Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
Vom Netzwerk:
euch sechs schlagen«, sagte Vena und warf den Helm beiseite.
    »Ich habe Grimhilde mit einer Hand in einen Abort geschoben. Es wäre ... besser, wenn ihr einfach absteigt.«
    »Besser?«, wiederholte Hilde. »Besser als was?«
    Frau Schmumpel seufzte. »Als dies«, sagte sie.
    Alte Männer sprangen aus dem Schnee.
    »Guten Abend, Gnädigste!«, sagte Cohen und griff nach Hildes Zügel. »Kommst du nun der Aufforderung nach, oder soll ich meinen Freund Kriecher auffordern, dich darum zu bitten?
    Er ist allerdings ein wenig...unhöflich.«
    »Har, har, har!«
    »Wie kannst du es wagen...«
    »Ich wage alles, Teuerste. Und wenn du jetzt nicht sofort absteigst, stoße ich dich aus dem Sattel!«
    »Also wirklich!«
    »Entschuldigung? Hallo? Bitte um Verzeihung«, sagte Gertrude. »Seid ihr tot?«
    »Sind wir tot, Willie?«, fragte Cohen.
    »Wir sollten es sein. Aber ich fühle mich nicht tot.«
    »Ich bin nicht tot!«, heulte der Irre Polterer. »Ich haue jeden um, der behauptet, ich sei tot!«
    »Hier haben wir ein Angebot, das wir nicht ablehnen können«, sagte Cohen und schwang sich auf den Rücken von Hildes Pferd. »Steigt auf, Jungs.«
    »Aber... entschuldige bitte.« Gertrude gehörte zu den Personen, die an unheilbarer Höflichkeit litten. »Wir sollten euch zum Großen Saal der Gefallenen bringen. Dort gibt es Met und Schweinebraten und Kämpfe zwischen den einzelnen Gängen! Nur für euch! Alles ist extra für euch vorbereitet!«
    »Ja?«, erwiderte Cohen. »Besten Dank, aber uns liegt nichts daran, diesen Ort aufzusuchen.«
    »Aber alle toten Helden begeben sich dorthin!«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, irgendetwas unterschrieben zu haben«, brummte Cohen.
    Er sah zum Himmel hinauf. Die Sonne war untergegangen, und die ersten Sterne erschienen.
    Jeder Stern eine Welt.
    »Willst du uns noch immer nicht begleiten, Frau Schmumpel?«, fragte er.
    »Nein, Jungs.« Vena lächelte. »Ich bin noch nicht ganz so weit. Aber irgendwann kommt die Zeit.«
    »Na schön, na schön. Wir ziehen jetzt los. Es gibt viel zu tun...«
    »Aber...« Frau Schmumpel blickte über die weiße Landschaft. Der Wind hatte den Schnee über...Formen geweht. Hier ragte der Knauf eines Schwerts aus einer Schneewehe, dort war eine Sandale zu sehen.
    »Seid ihr tot, oder nicht?«, fragte Frau Schmumpel.
    Cohen folgte ihrem Blick. »Nun, so wie ich die Sache sehe... Wir glauben nicht, dass wir tot sind. Alles klar, Polterer? Dann folgt mir, Jungs.«
    Vena beobachtete, wie die miteinander zankenden Walküren zum Berg zurückkehrten. Sie wartete.
    Irgendetwas teilte ihr mit, dass sie auf etwas warten sollte.
    Nach einer Weile hörte sie das Wiehern eines Pferdes.
    »Bist du gekommen, um jemanden zu holen?«, fragte Vena und wandte sich der dunklen Gestalt auf dem Ross zu.
    ICH HALTE ES NICHT FÜR ANGEBRACHT, DIR DARÜBER AUSKUNFT ZU GEBEN, erwiderte Tod.
    »Aber du bist hier«, sagte Vena, obwohl sie sich jetzt etwas mehr wie Frau Schmumpel fühlte. Vena hätte vermutlich einige der Reiterinnen getötet, nur um sicherzugehen, dass ihr die anderen Aufmerksamkeit schenkten. Aber sie hatten alle so jung ausgesehen.
    ICH BIN NATÜRLICH ÜBERALL.
    Frau Schmumpel sah zu den Sternen.
    »Damals, wenn ein Held wirklich heldenhaft gewesen war, gaben ihm die Götter einen Platz am Himmel«, sagte Frau Schmumpel.
    DER HIMMEL VERÄNDERT SICH, entgegnete Tod. WAS HEUTE EIN MÄCHTIGER JÄGER IST, KÖNNTE IN HUNDERT JAHREN WIE EINE TEETASSE AUSSEHEN.
    »Das erscheint mir nicht fair.«
    NIEMAND HAT GESAGT, DASS ES FAIR SEIN MUSS. ABER ES GIBT ANDERE STERNE.
     
    A m Fuß des Berges, in Venas Lager, schürte der Finstere Fred das Feuer, während der Bänkelsänger in seinen Notizen blätterte.
    »Bitte hör dir dies an«, sagte er nach einer Weile und spielte etwas.
    Für den Finsteren Fred schien es ein Leben lang zu dauern.
    Als die Musik verklang, wischte er sich eine Träne aus dem Auge.
    »Ich muss noch daran arbeiten«, sagte der Bänkelsänger wie aus weiter Ferne.
    »Geht es einigermaßen?«
    »Du fragst mich, ob es einigermaßen geht? «, erwiderte der Finstere Fred. »Soll das heißen, es könnte noch besser sein?«
    »Ja.«
    »Nun, es ist nicht wie eine... richtige Saga«, sagte der Finstere Fred heiser. »Es hat Melodie.
    Man könnte danach pfeifen. Oder summen. Ich meine, es klingt nach ihnen. Äh, so würden sie sich anhören, wenn sie Musik wären...«
    »Gut.«
    »Es ist...wundervoll.«
    »Danke. Es wird besser, wenn es die Leute hören. Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher