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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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vier Pferde begleiteten ihn den kleinen Hügel hinauf.
    »Was ist das?«, fragte Callabrax beim Anblick der kleinen Prozession, als die drei aus der Höhle traten.
    »Das sind die Schildknappen für dich und Kyros. Sie werden euch zu den Dörfern begleiten, wo ihr während eurer Jagd auf die Daimons leben werdet. Sie werden sich um alles kümmern, was ihr braucht. Später komme ich vorbei und bringe eure Unterweisung zu Ende.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Ias.
    »Du kommst mit mir.«
    Kyros horchte auf. »Sag mir, wohin er geht. Ich werde nicht zulassen, dass ihm Schaden zugefügt wird.«
    »Ich werde mich gut um ihn kümmern«, gab Acheron zurück. »Ich verspreche es.«
    Er sah das Widerstreben auf Kyros’ Gesicht.
    Kyros wandte sich Ias zu. »Ich werde dich vermissen, adelfos . Wenn du mich brauchst, ruf mich.«
    Sie umarmten einander, als wären sie Brüder, dann trat Ias zurück. »Was auch geschieht – wir sind Freunde.«
    Kyros nickte.
    Acheron wartete, bis Kyros und Brax aufgesessen und davongeritten waren, ehe er sich an Ias wandte. »Bist du bereit, nach Hause zurückzukehren?«
    Ias sah ihn erstaunt an. »Aber du sagtest doch …«
    »Ich habe mich geirrt. Du kannst zurückkehren.«
    »Aber was ist mit meinem Eid, den ich Artemis geleistet habe?«
    »Darum habe ich mich bereits gekümmert.«
    Ias umarmte auch ihn wie einen Bruder.
    Acheron zuckte unter der Berührung zurück, als sich der Schmerz durch die tiefen Narben auf seinem Rücken grub. Doch viel mehr schmerzten die Narben in seiner Seele. Narben, die viel tiefer reichten.
    Er hasste es seit jeher, wenn jemand ihn berührte.
    Behutsam schob er Ias von sich. »Lass uns gehen.«
    Acheron brachte sie zu Ias’ kleinem Hof, wo seine Frau gerade die Kinder zu Bett gebracht hatte. Beim Anblick der beiden Männer neben der Feuerstelle wurde sie kreidebleich.
    Acheron verschloss sein Gehör gegen die Gedanken der beiden, um ihr Wiedersehen nicht zu stören.
    »Ias?«, fragte sie ungläubig blinzelnd. »Heute Morgen haben sie mir gesagt, du wärst tot.«
    Ias schüttelte den Kopf und sah sie mit klaren, leuchtenden Augen an. »Nein, meine Geliebte. Ich bin hier. Ich bin zu dir nach Hause gekommen.«
    Acheron sog scharf den Atem ein, als Ias zu ihr eilte und sie in die Arme schloss. Ihr Anblick half ihm, die Schmerzen auf seinem Rücken zu lindern – von den Hieben, die Artemis ihm als Preis für Ias’ Seele zugefügt hatte. Dennoch war es ein guter Handel für ihn gewesen. Er würde niemals wahres Glück erfahren, doch diese beiden …
    Sie konnten all das empfinden, was ihm stets verwehrt geblieben war.
    Und er würde Freude aus dem Wissen ziehen, dass er das Richtige getan hatte.
    »Da sind noch ein paar Dinge, über die wir reden müssen, Ias«, sagte Acheron leise.
    Stirnrunzelnd löste Ias sich von seiner Frau.
    »Deine Frau muss deine Seele in deinen Körper zurückkehren lassen, damit du wieder ein Mensch sein kannst.«
    Liora starrte ihn an. »Was?«
    »Ich habe mich Artemis verpflichtet«, erklärte Ias, »aber nun entlässt sie mich, damit ich zu dir zurückkehren kann.«
    Liora lauschte verblüfft.
    »Was müssen wir tun?«, fragte Ias.
    »Du musst noch einmal sterben.«
    Ias wurde blass. »Bist du sicher?«
    Acheron nickte und reichte Liora einen steinernen Dolch. »Den musst du Ias durchs Herz stoßen.«
    Sie sah ihn entsetzt an. »Das kann ich nicht.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit.«
    Sie schüttelte hartnäckig den Kopf. »Das ist Mord. Man wird mich dafür steinigen.«
    »Nein, das wird nicht passieren, ich schwöre es«, beruhigte Acheron sie.
    »Tu es, Liora«, drängte Ias. »Ich will wieder bei dir sein. Für immer.«
    Mit skeptischer Miene nahm sie den Dolch in die Hand und versuchte, ihn in seine Brust zu drücken.
    Es gelang ihr nicht.
    Die steinerne Klinge hinterließ lediglich einen feinen Kratzer auf seiner Haut.
    Acheron verzog das Gesicht, als ihm einfiel, was Artemis über die Kräfte der Dark Hunter gesagt hatte. Ein gewöhnlicher Mensch konnte einem Dark Hunter nichts anhaben.
    Er hingegen schon.
    Er nahm Liora die Waffe aus der Hand und rammte sie Ias ins Herz.
    Japsend taumelte Ias rückwärts.
    »Keine Panik«, beschwichtigte Acheron und legte ihn auf den Boden vor der Feuerstelle. »Ich halte dich.«
    Acheron nahm Lioras Hand und zog sie an seine Seite. Dann nahm er das steinerne blaue Medaillon, das Ias’ Seele enthielt, aus dem Säckchen. »Im Augenblick seines Todes musst du es in die Hand nehmen und
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