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Voyeur

Titel: Voyeur
Autoren: Simon Beckett
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Schamhügel zu sehen
     war.
    Benommen schaute ich zu, wie Anna stöhnte und sich seiner Zunge entgegendrängte. Sie spreizte ihre Schenkel und hob ihre
     Knie, sodass Zeppos Kopf fast ganz verdeckt war. Dann nahm sie die Hände aus seinem Haar und streckte sie auf dem Kissen
     aus. Die Augen geschlossen, ließ sie den Kopf mit einem leidenschaftlichen, fast gequälten Gesichtsausdruck auf meine Seite
     fallen. Das anmutige Auf und Ab ihrer Hüften spiegelte die beinahe unmerklichen Bewegungen von Zeppos Kopf. Als sie allmählich
     schneller wurden, stieß sie ein leises Wimmern aus. Dann wieder. Sie warf ihren Kopf von einer Seite zur anderen, stöhnte
     und wölbte ihren Rücken, sodass man unter der Haut deutlich die Rippen erkennen konnte. Ihre Brüste standen straff ab. Sie
     stöhnte erneut, griff plötzlich nach unten und drückte Zeppos Kopf heftig zwischen ihre Beine, als würde sie ihn in sich
     hineinpressen wollen. Er packte ihre Oberschenkel, als sie sich wild aufzubäumen begann, stemmte sich dann mit einer fließenden |364| Bewegung hoch und glitt mit dem Unterleib zwischen ihre Beine. «O Gott», sagte Anna.
    Für einen Moment verharrten sie in dieser Position. Dann begannen sich ihre Körper langsam und im Einklang zu bewegen. Zeppo
     hatte sich auf den Armen abgestützt, sein Oberkörper schwebte über Annas Brüsten und berührte sie leicht. Ihre Schenkel waren
     weit gespreizt, die Knie angewinkelt, und wenn sie sich ihm entgegenstemmte, gruben sich die Fersen in die Matratze. Sie
     hatte die Augen geschlossen und stöhnte jedes Mal leise auf, wenn ihre Unterleiber aufeinandertrafen. Während sie einen entzückten
     Gesichtsausdruck hatte, schaute Zeppo ausdruckslos zu, wie sie sich unter ihm wand. Sie strich mit den Händen an seinen
     Flanken hinab und packte seine Pobacken, und als ihre Bewegungen leidenschaftlicher wurden, spürte ich eine Hitze in meiner
     Leistengegend. Die beiden Körper klatschten jetzt heftiger aneinander. Er senkte seinen Kopf und saugte wild an ihren Brüsten.
     Sie schlang die Beine um seine Taille und bäumte sich auf. Er hob den Kopf und schaute auf sie hinab. Sein Gesicht glänzte
     vor Schweiß und Konzentration, aber er steigerte das Tempo noch. Als sie aufschrie, ihren Kopf erst zurück- und dann hin-
     und herwarf, spürte ich, wie sich die Hitze in meinem Unterleib ausbreitete. Sie schrie wieder auf und klammerte sich an
     seine Schultern, und als sich ihr Mund zu einem stummen Schrei verzog und ich in den gegenüberliegenden Spiegel schaute und
     in diesem Rahmen für einen Augenblick Anna und Zeppo sah, wurde ich plötzlich von einer dermaßen heftigen Erregung gepackt,
     dass ich fast selbst aufgeschrien hätte.
    Völlig versunken schloss ich die Augen und wäre beinahe |365| ohnmächtig geworden. Dann klang es langsam ab, und als die Anspannung meinen Körper verließ und ich erschöpft auf den Stuhl
     sinken wollte, fiel mir erst im letzten Moment ein, dass er noch vor der Tür stand.
    Als ich nach hinten taumelte und mich verzweifelt an dem Tisch festhielt, wäre fast die Karaffe mit Wasser umgekippt. Ich
     konnte mich gerade noch fangen, erstarrte mit pochendem Herzen und wartete auf Anzeichen dafür, dass mich jemand gehört
     hatte. Aber nichts geschah. Zitternd trat ich wieder vor die Wand und spähte durch das schmale Loch.
    Anna und Zeppo waren noch immer engumschlungen, doch nun war alle Begierde verschwunden. Anna lag mit geschlossenen Augen
     da und streichelte Zeppo mit einer Hand sanft über den Nacken. Langsam ließ sie ihre Beine von seiner Taille gleiten. Er blieb
     dazwischen liegen, stützte sich auf einen Ellbogen ab und schaute mit einer klinischen Distanz auf sie hinab, die nicht
     zu seinem verschwitzten Körper passte. Als Anna träge die Augen öffnete und ihn anlächelte, lächelte er zurück. Doch als
     sie die Augen wieder schloss, verschwand sein Lächeln.
    In dem Moment hätte ich gehen sollen. Ich hatte angenommen, dass Zeppo seinen Höhepunkt mit Anna erreicht hatte, dass sie
     sich nun voneinander lösten, vielleicht noch eine Weile redeten und schließlich einschliefen. So lange wollte ich noch warten,
     um ein abgerundetes Ende dessen zu erleben, was ich herbeigeführt hatte. Doch schon einen Augenblick später begann Zeppo
     wieder, langsam seine Hüften zu bewegen, und da war es zu spät. Ich musste bleiben und zuschauen.
    Er hatte immer noch den gleichen distanzierten Gesichtsausdruck, |366| als sich sein Hintern behutsam
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