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Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Titel: Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)
Autoren: Sarah Rees Brennan , Cassandra Clare
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grüne Gnade hoffen.
    Magnus wollte gerade sein Glück versuchen, als Catarinanachdenklich verkündete: »Ich denke, wir versuchen es am besten mal mit den Heilmitteln der hiesigen Irdischen.«
    Eine medizinische Behandlung sah bei den Irdischen in diesem Teil Perus anscheinend so aus, dass man den Körper des gepeinigten Kranken mit einem Meerschweinchen abrieb.
    »Ich verlange, dass das auf der Stelle aufhört!«, protestierte Magnus. »Ich bin ein Hexenmeister und kann mich selber heilen. Noch dazu kann ich Ihren Kopf fein säuberlich von Ihrem Hals sprengen!«
    »Oh nein. Er ist im Delirium. Hören Sie nicht auf ihn, er spricht im Fieberwahn«, sagte Ragnor. »Nur zu, legen Sie noch ein Meerschweinchen auf.«
    Die Dame mit den Meerschweinchen warf ihnen allen einen unbeeindruckten Blick zu und fuhr dann mit der Meerschweinchenbehandlung fort.
    »Lehn dich zurück, Magnus«, wies Catarina ihn an. Sie stand alternativen Heilmethoden offen und interessiert gegenüber und war offenbar nur allzu bereit, Magnus in ihrer Forschung als Versuchskaninchen zu missbrauchen. »Lass die Magie des Meerschweinchens durch deinen Körper fließen.«
    »Oh ja, allerdings«, meldete sich Ragnor kichernd zu Wort, der alles andere als offen für Neues war.
    Magnus fand diese ganze Prozedur nicht annähernd so belustigend wie Ragnor. Als Kind hatte er mehrere Male
djamu
einnehmen müssen, das unter anderem aus Ziegengalle bestand (wenn man Glück hatte – sonst war es Alligatorengalle). Sowohl die Meerschweinchen als auch
djamu
warenum Längen besser als der Aderlass, dem er sich in England einmal hatte unterziehen müssen.
    Er fand die Heilmethoden der Irdischen einfach nur furchtbar ermüdend und wünschte sich sehnlich, sie würden warten, bis er sich besser fühlte, bevor sie mit ihren medizinischen Anwendungen auf ihn losgingen.
    Magnus versuchte mehrere Male zu entkommen und musste schließlich mit Gewalt festgehalten werden. Hinterher machten sich Catarina und Ragnor einen Spaß daraus, die Szene nachzustellen, wie er versucht hatte, die Meerschweinchen auf seiner Flucht mitzunehmen, während er ihnen »Freiheit!« und »Von nun an bin ich euer Anführer!« zugerufen hatte.
    Es war nicht ganz auszuschließen, dass Magnus noch immer ein winziges bisschen betrunken war.
    Am Ende dieser grauenhaften Tortur wurde einem der Meerschweinchen der Bauch aufgeschlitzt und seine Eingeweide wurden untersucht, um festzustellen, ob die Behandlung Wirkung gezeigt hatte. Bei diesem Anblick musste sich Magnus prompt erneut übergeben.
    Tage später, als sie nach all den Meerschweinchen und traumatischen Erlebnissen zurück in Lima waren, vertrauten Catarina und Ragnor Magnus endlich wieder genug, dass sie ihm einen Drink zugestanden – einen einzigen, und sie ließen ihn die gesamte Zeit auf geradezu herabwürdigende Weise nicht aus den Augen.
    »Was du neulich,
in Jener Nacht
, gesagt hast«, setzte Catarina an.
    So bezeichneten Catarina und Ragnor dieses Erlebnis seither. Sie betonten es dabei beide so, dass Magnus den Großbuchstaben praktisch hören konnte.
    »Keine Sorge«, antwortete Magnus leichthin. »Ich will nicht länger ein Kaktus sein und in der Wüste leben.«
    Catarina blinzelte und zuckte zusammen, als ihr ganz offensichtlich die Erinnerung an diese Szene durch den Kopf ging. »Darauf wollte ich zwar nicht hinaus, aber gut zu wissen. Ich meinte das mit den Menschen und der Liebe.«
    Magnus war nicht sonderlich erpicht darauf, daran erinnert zu werden, was er Mitleiderregendes gefaselt hatte, weil ihm das Herz gebrochen worden war. Es war sinnlos, sich in Selbstmitleid zu suhlen. Magnus weigerte sich schlicht. Suhlen war etwas für Elefanten. Für deprimierende Menschen und deprimierende Elefanten.
    Catarina ließ sich von seinem mangelnden Enthusiasmus nicht abhalten. »Ich bin mit dieser Hautfarbe auf die Welt gekommen. Als Neugeborenes war ich nicht in der Lage, einen Zauberglanz zu erzeugen. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als so auszusehen, wie ich aussah, auch wenn das alles andere als sicher war. Als meine Mutter mich sah, wusste sie sofort, was ich war. Sie hielt mich vor der Welt versteckt und zog mich im Verborgenen auf. Sie tat alles, was in ihrer Macht stand, damit ich sicher war. Ihr war großes Unrecht angetan worden, doch was sie zurückgab, war Liebe. Jeden Menschen, den ich heile, heile ich in ihrem Namen. Was ich tue, tue ich, um sie zu ehren. So weiß ich, dass sie im Laufe der Jahrhunderte unzählige
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