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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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fiel die Sonne auf sein Fell und es loderte wie Feuer.
    Das Hauskätzchen peitschte mit dem Schwanz, als die Amsel von den Bäumen wegflatterte und über ihm umherschwirrte. Es richtete sich auf den Hinterpfoten auf, fuhr mit ausgefahrenen Krallen in die Luft und verfehlte den fliegenden Vogel nur um Haaresbreite.
    »Nicht schlecht«, meinte Weißpelz anerkennend.
    Der kleine Kater hatte sein Gleichgewicht bewahrt und sich wieder hingekauert, sein Schwanz zuckte frustriert, die Augen hielten begierig Ausschau nach einem weiteren Vogel.
    »Machst du dir Sorgen, er könnte eine Bedrohung für unsere Beute sein?«, flüsterte Weißpelz.
    »Sorgen?«, widerholte Blaustern. Sorgen waren das Letzte, was sie im Sinn hatte.
    Feuer wird den Clan retten.
    Das Hauskätzchen drehte den Kopf herum und leckte sich das feuerfarbene Fell. Im Funkeln seiner Augen, der Präzision seiner Bewegungen und in der Ruhelosigkeit, die sein zerzaustes Fell verriet, lag etwas, das Blausterns Aufmerksamkeit erweckt hatte.
    Er war ganz wie eine Clan-Katze. Wenn ihm erst die Weichheit des Hauskätzchens durch Training genommen wäre …
    Nein.
    Blaustern schüttelte den Kopf. Was dachte sie da? Der Clan brauchte neues Blut, neue Krieger, die seine Reihen verstärkten.
    Aber ein Hauskätzchen?
    Das feuerfarbene Hauskätzchen war Blaustern nicht aus dem Sinn gegangen, als sie sich in der Abenddämmerung mit Löwenherz und Buntgesicht die Zunge gab. Der Clan war zufrieden, zum ersten Mal seit Monden gut genährt und warm.
    »Was ist los?« miaute Buntgesicht.
    »Was?« Blaustern wurde aus ihren Gedanken gerissen.
    »Du starrst andauernd in die Bäume, seit du mit Weißpelz zurückgekommen bist.«
    »Oh, nichts Wichtiges.« Blaustern erhob sich auf die Pfoten. Vielleicht könnte Tüpfelblatt helfen, selbst wenn sie ihr nur raten würde, nicht mäusehirnig zu sein. Sie tappte durch den kühlen Farntunnel und erblickte Tüpfelblatt auf der grasbedeckten Lichtung. Sie zerrupfte Kräuter und betrachtete im Zwielicht die Blätter unter ihren Pfoten.
    »Hast du gegessen?«, fragte Blaustern.
    »Ich esse, wenn ich hiermit fertig bin«, versprach Tüpfelblatt. Sie blickte nicht auf von den Blättern, die sie vorsichtig in Streifen riss und zu duftenden Haufen mischte.
    Blaustern setzte sich. »Ich habe heute ein Hauskätzchen gesehen«, fing sie an.
    »Auf unserem Territorium?«, fragte Tüpfelblatt abwesend.
    »Auf einem Zaun.« Würde die Heilerin glauben, sie wäre verrückt geworden? »Er hatte etwas an sich – etwas, das mich fragen ließ, ob er einen guten Krieger abgeben würde.«
    Tüpfelblatt blickte hoch und ihre Augen blitzten überrascht auf. »Ein Hauskätzchen?«
    »Sein Fell hatte die Farbe von Feuer.«
    Tüpfelblatt blinzelte. »Ich verstehe.« Ihre Stimme war voller Ernst. »Du glaubst, er könnte das Feuer sein.«
    Blaustern nickte.
    »Wie willst du wissen, ob du recht hast?«
    »Ich werde Graupfote bitten, ihn eine Weile zu beobachten. Er soll feststellen, wie er sich benimmt. Dann werde ich entscheiden, ob er wirklich eine Clan-Katze sein könnte.« Ihre Pfoten begannen aufgeregt zu kribbeln, wie sie es mondelang nicht mehr getan hatten. »Wenn er gute Ansätze zeigt, lade ich ihn ein, sich dem Clan anzuschließen.«
    Tüpfelblatt legte das Kraut in ihrer Pfote auf den Boden und trat so nahe an Blaustern heran, dass ihr Atem das Ohr der Anführerin wärmte. »Er wird jede Prüfung bestehen, die du ihm auferlegst. Du wirst ihn auserwählen und du wirst es niemals bereuen. Aber glaube nicht, dass es leicht sein wird. Du wirst den Clan auf den schwierigsten Weg führen, den er je gekannt hat.«
    Sie trat einen Schritt zurück und die Intensität in ihrem Blick ließ nach. »Möge der SternenClan immer deinen Weg erleuchten«, flüsterte sie.
    Blaustern spürte, wie der Duft ihrer Schwester, vermischt mit dem Aroma der Kräuter, sie einhüllte. »Oh, das tut er«, wisperte sie.
    Sie stellte sich das kühne, rote Hauskätzchen vor, wie es auf der Grenze zwischen seiner und ihrer Welt saß, und ein Schnurren stieg auf in ihrer Kehle.
    Du hast schließlich doch recht gehabt, Gänsefeder. Ein Feuer wird durch den Wald lodern.
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