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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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schüttelte den Kopf. Rabenpfote war von Geburt an ängstlich gewesen. Seine Mutter hatte fast einen halben Mond gebraucht, um ihn aus der Kinderstube herauszulocken. Blaustern hoffte, dass der junge Kater Mut erlernen würde, indem sie ihm den furchtlosen Tigerkralle als Mentor gab.
    »Erinnerst du dich an den ersten Mond in deiner Ausbildung?«, fragte Rotschweif.
    Blaustern nickte und seufzte bei den Erinnerungen, die ihr Herz erwärmten. Sie hatte auch so mit Schneepelz und Leopardenfuß gespielt. Beide wandelten nun mit dem SternenClan. So viele vertraute Gesichter waren gegangen: Sturmschweif, Frischbrise, Drosselpelz, Mohnröte in einer Zeit, als der Clan hungern musste wie nie zuvor. Selbst Stachelkralle.
    Der Krieger mit dem stacheligen Fell war erst vor ein paar Monden gestorben, als er FlussClan-Eindringlinge aus dem Territorium verjagte. Er war gestorben, wie er gelebt hatte, mit ausgefahrenen Krallen und begierig zu kämpfen. Seine Clan-Gefährten hatten ihn in einer Blutlache gefunden, wie diejenige, die Blaustern vor so vielen Monden den Schnee hatte färben sehen.
    Der Clan war schwächer ohne ihn, aber sie vermisste ihn nicht. Nicht so, wie sie Drosselpelz vermisste. Ihr treuer, alter Freund hatte ihr Geheimnis bis zum Schluss bewahrt und von dem Verlust der Jungen immer nur mit der liebevollen Trauer eines Vaters gesprochen. Blaustern fühlte sich noch immer schuldig, dass sie ihm nie gesagt hatte, dass zwei von ihnen noch lebten. Jetzt würde er das wissen und sie vom SternenClan aus sehen. Endlich würde er verstehen, warum sie diese beiden FlussClan-Katzen mit solchem Interesse beobachtet hatte, immer auf Großen Versammlungen nach ihnen gesucht und mit solcher Wärme applaudiert hatte, als ihre Kriegernamen verkündet wurden. Nebelfuß und Steinfell waren gute Krieger geworden. Eichenherz und Grauteich hatten sie gut aufgezogen und sie selbst war sehr stolz auf sie.
    Wusste Eichenherz das?
    Sie hatten nie mehr ein Wort gewechselt seit der Nacht, in der sie ihm ihre Jungen übergeben hatte. Auf Großen Versammlungen hielten sie Abstand, aus Angst, irgendeine Katze könnte die Verbindung herstellen zwischen dem Verlust von Blausterns Jungen und dem Auftauchen zweier herrenloser Katzen im FlussClan. Aber sie hatte nie aufgehört, ihn oder ihre Jungen zu lieben. Und die Erinnerung an ihre Nacht beim Baumgeviert war in ihrem Herzen eingeschlossen.
    »Ich habe vier gute Leben geführt«, murmelte sie.
    Rotschweif sah sie von der Seite an und kniff die Augen zusammen. »Ein bisschen nostalgisch heute?«
    Blaustern seufzte. »Das musst du mir schon zugestehen, jetzt, da ich alt bin.«
    »Du bist nicht alt«, widersprach Rotschweif.
    Blausterns Schnurrhaare zuckten. »Aber ich bin nicht mehr jung«, erinnerte sie ihn. »Schau dir nur die weißen Haare an meiner Schnauze an.«
    Sie hatte das deutliche Gefühl, dass die meisten von ihnen von Stachelkralle verursacht worden waren. Er hatte mit seinem hungrigen Ehrgeiz an ihren Fersen gehechelt, war erbost gewesen, als sie Rotschweif zu ihrem Stellvertreter gemacht hatte, und in seiner Kehle hatte er immer ein grollendes Knurren zurückgehalten. Er war der Grund, warum sie den Verlust von dreien ihrer Leben verborgen gehalten hatte.
    Ich habe vier gute Leben geführt. Diese Lüge war wie immer von einem stechenden Schuldgefühl begleitet. Sie sollte Rotschweif die Wahrheit sagen – dass sie schon sieben Leben verloren und nur noch zwei übrig hatte. Sie nahm an, dass er es wusste, obwohl er sie nie zur Rede gestellt hatte. Sie hatte auf schwerem Wege gelernt, dass einige Dinge am besten geheim gehalten wurden.
    Blaustern seufzte.
    Rotschweif sah sie an. »Was macht dir denn Sorgen?«
    »Ich habe nur nachgedacht«, murmelte Blaustern. »Wir haben in letzter Zeit zu wenige Junge bekommen. Wer wird den Clan stark und gut genährt durch die nächste Blattleere bringen? Der Bau der Ältesten wird mit jedem Blattwechsel voller.« Kurzschweif, Kleinohr, Flickenpelz, Einauge und Tupfenschweif hatten inzwischen alle dort ihr Nest errichtet.
    Auf der anderen Seite der Lichtung tauchte Tüpfelblatt aus dem Farntunnel auf. Sie war die einzige Heiler-Katze seit Federbarts Tod, nachdem er an einem Ausbruch von Grünem Husten gestorben war, der einst eines von Blausterns Leben genommen hatte. Aber Federbart hatte seine Schülerin gut ausgebildet und Tüpfelblatt kümmerte sich mit Leidenschaft um das Wohlergehen ihrer Clan-Gefährten. Sie hatte für Weißauge gesorgt, als
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