Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
Vom Netzwerk:
Mustern von Stürmen und schneebedeckten Berggipfeln?«
    »Äh,ja«, bestätigte Io.
    »Ohne Hilfe«, betonte Schicksal.
    »Nicht einmal bei den Gerüften«, fügte Offler hinzu.
    »Das ist ungeheuerlich«, kommentierte Karotte.
    »Und wenn du in zwanzig Jahren nicht fertig bist...«, begann der Blinde Io.
    »In zehn«, warf Schicksal ein.
    »Wenn du in zehn Jahren nicht fertig bist, wird himmlisches Feuer Ankh-Morpork zerstören!«
    »Hmm, ja, gute Idee«, sagte Leonard und starrte noch immer ins Nichts. »Einige Vögel müssen ziemlich klein sein...«
    »Er hat einen Schock erlitten«, diagnostizierte Rincewind.
    Hauptmann Karotte schwieg voller Zorn. Er war so still wie der Himmel kurz vor dem Gewitter.
    »Gibt es einen Gott der Polizisten?«, fragte der Blinde Io.
    »Nein, Herr«, antwortete Karotte. »Einem angeblichen Gott der Polizisten gegenüber wären wir viel zu misstrauisch, um an ihn zu glauben.«
    »Aber du bist ein gottesfürchtiger Mann?«
    »Was ich von ihnen gesehen habe, erfüllt mich zweifellos mit Furcht, Herr. Und mein Vorgesetzter, Kommandeur Mumm, sagt immer: Wenn wir in der Stadt unterwegs sind und sehen, in welchem Zustand die Menschheit ist, so bleibt uns gar nichts anderes übrig, als die Realität der Götter zu akzeptieren.«
    Die Götter lächelten anerkennend, als sie diese richtig zitierten Worte vernahmen.
    Mit Ironie können Götter nur wenig anfangen.
    »Ausgezeichnet«, sagte der Blinde Io. »Hast du einen Wunsch?«
    »Herr?«
    »Jeder möchte etwas von den Göttern.«
    »Ich nicht, Herr. Ich biete euch eine gute Gelegenheit.«
    »Du willst uns etwas geben?«
    »Ja, Herr. Eine gute Gelegenheit, Gerechtigkeit und Gnade zu zeigen. Ich bitte dich um einen Gefallen.«
    Stille folgte.
    »Ist das ein Trick?«, fragte der Blinde Io argwöhnisch. »Du möchtest, dass wir dir einen Dienst erweisen?«
    »Ja, Herr.«
    »Und du hast keine Hintergedanken?«
    »Nein, Herr.«
    »Na schön. Und worin besteht dieser Gefallen?«
    »Erlaubt uns, den Milan zu reparieren, damit wir nach Hause zurückkehren können ...«
    »Ausgeschlossen!«, entfuhr es Schicksal.
    »Klingt eigentlich ganz vernünftig«, sagte der Blinde Io und bedachte Schicksal mit einem strengen Blick. »Es soll sein letzter Flug sein.«
    »Es ist doch der letzte Flug des Milans, nicht wahr?«, wandte sich Karotte an Leonard.
    »Hmm? Wie? Oh, ja. Natürlich. Ich weiß jetzt, wo mir bei der Konstruktion Fehler unterlaufen sind. Das nächste Mal ... mpf ...«
    »Was ist passiert?«, fragte Schicksal.
    »Wo?«, erwiderte Rincewind.
    »Warum hast du ihm den Mund zugehalten?«
    »Habe ich das?«
    »Du tust es noch immer!«
    »Die Nerven«, sagte Rincewind und ließ Leonard los. »Ich habe einiges hinter mir.«
    »Möchtest du auch einen Gefallen?«, fragte der Blinde Io.
    »Was? Oh. Äh... Ich hätte gern einen Luftballon. Einen blauen.« Rincewind warf Karotte einen trotzigen Blick zu. »Es hat mit meiner Kindheit zu tun. Ich war damals sechs. Es gab da ein großes, unsympathisches Mädchen - und eine Nadel. Ich möchte nicht darüber reden.« Er sah zu den Göttern auf. »Ich weiß gar nicht, warum mich alle so ansehen.«
    »Ugh«, sagte der Bibliothekar.
    »Möchte er ebenfalls einen Ballon?«, fragte der Blinde Io. »Wir haben hier einen Affengott, falls ihm der Sinn nach Mangos steht.«
    In der frostigen Kühle, die diesen Worten folgte, sagte Rincewind: »Er möchte dreitausend Karteikarten, einen neuen Stempel und zwanzig Liter Tinte.«
    »Iiek!«, fügte der Bibliothekar hinzu.
    »Oh, na schön. Und einen roten Luftballon, wenn sie umsonst sind.«
    Die Reparatur des Milans war nicht weiter schwierig. Zwar haben Götter im Großen und Ganzen nicht viel für mechanische Dinge übrig, aber jedes Pantheon im Universum hat irgendeinen niederen Gott - Vulkan, Hephaistos und so weiter -, der weiß, wie die Dinge zusammenpassen. Die meisten großen Organisationen brauchen solche Personen, was ihnen nicht nur Kummer bereitet, sondern sie auch Geld kostet.
     
    D er Finstere Fred tauchte aus einer Schneewehe auf und schnappte nach Luft.
    Eine entschlossene Hand drückte ihn zurück.
    »Es ist also abgemacht?«, fragte der Bänkelsänger. Er kniete auf dem Rücken des Unheilsfürsten und hielt ihn an den Haaren fest.
    Erneut kam der Kopf des Finsteren Fred nach oben. »Abgemacht!«, brachte er hervor und spuckte Schnee.
    »Wenn du mir später sagst, dass ich nicht auf dich hätte hören sollen, weil alle wissen, dass Unheilsfürsten kein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher