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Vulkanpark

Vulkanpark

Titel: Vulkanpark
Autoren: Gabriele Keiser
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eine Therapie?«, wollte
Clarissa wissen. Eine offensichtlich ernst gemeinte Frage.
    Franca
hob die Schultern. »Darüber streiten sich die Experten, wie du weißt. Aber an
irgendetwas muss man doch glauben. Was wäre wohl die Alternative? Dass wir alle
Verbrecher bis ans Lebensende einsperren? Das kann’s ja wohl nicht sein.«
    Untersuchungen
besagten, dass bis zu 70 Prozent der untherapierten Täter wieder rückfällig
wurden, wohingegen dies bei den therapeutisch behandelten nur 30 bis 35 Prozent
betraf. Die Zahlen schwankten. Eindeutige Erkenntnisse darüber, was einen
Täter, der in der Regel stark geschädigt war, vor einem Rückfall bewahrte, gab
es nicht. Von Psychologen hatte Franca gehört, dass die meisten Täter ihre
Verbrechen wegzureden versuchten und niemanden an sich heranließen. Nicht
wenige beharrten darauf, dass die Opfer es nicht anders verdient hatten. Dass
es einer wahren Kraftanstrengung bedurfte, zu seinen Fehlern und somit
bedingungslos zu sich selbst zu stehen, wusste sie selbst am besten.
    »Na, Mammi,
müde?« Franca schrak zusammen. Sie hatte nicht bemerkt, dass Georgina hinter
sie getreten war.
    »Wollen
wir nach Hause?«, fragte ihre Tochter.
    Franca
stand auf, blickte sich ein letztes Mal um. Die tiefstehende Sonne warf lange
Schatten und ließ die umherspazierenden Menschen wie Figuren Giacomettis
aussehen. »Gehen wir«, sagte sie leise.

Nachwort und Dank
     
    Der »Vulkanpark« ist ein
einzigartiger Freizeitpark in der Osteifel, zwischen Rhein und Mosel gelegen
inmitten einer Landschaft, die aus vulkanologischer Tätigkeit hervorgegangen
ist, und die randvoll ist mit Geschichte und Geschichten. Ich danke Jörg Busch,
Geschäftsführer der Vulkanpark GmbH, für die Erlaubnis, diesen Titel verwenden
zu dürfen.
     
    Der vorliegende Roman mit allen
seinen Akteuren ist frei erfunden, auch wenn einem manche Details bekannt
vorkommen mögen. Insofern wiederum ist die Geschichte wahr, nämlich wie ich mir
Wahrheit vorstelle: So könnte es gewesen sein. Denn dass die Wahrheit viele
Facetten hat, wurde mir beim Schreiben dieses Buches in besonderer Weise
bewusst. Ich möchte nicht verhehlen: Beim Aufspüren von menschlichen Abgründen
bin ich auch dem einen oder anderen Abgrund in mir selbst begegnet.
    Wie so
oft habe ich mich gefragt, wo eine derartige Geschichte ihren Anfang nimmt. Ich
habe sehr vieles über Mörder und ihre individuellen Biografien gelesen und
ebenso vieles über Polizisten, wie sie Aufklärung betreiben. Zusätzlich zu den
Büchern spürte ich mannigfachen Hinweisen im Internet nach und las unzählige
Zeitschriftenartikel und Fachaufsätze.
    Sehr
hilfreich waren die Fachbücher von Stephan Harbort. Besonders erwähnen möchte
ich Ich liebte eine Bestie – die Frauen der Serienmörder (Droste, 2009), Das Serienmörder-Prinzip – Was zwingt Menschen zum Bösen? (Droste, 2006)
und Begegnung mit dem Serienmörder – Berichte von Menschen, die entkommen
konnten (Knaur, 2011). In letzterem wird detailliert die Vernehmung von
kindlichen Opfern beschrieben. Stephan Harbort hat mir freundlicherweise
erlaubt, mich an seinen Büchern zu orientieren.
    Wann
immer ich eine konkrete Frage zum Polizeialltag hatte, hat sie mir mein Kollege
Jörg Schmitt-Kilian, der in seinem anderen Leben Kriminalhauptkommissar bei der
Polizei Koblenz ist, beantwortet.
    Armin
Hofschulte, einem hervorragenden Kenner von Flora und Fauna, gebührt ein
herzliches Dankeschön für die fachkundige Führung durch den Rauscherpark und
dem lebhaften Erzählen einiger Anekdoten, die ihren Niederschlag im Roman
gefunden haben.
    Dass
Franca Mazzari und ihre Koblenzer Kollegen keine Unbekannten mehr sind, dafür –
und für sehr vieles andere mehr – danke ich meiner Agentin Eva Pfitzner, die
mir alles Organisatorische abnimmt und meine Arbeit kreativ und produktiv
begleitet.
    Dem
Team vom Gmeiner-Verlag – insbesondere meiner Lektorin Claudia Senghaas – danke
ich ebenfalls für die großartige Unterstützung.
     
    Das zweiwöchige
Krimi-Stipendium Tatort Töwerland auf der Nordseeinsel Juist hat es mir
erlaubt, noch einmal in aller Stille und mit distanziertem Blick den Roman
durchzuarbeiten und ihm einen letzten Feinschliff zu verpassen. Mein
allerherzlichster Dank für diese Auszeit gilt Thomas Koch von der Buchhandlung
Koch sowie Inka Extra für Verpflegung und anregende Gespräche in der Villa
Charlotte.
     
    Gabriele
Keiser,
    Andernach,
September 2012

 

     
    Harald
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