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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen
Autoren: Lynsay Sands
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Sie blieben stehen, um auf ihn zu warten.
    »Sohn«, sagte Lord Burkhart, als er bei ihnen angekommen war. »Ich muss etwas mit dir besprechen. Etwas, das mich sehr beschäftigt.«
    »Kann es nicht warten?«, fragte Arie stirnrunzelnd.
    »Aye, aber ich fürchte, dass du die Wahrheit erfahren wirst, bevor ich es dir erklären kann«, meinte er unglücklich. Rosamunde legte sanft ihre Hand auf Aries Arm und schaute ihn an.
    »Es ist in Ordnung«, murmelte sie. »Es geht mir gut!«
    Arie nickte und wandte sich an seinen Vater. »Worum geht es, Vater?«
    »Nun ...« Lord Burkhart war es deutlich unbehaglich zumute, und er seufzte. »Es geht darum, was ich dir über deine Mutter erzählt habe.«
    Arie hob fragend die Augenbrauen. »Und?«
    »Aye.« Aries Vater verzog das Gesicht und erklärte dann: »Nun, als ich dir die Geschichte erzählt habe, dachte ich, es sei gut für dich, so etwas zu hören. Aber inzwischen ist mir eingefallen, dass du vielleicht irgendwo die Wahrheit erfahren könntest.« Seufzend schüttelte er den Kopf. »Was deine Mutter angeht...«
    »Vater«, unterbrach Arie ihn ruhig. »Es ist nicht wichtig.«
    »Nein?«, Lord Burkhart sah verunsichert aus.
    »Nein. Was immer sie getan hat, sie ist jetzt tot. Rosamunde ist nicht meine Mutter. Sie ist auch nicht Delia. Es war ein Fehler von mir, sie mit anderen Frauen zu vergleichen. Rosamunde ist Rosamunde. Ein Geschenk für mich von Gott und dem König. Und ich werde sie schätzen und ehren bis ans Ende meiner Tage.«
    »Oh«, flüsterte Rosamunde, während ihre Augen in Tränen schwammen.
    »Verstehe.« Lord Burkhart räusperte sich und wandte sich schnell ab, damit niemand sehen konnte, dass auch er sehr gerührt war. Er sah, dass Shambley zu ihnen herüberkam, und murmelte dann: »Ich freue mich, das zu hören, Sohn. Rosamunde ist ein Juwel, und ich bin stolz auf dich, dass du es nicht zulässt, dass die Vergangenheit deine Zukunft beeinträchtigt.«
    »Zu wem sprecht Ihr?«, fragte Robert neugierig.
    Burkhart warf dem jüngeren Mann einen finsteren Blick
    zu und drehte sich um, um auf Arie und seine junge Frau zu zeigen. Die beiden waren aber bereits gegangen. Sie hatten sich auf den Weg gemacht, als er ihnen den Rücken zugedreht hatte.
    »Schon gut«, murmelte er und eilte davon. »Komm, wir müssen jemanden vom Tod des Bischofs in Kenntnis setzen und Leute herschicken, die das Feuer löschen!«, rief er Shambley über seine Schulter hinweg zu.
    »Ich glaube, Euer Vater war noch nicht ganz fertig«, sagte Rosamunde, als Arie mit ihr durch die Gärten dem Schloss entgegenlief.
    »Aye, das kann er später nachholen.« Am Schloss angekommen, öffnete er ihr die Tür, und sie gingen schnell auf ihr Zimmer. Keiner von ihnen sprach ein Wort, bis sie ihr Schlafgemach erreicht hatten. Arie schob Rosamunde durch die Tür und schloss sie hinter ihr. Als er sich wieder zur ihr herumdrehte, was sie gerade damit beschäftigt, ihr Gepäck zu durchsuchen.
    »Setzt Euch auf das Bett«, wies sie ihn an, als sie sich mit einem kleinen Beutel in der Hand aufrichtete.
    Arie zögerte kurz, zuckte dann mit den Achseln und kam ihrem Wunsch nach. Er wartete geduldig, als sie Wasser aus dem Krug in eine Schüssel füllte, ein Tuch darin anfeuchtete und auf ihn zu kam.
    »Jetzt streckt Eure Arme aus«, befahl sie ihm. Sie stellte die Schüssel zu seinen Füßen auf den Boden, nahm eine seiner ausgestreckten Hände und begann seine Wunden zu reinigen.
    Arie beobachtete sie dabei und sah mit Interesse, dass sie die Stirn runzelte. »Woran denkt Ihr?«
    Rosamunde verzog ihren Mund. »Ich denke, es ist gut,
    dass der Bischof tot ist, sonst hätte ich sicher nachgeholfen, für das, was er getan hat«, murmelte sie, als sie das Handgelenk versorgt hatte und es zu verbinden begann. »Tut es sehr weh?«
    »Fast gar nicht«, versicherte er ihr grinsend, als sie sich dem anderen Handgelenk zuwandte. »Was ist mit Euch?«
    Rosamunde sah ihn überrascht an. »Mit mir? Was meint Ihr?«
    Mit der freien Hand streichelte Arie ihre Wange und ließ seine Finger sanft über die roten Flecken und Blasen gleiten, die Shrewsburys Fackel verursacht hatte. »Habt Ihr Schmerzen?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf sein Handgelenk. »Das wird schnell verheilen.«
    »Meine Wunden sicher auch«, murmelte er und griff nach ihren Händen, als sie fertig war, ihn zu verbinden.
    Rosamunde hielt immer noch den inzwischen blutverschmierten Lappen fest, mit dem sie die
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