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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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habe.« In ihrer Kehle stieg Bitterkeit auf wie Galle. »Meine Jungen …«
    Gänsefeder unterbrach sie. »Sie sind am Leben, oder nicht?«
    »Moosjunges nicht.«
    »Der SternenClan wird ihren Verlust anerkennen.«
    »Was ist mit meinem Verlust?«
    »Er ist gering im Vergleich zum Schicksal deines Clans.«
    Blaupelz schüttelte den Kopf, versuchte, Klarheit in ihre Gedanken zu bringen. War sie einfach selbstsüchtig? Was war ein gebrochenes Herz im Vergleich zu der Sicherheit ihrer Clan-Gefährten? Wo war ihre Treue geblieben? Sie neigte den Kopf. »Ich werde meinem Clan dienen«, versprach sie.
    »Gut«, nickte Gänsefeder. »Abendstern möchte mit dir reden.«
    Er trottete zwischen den Bäumen davon.
    Blaupelz traf den DonnerClan-Anführer, als er gerade über den oberen Rand der Schlucht kletterte.
    »Blaupelz«, begrüßte Abendstern sie. »Ich wollte mit dir sprechen – außerhalb des Lagers.« Er ging auf den Wald zu. »Komm mit mir.«
    Blaupelz lief neben ihrem alten Mentor her und dachte daran, wie er mit ihr nach Mondblütes Tod gesprochen hatte und dann wieder, als sie um Schneepelz trauerte. »Ist dies eine weitere Lektion, die Vergangenheit hinter mir zu lassen?«, grollte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Anscheinend bist du zum Leiden bestimmt«, seufzte er. Blaupelz blickte ihm in die Augen und sah, wie sehr der DonnerClan-Anführer in den wenigen vergangenen Blattwechseln gealtert war. Den DonnerClan stark und bei den anderen Clans gefürchtet zu machen, hatte ihn drei Leben im Kampf gekostet; Krankheit hatte ihm zwei weitere geraubt. Gänsefeder hatte sie aufgefordert, sich um die Anführerschaft zu bemühen, aber wollte sie so ihre Tage verbringen? Sich sorgen und kämpfen und müde sein von der Last der Verantwortung?
    Ich habe keine Wahl. Der SternenClan hat meinen Weg für mich bestimmt.
    Der DonnerClan-Anführer duckte sich unter einem tief hängenden Farn hindurch. »Ich kann dir nur sagen, was ich dir schon früher gesagt habe: Das Leben geht weiter.« Sie liefen nahe an einem Busch vorbei, an dem winzige grüne Knospen ihre braunen Hüllen gesprengt hatten und die Zweige mit einem grünen Schimmer überzogen. »Auf Blattleere folgt Blattfrische und dann Blattgrüne. Davon musst du dir Stärke holen nach dem Verlust deiner Jungen. Ich weiß, dass es dir wieder gut gehen wird – und du sogar stärker sein wirst als zuvor.«
    Wäre er so mitfühlend, wenn er wüsste, dass zwei von ihnen im FlussClan weiterlebten? Das Fell auf ihrem Rücken prickelte.
    »Kalt?«, fragte Abendstern.
    »Ein wenig.«
    Sie trabten weiter durch den Wald. Abendstern schien etwas zu beschäftigen, und Blaupelz wartete, dass er als Erster sprechen würde. Sie sprangen über einen Bach, der, angeschwollen durch die Schneeschmelze, rasch dahinfloss, und schoben sich durch ein Brombeergebüsch, in dem der abgestandene Geruch von Kaninchen noch an den Dornen hing.
    Abendstern ging voran durch das Dickicht und hielt eine Ranke mit dem Schwanz aus dem Weg. »Bist du bereit, das Amt des Zweiten Anführers zu übernehmen?«, fragte er unvermittelt.
    Blaupelz blieb unter den Brombeerranken stehen. Da war er! Der Augenblick, nach dem sie sich gesehnt hatte. Der Lohn für das, was ich aufgegeben habe.
    »Bernsteinfleck wird nicht wieder gesund werden«, fuhr Abendstern fort. »Er hat darum gebeten, in den Bau der Ältesten ziehen zu dürfen. Ich muss einen neuen Zweiten Anführer finden.« Er blickte ihr fest in die Augen. »Willst du dieser Zweite Anführer sein?«
    Blaupelz blinzelte. »Was ist mit Stachelkralle?« Sie musste wissen, warum Abendstern nicht den wilden, jungen Krieger an ihrer Stelle gewählt hatte. Weiß er Bescheid über die Prophezeiung?
    Abendstern blickte in die Bäume. »Stachelkralle wäre eine populäre Wahl«, gab er zu. »Keine Katze kann an seinem Mut oder seinem Kampfgeschick zweifeln oder an seinem Stolz auf den Clan. Aber ich will nicht, dass mein Clan in endlose Kämpfe geführt wird. Unsere Grenzen sind sicher genug, ohne dass sie immer wieder mit Blut markiert werden müssen. Der DonnerClan verdient ein Leben in Frieden, und ich glaube, du kannst ihm das geben.«
    Blaupelz zögerte, in ihren Gedanken wirbelten Bilder ihrer Jungen herum, von Eichenherz mit Mondlicht auf seinem Fell und von Stachelkralle, der von Blut glänzte.
    Abendstern wiederholte sein Angebot. »Bist du bereit dazu, Blaupelz?«
    Blaupelz nickte. »Ich bin bereit.«
    Die letzten schmelzenden Schneeverwehungen glitzerten in der
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