Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
schien seltsam verändert. Damit, dass er sehen konnte, hatte es nichts zu tun, da war noch etwas anderes. SchattenClan-Geruch sträubte ihm das Fell, als gäbe es einen Angriff zu fürchten, also machte er sich bereit und fuhr die Krallen aus. Mehr als sonst fiel ihm der Geruch von Beute auf.
    Wind drückte das Gras zu Boden und trieb braunes Laub vor sich her. Häherfeder sprang auf eines der Blätter und erfreute sich an dem Knistern unter seinen Pfoten. In der wachen Welt, in der er nichts sah, konnte er fliegenden Blättern nicht nachjagen.
    »Dabei bist du doch kein Junges mehr«, murmelte er vor sich hin.
    Im selben Herzschlag hörte er, dass sich eine Katze ihren Weg durchs Unterholz bahnte. Farnwedel teilten sich und Aschenpelz trat heraus. Er blieb stehen, erschrocken.
    »Was tust du hier?«
    »Diese Frage könnte ich dir genauso stellen«, antwortete Häherfeder gleichmütig. Er trat vor, nahe genug an Aschenpelz heran, um ihm mit der Schwanzspitze ein Farnblatt von der Schulter zu schnippen.
    Aschenpelz’ Nackenfell sträubte sich. »Du kannst sehen!«
    »Stimmt. Du träumst, Aschenpelz. Weißt du das nicht?«
    Der graue Krieger wich einen Schritt zurück und seine blauen Augen sahen ihn beunruhigt an. »Warum sollte ich von dir träumen?«
    »Weil ich mit dir reden will, und zwar an einem Ort, an dem uns niemand unterbrechen kann. An dem du mir zuhören musst.«
    Aschenpelz schnaubte verächtlich. »Ich muss überhaupt keiner Katze zuhören, und einem armseligen Fellknäuel, das sich Heiler-Katze nennt, schon gar nicht. Außerdem weiß ich schon, was du mir sagen willst. Du willst mich bitten, auf der Großen Versammlung nichts zu sagen. Nun, du kannst dir den Atem sparen. Ich werde sagen, was ich will. Diese verlogene Kätzin wird für immer aus dem DonnerClan gejagt werden und von den anderen Clans wird sie auch keiner haben wollen.«
    Häherfeder kniff die Augen zusammen. »Das wird dir noch leidtun, Aschenpelz.«
    Der graue Krieger durchbohrte ihn mit Blicken, seine Augen glühten vor Zorn. »Du willst mir drohen? Ich könnte dir mit einem Schlag das Genick brechen.«
    »Nur zu«, forderte Häherfeder ihn auf. »Das hier ist ein Traum, schon vergessen?«
    Aschenpelz wirkte für einen Moment verunsichert, dann peitschte er mit dem Schwanz. »Genau, es ist ein Traum. Ich bilde mir das alles nur ein. Ich muss dir nicht zuhören.«
    »Sei gewarnt, Aschenpelz.« Häherfeder straffte sich und erwiderte den Blick seines Clan-Gefährten standhaft. »Ich bin Heiler-Katze und ich spreche mit der Stimme des SternenClans. Wenn du tust, was du dir vorgenommen hast, wirst du es bereuen.«
    Aschenpelz wich zurück. »Ich habe mir nichts vorzuwerfen und der SternenClan weiß das«, brüstete er sich. »Es ist Eichhornschweif, die gelogen hat. Deshalb sollte sich jede Katze von ihr abwenden.«
    Damit wirbelte er herum und sprang ins Unterholz zurück.
    Häherfeder blieb stehen und blickte ihm nach, bis sich kein Farnwedel mehr bewegte. Aschenpelz hatte seine Warnung gehört, aber konnte sie ihn noch beunruhigen, wenn er aufwachte?
    Häherfeder verbrachte den nächsten Morgen damit, mit Blattsee Kräuter zu sortieren. Seine Mentorin schien seltsam abwesend, war in Gedanken anderweitig beschäftigt.
    »Wir brauchen mehr Wasserminze«, murmelte sie. »Wir haben nach dem Gewitter fast alles für die verletzten Katzen gebraucht.«
    »Nein, hier ist noch Wasserminze.« Häherfeder schob ihr ein Bündel unter die Nase. »Davon haben wir reichlich. Aber Schafgarbe brauchen wir.«
    »Ach ja … entschuldige.«
    Häherfeder seufzte und stand auf. »Ich gehe Nachschub holen«, rief er ihr über die Schulter zu.
    Am Eingang zum Tunnel hörte er heimkehrende Katzen rascheln und trat zurück, um sie durchzulassen. Wolkenschweif erschien als Erster auf der Lichtung, gefolgt von Aschenpelz.
    »Was willst du denn?« Zufrieden stellte Häherfeder fest, dass sich der graue Krieger ziemlich beunruhigt anhörte. Wut und Zweifel knisterten in seinem Pelz.
    »Ich habe gewartet, bis ich rausgehen kann«, antwortete Häherfeder gelassen.
    Aschenpelz schnaubte, dann ertönte Weißflugs Stimme. »Aschenpelz, du stehst mitten im Eingang.« Mit einem verärgerten Fauchen sprang Aschenpelz davon.
    Als Häherfeder mit der Schafgarbe zurückkehrte, entdeckte er Aschenpelz’ Geruch nahe beim Frischbeutehaufen. Statt direkt zum Heilerbau zu laufen, machte er einen Umweg auf den grauen Krieger zu. Sein Gefühl der Befriedigung stellte sich wieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher