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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten
Autoren: Erin Hunter
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trauern konnte er allerdings nicht. Aschenpelz hätte sie durch seine Enthüllung beinahe alle vernichtet, jetzt würden die verhängnisvollen Worte nicht ausgesprochen werden. Ein Blick zu Distelblatt sagte ihm, dass seine Schwester genauso dachte. Er hoffte, dass keine Katze jemals erfahren würde, wie erleichtert sie über Aschenpelz’ Tod waren.
    »Holt ihn heraus«, befahl Feuerstern.
    Borkenpelz ließ sich in den Bach gleiten, packte Aschenpelz mit den Zähnen bei der Schulter und begann zu zerren.
    »Sei vorsichtig«, miaute Rauchfell besorgt.
    Graustreif sprang an Aschenpelz’ anderer Seite ins Wasser und die beiden Krieger befreiten den toten Körper gemeinsam aus der Felsspalte und schleppten ihn ans Ufer.
    Blattsee hockte sich neben den Leichnam, legte ihm eine Pfote an die Flanke und beschnupperte ihn kurz. Häherfeder stand neben ihr, seine Schnurrhaare zitterten. Blattsee blickte auf. »Er ist tot.«
    »Wie ist er gestorben?«, fragte Rußherz. »Ist er hineingestürzt und ertrunken?«
    »Ich bin beim SchattenClan auch in den Bach gefallen«, erinnerte Eichhornschweif, und Löwenglut fragte sich, ob sie genauso erleichtert war wie er. »Das kann leicht passieren, wenn das Wasser so tief ist.«
    Wolkenschweif schnaubte verächtlich. »Aschenpelz war ein kräftiger Krieger. Er würde nicht wie ein Junges einfach ertrinken. Wenn wir wissen wollen, wie er gestorben ist, sollten wir uns an den WindClan wenden.«
    Feuerstern beugte sich vor und beschnupperte Aschenpelz’ durchweichten Körper. »Kein WindClan-Geruch.«
    »Den hat das Wasser weggespült«, bemerkte Wolkenschweif.
    »Wir reden später darüber.« Feuerstern sah sich schnell um. »Borkenpelz, Graustreif, könnt ihr Aschenpelz ins Lager zurückbringen? Wir anderen müssen weiter, sonst werden sich die anderen Clans denken können, dass etwas nicht stimmt.«
    »Ich gehe auch mit«, bot sich Löwenglut an. »Aschenpelz war schließlich mein Mentor.«
    Feuerstern nickte. »Gut. Alle anderen folgen mir.«
    Während Feuerstern und seine übrigen Krieger den Bach halb watend und halb schwimmend durchquerten, packten Löwenglut und seine Clan-Gefährten Aschenpelz’ Leichnam. Er hing schwer zwischen ihnen und so kämpften sie sich durch den Wald zum Felsenkessel zurück.
    Dornenkralle hielt am Lagereingang Wache. »Was …?« Sein Nackenfell stäubte sich, als sie Aschenpelz zum Tunnel schleppten. »Was ist geschehen?«
    Borkenpelz erklärte es ihm, während Löwenglut und Graustreif den toten Krieger zur Mitte der Lichtung trugen. Das Mondlicht schimmerte silbern auf seinem nassen, grauen Pelz. Löwenglut wunderte sich, wie seltsam klein er im Tod wirkte. Es war kaum vorstellbar, dass diese Katze so viel Macht in den Pfoten gehalten hatte, genug, um seinen Clan zugrunde zu richten und Schande über Eichhornschweif und jene Jungen zu bringen, die geglaubt hatten, sie hätte sie zur Welt gebracht.
    Löwenglut zuckte zusammen, als hinter ihm eine Katze entsetzt aufjaulte. Weißflug war aus dem Kriegerbau getreten, gefolgt von Birkenfall. »Hat ihn ein Fuchs erwischt?«, rief sie.
    Löwenglut schüttelte den Kopf. »Wir haben ihn an der WindClan-Grenze im Bach gefunden. Sieht so aus, als wäre er ertrunken.«
    Weißflug erschauderte. »Wie schrecklich.«
    Birkenfall legte seine Schnauze an die ihre. »Du darfst dich nicht aufregen«, flüsterte er. »Denk an die Jungen.«
    Weißflug nickte. Langsam tappte sie zu Aschenpelz’ Leichnam, legte sich neben ihn und schob ihre Nase in sein kaltes, nasses Fell. Birkenfall hockte sich schützend an ihre andere Seite, um mit ihr gemeinsam Totenwache zu halten. »Er war ein guter Mentor«, miaute er bekümmert. »Er wird mir fehlen.«
    Inzwischen traten weitere Krieger aus dem Bau, umringten Aschenpelz und sprachen mit gedämpften Stimmen miteinander.
    »Ich sage euch, da steckt der WindClan dahinter«, miaute Mausefell, die mit Langschweif angetappt kam.
    »Noch dazu in der Nacht der Großen Versammlung.« Honigfarns Stimme zitterte. »Der SternenClan wird böse sein.«
    »Feuerstern glaubt nicht, dass irgendeine Katze daran schuld ist«, erklärte ihnen Graustreif. »Aschenpelz hat nur großes Pech gehabt.«
    Mausefell brummte ungläubig, während sie ihre steifen Gelenke beugte, um sich neben Aschenpelz’ Leichnam niederzulegen. Löwenglut hob den Kopf und blickte zum Mond auf, der über den Baumwipfeln schwebte. Die Wolken waren weggezogen. Vielleicht hatte Feuerstern recht und der SternenClan hatte keinen
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