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Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Titel: Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)
Autoren: Sarah Rees Brennan , Cassandra Clare
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Catarinas drohende Hexenverbrennung ausließ. Doch als die Jahreszeiten dahinflossen, kam bei Magnus der Gedanke auf, dass er Imasu zumindest von seinen Zauberkräften erzählen sollte, bevor er ihm vorschlug, sich gemeinsam ein Haus zu suchen, das Imasu mit seiner Musik erfüllen konnte und Magnus mit seiner Magie. Magnus fand, dass es an der Zeit war, sesshaft zu werden, und sei es nur für eine Weile.
    Daher war es für ihn ein ziemlicher Schock, als Imasu eines Tages mit leiser Stimme sagte: »Vielleicht wird es Zeit, dass du mit deinen Freunden Puno den Rücken kehrst.«
    »Was, ohne dich?«, fragte Magnus. Er hatte glücklich und zufrieden vor Imasus Haus gelegen und sich gesonnt, während er Pläne für die nähere Zukunft geschmiedet hatte. Imasus Anliegen kam so überraschend, dass ihm diese Frage herausgerutscht war.
    »Ja«, antwortete Imasu. Ihm war anzusehen, dass ihm das, was als Nächstes kam, nicht leichtfiel. »Auf jeden Fall ohne mich. Es ist nicht so, dass ich die Zeit mit dir nicht sehr genossen hätte. Wir hatten viel Spaß zusammen, wir beide, oder?«, fügte er beinahe flehentlich hinzu.
    Magnus nickte so unbekümmert wie möglich, ruinierte den Eindruck, den er damit erwecken wollte, allerdings umgehend, als er entgegnete: »Das dachte ich, ja. Warum sollten wir es also beenden?«
    Vielleicht hatte Imasus Mutter oder seine Schwester oder sonst jemand aus seiner Familie etwas gegen seine Beziehung zu einem Mann. Das wäre nicht das erste und ganz sicher auch nicht das letzte Mal, das Magnus so etwas passierte.Allerdings hatte Imasus Mutter immer den Anschein erweckt, als würde es sie nicht sonderlich stören, was er mit ihrem Sohn anstellte, solange er in ihrer Gegenwart nie wieder ein Instrument anfasste.
    »Es liegt an dir«, platzte Imasu heraus. »An deiner Art. Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein, weil ich es nicht mehr ertrage.«
    Eine kurze Pause entstand. »Nur zu«, sagte Magnus schließlich. »Überschütte mich nur weiter mit deinen Komplimenten, ich weiß diese angenehme Erfahrung wirklich zu schätzen. Genauso hatte ich mir den heutigen Tag vorgestellt.«
    »Du bist einfach …« Frustriert holte Imasu tief Luft. »Du wirkst immer so flüchtig wie ein glitzernder Bach, der an der Welt vorbeifließt. Nichts Dauerhaftes.« Er machte eine kleine, hilflose Geste, die aussah, als würde er etwas loslassen. So, als hätte Magnus ihn darum gebeten, ihn gehen zu lassen. »Nicht wie jemand, der bleibt.«
    Magnus warf den Kopf zurück und begann zu lachen. Er konnte nicht anders, es brach plötzlich aus ihm heraus. Das hatte er schon vor langer Zeit gelernt: Selbst, wenn einem gerade das Herz gebrochen wurde, konnte man immer noch lachen.
    Magnus lachte gerne und oft, es half. Wenn auch nicht ausreichend.
    »Magnus«, sagte Imasu. Er klang jetzt wirklich wütend. Magnus fragte sich, wie oft Imasu wohl schon versucht hatte, sich von ihm zu trennen, während Magnus geglaubt hatte, sie würden einfach nur streiten. »Genau das meine ich!«
    »Du liegst ziemlich daneben. Jemand Beständigeren alsmich wirst du nie mehr finden«, entgegnete Magnus, außer Atem vor Lachen. Tränen brannten in seinen Augen. »Nur leider macht das nicht den geringsten Unterschied.«
    Etwas Wahreres hatte er noch nie zu Imasu gesagt. Und das sollte auch so bleiben.
    Hexenmeister lebten ewig, was bedeutete, dass sie wieder und wieder Zeugen des ebenso vertrauten wie schrecklichen Kreislaufs aus Geburt, Leben und Tod wurden. Es bedeutete auch, dass sie alle buchstäblich schon Millionen von Beziehungen hatten scheitern sehen.
    »Es ist besser so«, verkündete Magnus seinen Freunden feierlich. Er musste schreien, um gegen den Lärm eines weiteren rauschenden Festes anzukommen.
    »Selbstverständlich«, murmelte Catarina, seine gute und treue Freundin.
    »Ich bin überrascht, dass es überhaupt so lange gehalten hat; er sah um Längen besser aus als du«, nuschelte Ragnor, der ein grausames und grauenhaftes Ende verdiente.
    »Ich bin gerade mal zweihundert Jahre alt«, erklärte Magnus, wobei er das entrüstete Schnauben seiner Freunde großmütig überhörte. »Ich kann mich nicht einfach niederlassen. Vorher muss ich erst die süßen Seiten des Lebens auskosten. Und ich glaube …« Er trank sein Glas leer und sah sich suchend um. »Ich glaube, ich werde die bezaubernde junge Dame dort drüben um einen Tanz bitten.«
    Das Mädchen, das er dabei ins Auge gefasst hatte, musterte ihn ebenfalls recht unverhohlen.
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