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Voyeur

Titel: Voyeur
Autoren: Simon Beckett
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und leicht kreisend auf und ab bewegte. Er betrachtete Annas Gesicht und ihren hingestreckten
     Körper, als hätten die Bewegungen seines Unterleibs nichts mit dem Rest von ihm zu tun. Zuerst reagierte sie nicht. Sie lag
     teilnahmslos unter ihm, und wenn sie ihm nicht mit einer Hand sanft den Nacken gestreichelt hätte, hätte sie auch schlafen
     können. Zeppo hörte nicht auf, sich in dem gemächlichen, gleichmäßigen Rhythmus zu bewegen. Scheinbar eine Ewigkeit lang
     passierte nichts weiter. Als sich Anna dann rührte, wirkte es genüsslich und katzenhaft. Leise schnurrend gab sie sich ihm
     hin.
    Als wäre dies das Signal, auf das er gewartet hatte, drehte Zeppo den Kopf und schaute mich direkt an. Ohne innezuhalten
     oder seinen Rhythmus auch nur zu verändern, zwinkerte er mir provozierend zu.
    Dieser stille Gruß traf mich wie ein kalter Schock. Ich wich von der Wand zurück und stand unschlüssig in der Dunkelheit.
     Fast hätte ich dem Impuls nachgegeben und wäre verschwunden. Doch der Drang, wieder durch den Lichtschlitz zu schauen, war
     stärker. Ich holte den Stuhl von der Tür, setzte mich hin und legte erneut mein Auge vor das Loch.
    Sie wechselten gerade die Stellung. Zeppo ließ seine Beine unter Annas gleiten, schob ihr die Hände unter den Rücken und
     hob sie hoch. Sie hatte die Augen geöffnet und lächelte ihn an, als sie sich gegenübersaßen. Sie küssten sich. Dann ließ
     sich Zeppo zurück aufs Bett fallen, und Anna setzte sich rittlings auf ihn.
    «Jetzt bin wohl ich an der Reihe, oder?»
    «Ich muss meine Kraft sparen.»
    Anna beugte sich über ihn und fing an, ihre Hüften |367| zu bewegen. Ihr Haar fiel nach vorn und hing ihr wie ein Schleier vor dem Gesicht. Ihre Brüste schaukelten. Zeppo streckte
     seine Hände aus, streichelte sie und verrenkte sich den Hals, um sie mit der Zunge zu berühren. Anna stieß ihn zurück aufs
     Bett und beugte sich hinab, um ihn auf die Brust zu küssen. Dann hob sie die Hüften und rutschte langsam zurück. Nach und
     nach glitt sie seinen Körper hinab, wobei ihr Haar über ihn hinwegstrich und ihr Gesicht verdeckte. Erst als sie zwischen
     seinen Beinen kniete und ihr Kopf über seinem Schritt war, hielt sie inne.
    Zeppos Miene, die unbewegt geblieben war, wurde nun etwas lebhafter. Er schloss kurz die Augen und legte ihr die Hände in
     einer beinahe segnenden Geste auf den Kopf. Ihr Haar verbarg noch immer, was sie tat, doch dann strich es Zeppo mit einem
     Blick in meine Richtung zur Seite.
    Das dicke, widerliche Ding steckte in ihrem Mund, und als sie gierig wie ein ungezogenes Kind an einem Stangeneis daran
     schleckte, verzerrte sich ihr Gesicht. Ich fühlte Zeppos Blicke und sah, wie er mit amüsierter Verachtung in meine Richtung
     schaute. Als hätte er gewusst, dass ich ihn genau in diesem Moment anschaute, stöhnte er auf, legte beide Hände auf Annas
     Hinterkopf, wölbte den Rücken und stemmte sich ihr entgegen.
    Als Reaktion beschleunigte sie ihre Bewegungen. Er stöhnte erneut, lauter dieses Mal, und hob sie plötzlich von sich weg.
     Befreit von Annas Lippen, schnellte ihm sein feuchtes Ding gegen den Bauch. Mit erhitztem Gesicht drängte sich Zeppo nun
     hinter sie und richtete sie so auf, dass sie auf allen vieren vor ihm hockte. Jetzt blieb mir nichts mehr verborgen. Er griff
     ihr in die Hüften, warf einen kurzen Blick in |368| meine Richtung und drang in sie ein. Wie aufgespießt warf sie mit einem Schrei den Kopf zurück, sodass ihr graziler Hals
     geschwungen hervorstand. Ich starrte darauf, um mich an diesen schönen Anblick zu klammern, doch selbst das wurde mir verdorben,
     als sie mit dem Kopf auf die Matratze sank und auf den Knien zurückrutschte, damit er noch tiefer in sie eindringen konnte.
    Sie trieben es wie Hunde. Zeppo grunzte jedes Mal, wenn er gegen ihren Hintern klatschte: ein klebriges Geräusch, als würde
     man durch Schlamm stapfen. Mit gierigen Händen packte er zu und riss sie an sich. Sie schrie. Ihre Bewegungen wurden wilder.
     Jetzt schaute er nicht mehr zu meinem Versteck. Der Mund stand ihm offen, sein Grunzen wurde lauter. Plötzlich kehrte das
     Déjà-vu-Gefühl zurück. Für einen Augenblick ging mir wieder der Traum durch den Kopf, und dann sah ich kurz eine andere,
     ähnliche Szene vor mir –
eine halbgeöffnete Tür, durch den Spalt fällt Licht, eine Spur aus hingeworfenen Kleidern, ein Kreis aus weißer Seide auf
     dem Teppich, im Bett dahinter zwei nackte, stöhnende Gestalten, ein
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