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Wächterin der Träume

Wächterin der Träume

Titel: Wächterin der Träume
Autoren: Kathryn Smith
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Verantwortung damit verbunden sind – juhu! Und ich weiß auch, dass einige mit dem Wechsel an der Spitze nicht unbedingt zufrieden sind. Ich habe bereits einmal an einer Sitzung des Rates und der Nachtmahrgilde teilgenommen. Dabei wurde Verek damit beauftragt, mich mit meinem Amt vertraut zu machen. Wie Sie sich vorstellen können, ist Noah darüber nicht gerade begeistert. Irgendwie gefällt es mir, dass zur Abwechslung einmal er eifersüchtig ist.
    Die Lage hat sich mittlerweile ein wenig beruhigt. Morgen Abend habe ich eine Sitzung mit dem Rat, bei der die Einzelheiten besprochen werden, und Ende des Monats werde ich offiziell in mein Amt eingeführt. Ich hoffe, bis dahin weiß ich, worum es geht.
    Sie werden vielleicht glauben, dass meine neue Stellung mein Leben noch mehr durcheinandergebracht hat, doch in Wahrheit wurde nach dem Kampf gegen Padera alles ruhiger. Morpheus sagte, sie mache sich gut. Ich konnte das nicht beurteilen, denn ich hatte sie seither nicht mehr gesehen und bis auf weiteres auch nicht die Absicht, mich mit ihr zu treffen. Sie und meine fünfzig anderen Geschwister mussten fürs Erste warten.
    Jetzt genoss ich erst einmal die Ruhe, denn ich würde noch früh genug mit den ausgewiesenen Feinden meines Vaters – die auch meine Feinde waren – zusammentreffen, und dann war es mit der Gemütlichkeit vorbei. So also standen die Dinge für mich – das sonderbare kleine Halbblut.
    Ich wollte es daher ruhig angehen lassen und entschloss mich lediglich, zusammen mit Noah Antwoine und Madrene einen Besuch abzustatten. Ich hatte Noah versprochen, ihm dabei behilflich zu sein, eine Fähigkeiten zu erkennen. Wir konnten es allerdings nur in seinen Träumen tun, und zwar heimlich.
    Madrene und Antwoine schwebten im siebten Himmel, wobei ich es schon merkwürdig fand, ihn so jung und stark zu sehen, wie er in ihren – und seinen eigenen – Augen war. Dennoch freute ich mich, dass er so glücklich war.
    Was meine Eltern anbelangte, so gab es nicht viel Neues. Morpheus platzte beinahe vor Stolz, weil ich die neue Oberste Wächterin war. Doch falls er sich einbildete, ich würde immer nur tun, was er sagte, stand ihm eine schwere Enttäuschung bevor. Mom war ebenfalls zufrieden und sprach nicht mehr dauernd davon, dass ich mich um Morpheus und um mich selbst kümmern müsse.
    Ach ja, dieses Mal an meinem Hals … Hadria glaubt, es sei in dem Augenblick aufgetaucht, als ich mich mit dem Nebel vermischte, und nicht, als ich meine Schwester an den Boden heftete wie den Schwanz an einen Papieresel. Das ist gut so. Die Vorstellung, dass es von einer so grausamen Tat herrührte, würde mir nämlich gar nicht behagen. Soweit ich weiß, ähnelt das Mal dem OM -Symbol, allerdings ohne Schnörkel. Es sieht mehr wie eine stilisierte Drei aus. Hadria sagt, es stellte den Zustand des Wachens und des Träumens und die Verbindung zwischen beiden dar.
    Sie ist darüber sehr aufgeregt, weil sie es für ein Zeichen hält. Ihrer Meinung nach werde ich eine Lösung für das Problem der immer dünner werdenden Grenze zwischen der Welt der Sterblichen und dem Traumreich finden. Entweder werde ich die beiden Dimensionen voreinander schützen und die Barriere neu errichten oder die beiden Welten miteinander vereinen.
    Ich finde, beide Möglichkeiten hören sich nach einer Menge Arbeit an, und daher hoffe ich, es ist einfach irgendein Mal oder vielleicht auch meine Glückszahl.
    Einige Wochen nach meiner Ernennung zur Obersten Wächterin war Thanksgiving. Noah und ich waren bei Amanda eingeladen, zusammen mit Noahs und Amandas Familien.
    Warren öffnete uns die Tür. In seiner khakifarbenen Hose und dem weißen Hemd wirkte er wie einem Modemagazin für Männer entstiegen. Natürlich fand ich, er könne Noah nicht das Wasser reichen, aber ich bin schließlich nicht unparteiisch. Mit einem Grinsen begrüßte er uns.
    »Hey, Leute. Ihr seid früh dran.«
    »Dawn kommt ungern zu spät«, erklärte Noah, während wir eintraten. Er trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und eine schwarze Lederjacke. Sehr sexy. Seit dem großen Showdown lief alles gut zwischen uns, doch ich hatte Paderas Worte nicht vergessen. Zwar vertraute ich Noah unendlich viel mehr als ihr, doch das hieß ja nicht, dass Noah nicht seine eigenen Pläne verfolgte. Daran war auch nichts auszusetzen, und ich grübelte nicht lange darüber nach. Zu gegebener Zeit würde ich es schon herausbekommen.
    Noah reichte seinem Stiefbruder die beiden Flaschen Wein,
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