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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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SternenClans.« Sie legte den Kopf zur Seite und schaute ihn an. »Aber jetzt kannst du doch sicher ehrlich sein? Du hast immer wieder bewiesen, dass du ein großer Anführer bist. Welche Katze würde das bezweifeln?«
    »Eine Katze mit Ehrgeiz könnte es bezweifeln.«
    Er meint Stachelkralle. Blaupelz erwiderte seinen festen Blick.
    »Aber was ist mit mir? Ich habe Ehrgeiz«, stellte sie klar.
    »Nur den Ehrgeiz, deinem Clan zu dienen«, entgegnete Abendstern. »Deshalb habe ich dich erwählt. Du hast viel gelitten und viel verloren und doch dienst du deinen Clan-Gefährten, setzt ihre Bedürfnisse vor deine eigenen und willst alles opfern zum Wohle des Clans.«
    Wenn er nur wüsste!
    »Mein Clan ist alles, was ich jetzt noch habe«, bekannte Blaupelz. »Ich werde jeden meiner Atemzüge geben, um ihm zu dienen.« Bedauern zerriss ihr den Bauch.
    Aber ich bin Feuer. Und dies ist der Weg, dem ich folgen muss.

43. KAPITEL
    »Komm!«, rief Federbart leise aus den Schatten im Ahnentor.
    Blaupelz atmete die kalte, erdige Luft ein, die aus der dunklen Öffnung strömte. Sie erinnerte sie an ihre Reise hierher vor vielen Blattwechseln zusammen mit Kiefernstern. Nun war sie gekommen, um ihre neun Leben zu erhalten. Wenn sie zu ihrem Clan zurückkehrte, würde sie Blaustern, Anführerin des DonnerClans, sein.
    Mit einem schmerzhaften Stich dachte sie an Abendsterns Tod. Von Krankheit geschwächt, war er nicht in der Lage gewesen, einem Zweibeinerhund zu entkommen, der frei im Wald herumlief. Der hatte ihn getötet, bevor die Patrouille ihn vertreiben konnte. Blaupelz betrauerte seinen Verlust tief, bedauerte, dass er vor seinem Tod keine Worte mehr mit ihr hatte wechseln können. Aber sie fand Trost im Wissen, dass er nie einen langsamen Tod hatte erleiden wollen wie Bernsteinfleck, der sich dem SternenClan erst nach Tagen der Qual, die auch Federbarts Kräuter nicht hatten lindern können, angeschlossen hatte.
    Federbart führte sie jetzt hinab in die Höhle des Mondsteins. Die Finsternis um sie herum bereitete Blaupelz immer noch Unbehagen. Es war, als ertränke sie in dickem, schwarzem Wasser, das sie schmecken, aber nicht fühlen konnte. Am Ende des Tunnels war die Höhle voller Schatten. Wässriges Sternenlicht sickerte durch das Loch in der Decke, durchdrang kaum die Dunkelheit.
    »Nicht mehr lange bis Mondhoch«, versprach Federbart.
    Blaupelz tappte über den rauen Höhlenboden und legte sich zu Füßen des Mondsteins nieder. Noch unberührt vom Mondschein, stand er fest und glanzlos mitten in der Höhle. Doch als Blaupelz die Nase zwischen die Pfoten legte, schob sich der Mond langsam über die Öffnung im Deckengewölbe, und im Stein leuchteten Kristalle auf wie winzige, eingeschlossene Sonnen.
    Geblendet zuckte Blaupelz zurück.
    »Drück deine Nase gegen den Stein«, drängte Federbart. Mit zusammengepressten Augen berührte Blaupelz den Mondstein. Er war kalt und roch nach uraltem Fels. Augenblicklich verschwand die Höhle, und Blaupelz spürte, wie sie durch Finsternis geschwemmt wurde, die dunkler war als die Nacht, hin und her gewirbelt in einem unsichtbaren Fluss. Panische Angst ergriff sie, und sie strampelte mit den Pfoten, bis sie plötzlich weiches Gras unter ihnen fühlte.
    Sie öffnete die Augen und sah den Großfelsen über sich aufragen und die vier großen Eichen, die jede Ecke der Lichtung markierten. Sie befand sich im Baumgeviert. Allein. Sie blickte zum rabenschwarzen Himmel empor, der gefleckt war mit Sternen.
    Warum waren da keine Katzen, um sie zu empfangen? Wollte der SternenClan nicht, dass sie Anführerin des DonnerClans wurde? Vielleicht waren die Opfer, die sie gebracht hatte, unverzeihlich.
    Dann begannen die Sterne hin und her zu schwingen wie Blätter in einer Strömung. Sie wurden schneller, bis sie zu einer silbernen Spirale verschwammen, sich hinabdrehten, immer weiter hinab zum Wald, zum Baumgeviert, zu ihr.
    Blaupelz wartete mit zusammengepresster Kehle.
    Die Spirale aus Sternenlicht wurde langsamer und die Katzen des SternenClans stiegen vom Himmel herab. Raureif funkelte an ihren Pfoten und glitzerte um ihre Augen. Ihre Haarkleider leuchteten wie Eis, und sie trugen darin den Duft aller Blattwechsel, den Geruch von Schnee in der Blattleere vermischt mit dem grünen Aroma der Blattfrische und dem dumpfen des Blattfalls und dem süßen Duft der Blüten in der Blattgrüne.
    Zahllose Katzen füllten schweigend die Senke, mit schimmernden Körpern und glühenden Augen, und zogen
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