vergessen haben, dass Mütter auch Bedürfnisse haben.
    Der nächste Abwasch kommt von alleine.
Um unsere Belohnungen müssen wir uns kümmern.
    Deshalb zieht es mich inzwischen auch nicht mehr in irgendein Baby-Café, sondern nach Cappuccino. Die Frauen dort wirken beneidenswert gelassen und voller Lebensfreude.
    Lange Zeit habe ich mich gefragt: Wie machen die das bloß? Zelebrieren sie strenge spirituelle Hausaufgaben? Trainieren sie tapfer in Belohnungs-Projekten und Wellness-Centern? Eher unwahrscheinlich, denn schließlich haben Mütter auch so schon genug zu tun. Selbst die Geschirrspüler auf den Glücksinseln von Cappuccino räumen sich nun einmal nicht von alleine aus.
    Und tatsächlich liegt das Geheimnis der gut gelaunten Cappuccinas gerade nicht in ihrer Disziplin und Selbstbeherrschung. Statt alle 14 Tage die Gummistiefel zu desinfizieren und nachts um elf noch das Altpapier vor die Tür zu schleppen, nehmen sich die dortigen Mütter lieber ein Beispiel an der Fernbedienung auf ihrem Couchtisch. In Sachen »Lebensplanung« ist es nämlich gar nicht nötig, sich jedes Mal ächzend aus dem Fernsehsessel zu hieven, um etwas zu verändern. Es reicht, wenn Sie die entscheidenden Knöpfe drücken, um Ihr Lieblingsprogramm zu starten.
    Machen Sie es sich doch auch so leicht wie die Frauen auf der Glücksinsel. Das, was Überfrauen wie Ursula von der Leyen oder Heidi Klum nur durch eiserne Selbstdisziplin schaffen, erreichen Sie auf bequemere Art und Weise: Cappuccinas setzen Prioritäten, statt bei jedem Thema mitzumischen. Und wie das geht, das lesen Sie hier.

Nicht nur die Kinderfüße sind gewachsen

    Jeden Tag werden meine Töchter Frieda und Josefine selbstständiger. Inzwischen brauche ich nur zu sagen: »Holst du mal die anderen zum Essen?« oder »Ihr dürft Fernsehen gucken, aber wenn der Zeiger auf der Drei ist, macht ihr aus.« Auch ihre Zähne putzen sich die beiden längst alleine.
    Na ja, zumindest tun sie so. Man könnte meinen, das Leben sei in den letzten Jahren deutlich einfacher geworden. Welch ein Irrtum!
    Nicht nur die Kinderfüße sind größer geworden. Auch die Ansprüche sind gewachsen!
    Welche Ansprüche ich meine? Na zum Beispiel …
    Die Ansprüche meiner Umwelt
    Ein paar Jahre lang hat man mich geschont. Mit Baby-Müttern ist man in der Regel nachsichtig. Nun aber stellen meine Mitmenschen berechtigte Ansprüche an mich als beste Freundin oder voll belastbare Umzugshelferin. Andere Mütter erwarten meine Mithilfe beim Basar, die Auftragslage erwartet spontane Überstunden, und auch mein Mann fände es nett, langsam mal wieder etwas anderes als nur den Abwasch mit mir gemeinsam zu machen.
    Meine eigenen Ansprüche
    Auch die eigenen Ansprüche einer Mutter steigen wieder. Ich will meine alten Hobbys zurückhaben und endlich mal ungestört telefonieren. Meine Freundin Anne will wieder »Frau
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