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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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einmal du.
    Und ich schon gar nicht.
    Fest entschlossen, ihn um jeden Preis auf ihre Seite zu ziehen, reckte Artemis das Kinn. »Und ich sage es noch einmal – was bekomme ich, wenn ich ihnen gebe, was sie brauchen?«
    Acheron wandte den Blick ab. Er wusste genau, was sie wollte, doch er war nicht bereit, es ihr zu geben. Unter keinen Umständen. »Was ich verlange, ist für sie. Nicht für mich selbst.«
    Sie zuckte die Achseln. »Gut. Da sie nichts haben, was sie mir im Gegenzug geben könnten, brauchen sie auch nichts.«
    Die Lässigkeit, mit der sie über Leben und Wohlbefinden entschied, schürte die Wut tief in seinem Innern.
    Sie hatte sich nicht verändert. Keinen Deut.
    »Der Teufel soll dich holen, Artemis.«
    Sie trat langsam auf ihn zu. »Ich will dich, Acheron. Ich will dich zurück. Es soll alles so sein wie früher.«
    Er zuckte unmerklich unter der Berührung ihrer Hände zurück. Es würde nie wieder so werden, wie es gewesen war. Er hatte zu viel über sie erfahren.
    Er war einmal zu häufig verraten worden.
    Er hielt sich für einen Mann, der nur langsam begriff, doch das stimmte nicht. Stattdessen hatte er sich so sehr nach jemandem gesehnt, dem er etwas bedeutete, dass er der dunklen Seite ihres Charakters keine Beachtung geschenkt hatte.
    Er hatte sie ignoriert, bis sie ihm in den Rücken gefallen war und ihn einen einsamen, qualvollen Tod hatte sterben lassen.
    Manche Verbrechen konnten nun einmal nicht verziehen werden.
    Seine Gedanken schweiften zu den unschuldigen Männern in der Höhle. Männer, die nichts über ihre neue Existenz und ihre Feinde wussten. Er konnte sie unmöglich ihrem Schicksal überlassen.
    Er hatte mehr als genug Menschen Leben und Zukunft gekostet.
    Er würde unter keinen Umständen zulassen, dass auch sie Leben und Seele verloren.
    »Gut, Artemis. Ich gebe dir, was du willst, wenn du mir gibst, was sie zum Überleben brauchen.«
    Sie strahlte ihn an.
    »Aber«, fuhr er fort, »meine Bedingungen lauten folgendermaßen: Du wirst ihnen jeden Monat einen Sold bezahlen, der es ihnen erlaubt, sich zu kaufen, was sie haben wollen oder brauchen. Wie gesagt, sie werden Schildknappen brauchen, die sich um alles kümmern und ihnen Nahrung, Kleidung und Waffen besorgen. Ich will nicht, dass sie durch diese Dinge von ihrer Arbeit abgelenkt werden.«
    »Gut. Ich werde ein paar Menschen finden, die ihnen dienen.«
    »Lebende Menschen, Artemis. Freie Menschen. Ich will, dass sie ihnen aus freien Stücken dienen. Und du wirst keine Dark Hunter mehr erschaffen. Nie wieder.«
    »Vier von euch reichen aber nicht. Wir werden mehr brauchen, um die Daimons in Schach zu halten.«
    Acheron schloss die Augen, als ihm die Ausweglosigkeit ihrer Beziehung bewusst wurde. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie die Zukunft aussah – je mehr Dark Hunter sie erschuf, umso länger wäre er ihr verpflichtet. Und es gab keine Möglichkeit, sie an dem Versuch zu hindern, ihn für immer an sich zu binden.
    Oder etwa doch?
    »Gut«, sagte er schließlich. »Ich gebe nach, aber nur, wenn du ihnen eine Möglichkeit gewährst, sich aus deinen Diensten zu befreien.«
    Sie erstarrte. »Was meinst du damit?«
    »Ich will, dass du den Dark Huntern eine Möglichkeit gibst, ihre Seele zurückzugewinnen, damit sie nicht länger an dich gebunden sind, wenn sie es nicht mehr wollen.«
    Artemis wich zurück. Das hatte sie nicht vorhergesehen. Wenn sie ihm diesen Gefallen gewährte, würde die Regel automatisch auch für ihn gelten.
    Und damit könnte er sie jederzeit verlassen.
    Sie hatte vergessen, wie gerissen Acheron sein konnte. Wie genau er ihr Spiel durchschaute und wusste, wie er diese Regeln und auch sie selbst manipulieren konnte.
    Er war ihr in jeder Hinsicht ebenbürtig.
    Doch wenn sie seiner Forderung nicht nachkam, würde er sie ebenfalls verlassen. Sie hatte also keine Wahl, und das wusste er nur zu gut.
    Trotzdem gab es ein paar Dinge, die gewährleisten würden, dass er bei ihr blieb – vor allem einen Umstand, der ihn in alle Ewigkeit an sie band.
    »Sehr gut. Lass uns ein paar Regeln aufstellen.« Sie registrierte, dass seine Gedanken zu Ias zurückkehrten.
    Er hatte Mitleid mit dem armen griechischen Soldaten, der seine Frau so innig liebte – wie üblich wurden ihm sein Mitgefühl und sein Großmut zum Verhängnis.
    »Erstens müssen sie sterben, um ihre Seele zurückzubekommen.«
    »Wieso?«
    »Eine Seele kann nur im Augenblick des Todes von einem Körper aufsteigen. Folglich kann sie nur in
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