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Wächterin der Träume

Wächterin der Träume

Titel: Wächterin der Träume
Autoren: Kathryn Smith
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nickte, setzte er hinzu: »Wie sehr?«
    »Schrecklich gern«, stieß ich mit rauher Stimme hervor.
    »Sag mir, was du willst.«
    Mit Dirty Talk hatte ich wenig Erfahrung und war daher noch ein bisschen unsicher, doch ich hörte ihm gern dabei zu. »Dich«, sagte ich schließlich, wandte den Kopf und erwiderte seinen heißen Blick. »Ich will dich.«
    In dem Moment, als sich unsere Blicke trafen, stieß er tief in mich hinein und ließ seine Finger immer wilder spielen. Mein schweißbedeckter Körper vibrierte geradezu und bäumte sich bei jeder Berührung, jedem Stoß auf. Der Höhepunkt kam näher und näher.
    Und dann explodierte ich. Ich schrie auf, als ein Orgasmus mich durchfuhr, so intensiv, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Nur vage nahm ich wahr, dass Noah auf mir ganz starr wurde und sein Stöhnen sich mit meinen Schreien vermischte.
    Mein Gott, ich glaube, in diesem Augenblick hätte ich bereitwillig sterben können, so wunderbar fühlte ich mich.
    Befriedigt und schwer atmend lagen wir anschließend nebeneinander.
    »Ich wette, Verek hätte das nicht fertiggebracht«, bemerkte Noah beiläufig, noch immer leicht außer Atem.
    Lachend versetzte ich ihm einen kleinen Rippenstoß. »Ich habe nicht die Absicht, es auszuprobieren.« Er machte ab und zu gern mal ein Witzchen über den gutaussehenden Nachtmahr, doch ich nahm ihm dieses Zeichen von Eifersucht und Unsicherheit nicht übel. Ich fand es sogar ganz niedlich, dass er Angst hatte, ein anderer könnte mich tatsächlich begehren und mich ihm wegnehmen.
    »Ich bin froh, dass ich dich habe«, sagte ich und fuhr ihm mit den Fingern durch den dichten Schopf seidiger schwarzer Haare.
    »Ich auch«, erwiderte er und küsste mich auf den Scheitel. Für ewige Liebesschwüre war es noch zu früh, und ich nehme an, sie zu erzwingen gehört zu den Dingen, die nicht in unserer Macht stehen.
    An dieses Unvermögen, alles und jedes zu steuern, klammerte ich mich. Manchmal lag ich nachts wach und dachte beklommen darüber nach, dass ich nur aufgrund dieser Eigenschaft menschlich – oder zumindest halb menschlich – war.
    Aber inzwischen machte es mir offen gestanden nicht mehr so viel aus. Ich meine, natürlich machte es mir Angst, wenn ich darüber nachdachte. Also versuchte ich, nicht so oft daran zu denken. Ich war nun einmal halb Mensch und halb Traumwesen. Daran ließ sich nichts ändern, es war meine Natur. Ich nahm mir vor, mich nicht mehr darüber zu ärgern, dass ich keiner der beiden Welten ganz angehörte, und mich stattdessen zu freuen, dass ich ein Teil von beiden war. Wenn man es sich recht überlegt, ist das doch ganz schön cool.
    Ich fuhr zusammen, als mein Handy klingelte und die friedliche, entspannte Atmosphäre zerstörte. »Verdammt!«, rief ich. Ich dachte, ich hätte das dämliche Ding abgeschaltet.
    »Geh lieber ran«, sagte Noah mit einem Blick auf den Wecker. Es war schon nach eins. »Vielleicht ist es was Wichtiges.«
    Das will ich auch hoffen, dachte ich, als ich das penetrante Gerät ergriff und es aufklappte. »Hallo?«
    »Dawnie.« Es war mein Bruder Mark. Mit einem Schlag vergaß ich meinen Ärger, denn seine Stimme verriet mir, dass es um etwas Ernstes ging.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    Als Ältestem war ihm die Aufgabe zugekommen, mich anzurufen und mir alles in wenigen, knappen Worten zu schildern. Ich ließ ihn ausreden, so schwer es mir auch fiel. Was ich da hörte, war unglaublich und erfüllte mich mit Furcht und bösen Vorahnungen, ohne dass ich wusste, warum.
    Doch dass ich etwas unternehmen musste, wusste ich genau.
    »Ich komme so schnell wie möglich«, versprach ich. »Sobald ich einen Flug gebucht habe, rufe ich an. Dir auch alles Liebe.«
    Während ich das Telefon zuklappte, spürte ich Noahs Hand in meinem Nacken. Seine Finger fuhren über die Linien des tattooähnlichen Mals. »Wer war das?«
    »Mein Bruder Mark«, antwortete ich, zwischen einem Ansturm von Gefühlen und gleichzeitig absoluter Leere schwankend.
    »Stimmt etwas nicht?«
    Ich starrte ihn blicklos an. »Meine Mutter ist aufgewacht.«

Über Kathryn Smith
    Kathryn Smith entdeckte ihre Leidenschaft für Bücher im Alter von zehn Jahren, als sie die Romane von Kathleen E. Woodiwiss las, der Pionierin im Bereich historischer Liebesromane. Sie studierte Literaturwissenschaft und begann nach einer kurzen Tätigkeit als Journalistin mit dem Schreiben von Liebesromanen. Mittlerweile Mittlerweile hat sie zahlreiche Bestseller in Amerika
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