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Vorsicht Playboy

Vorsicht Playboy

Titel: Vorsicht Playboy
Autoren: Amanda Browning
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mischte er sich sanft ein.
    “Wenn ihr mich braucht, ich bin in der Küche und mache Tee.” Von den beiden Frauen unbemerkt verließ er das Zimmer.

    Alice Makepeace seufzte aufgewühlt. “Ich kann kaum glauben, dass du es wirklich bist. Als der junge Mann mich anrief und mir erklärte, wer du bis t und dass du mich kennen lernen möchtest, kam mir das wie ein Traum vor. Das hätte ich nie erwartet. Ich dachte immer, ihr hasst mich alle.”
    „Aber nein! Niemand hasst dich”, beteuerte Kathryn.
    Ihre Großmutter schüttelte den Kopf. „George hasst mich.” Sie meinte ihren geschiedenen Mann. “Und Lucy wohl auch. Ich kann ihr daraus keinen Vorwurf machen.”
    Jetzt musste Kathryn ehrlich sein. „Ja, du hast Recht. Großvater hat dir nie verziehen. Wir beide verstehen uns nicht besonders gut, weil ich dir sehr ähnlich sehe.”
    Die alte Dame nickte. “Ja, das tust du.”
    “Aber Mutter hasst dich nicht”, beharrte Kathryn. “Du hast ihr nur immer sehr Leid getan. Es tut ihr weh, dass du nie versucht hast, Verbindung mit ihr aufzunehmen. Warum nicht? Möchtest du es mir erzählen?”
    Schmerzlich blickte Alice an Kathryn vorbei und schien in Gedanken in der Vergangenheit zu sein, “Wegen George. Ich wollte meine Tochter nicht verlieren, aber Georges Familie hat mich nie akzeptiert. Sie stellte sich hinter ihn, als er um das Sorgerecht kämpfte. Und als er gewann, halfen sie ihm, es mir praktisch unmöglich zu machen, Lucy zu sehen. Immer gab es Vorwände, Gründe, warum ein Besuch verschoben werden musste. Schließlich war mir klar, dass sie alles tun würden, damit ich meine Tochter nicht sehe.“
    Entsetzt fragte Kathryn: “Aber warum hast du es nicht auf einen Prozess ankommen lassen? Du hattest doch das Besuchsrecht.”
    Alice seufzte. “Sicher. Aber damals war das alles nicht so einfach. Ich hatte keine Familie, die mir geholfen hätte, und war mittellos. Nachdem dann so viel Zeit verstrichen war, dachte ich, Lucy sei wohl besser ohne mich daran. Später, als es mir ganz gut ging, wollte ich oft Kontakt mit ihr aufnehmen. Ich habe ihr Briefe geschrieben, sie jedoch nie abgeschickt. Dann fand ich heraus, wo sie wohnte, und bin zu ihrer Schule gefahren. Aber ich war feige. Bestimmt hasst sie mich, weil ich sie verlassen habe, sagte ich mir und bin geflohen. Ich habe meine Tochter kampflos aufgegeben, und das werde ich mir nie verzeihen.”
    Wieder glitzerten Alices Augen verdächtig, und sie wandte sich ab und presste sich die Hand auf die Lippen.
    Kathryn richtete sich auf und legte tröstend den Arm um ihre Großmutter.
    “Bitte weine nicht. Du warst nicht feige, sondern bist einfach nur zu oft verletzt worden. Das weiß Mutter sicher. Sie macht dir keinen Vorwurf und hasst dich nicht, glaub mir. Ich weiß, dass sie dich liebt und immer geliebt hat.”
    Hoffnungsvoll blickte Alice zu ihrer Enkelin auf. “Meinst du wirklich? Sie hat mir so schrecklich gefehlt. Wenn ich sie wenigstens noch einmal sehen könnte’
    Glaubst du, sie wird mich treffen wollen?”
    Kathryn lächelte. “Natürlich, Großmutter. Wenn ich ihr sage, dass ich dich gefunden habe, wird sie dich sofort anrufen.”
    Endlich lächelte die alte Dame. “Wie geht es ihr? Ist sie gesund? Und glücklich?”
    “Gesund und sehr, sehr glücklich. Du hast inzwischen vier Enkelsöhne.”
    In Alices grünen Augen blitzte es auf. “Wirklich? Bitte erzähl mir von ihnen.
    Und von dir.”
    Lachend zog Kathryn sich einen Stuhl heran und begann, ihrer Großmutter von ihrer Familie zu berichten.

    Eine Stunde später betrat Kathryn leise die Küche, um nach dem Tee zu sehen, den Joel ihnen versprochen hatte. Er saß am Tisch und las Zeitung. Kathryn wurde ganz warm ums Herz vor Liebe und Dankbarkeit für alles, was er für sie getan hatte. Auf Zehenspitzen huschte sie zu Joel, legte von hinten die Arme um ihn und küsste ihn auf die Wange.
    “Danke”, flüsterte sie. “Du hast mich sehr glücklich gemacht.“
    Joel legte die Zeitung auf den Tisch und drückte ihre Hand. “Das hatte ich gehofft.”
    “Es hat wunderbar geklappt.” Kathryn lächelte unsicher. “Ich weiß zwar nicht, warum du es getan hast, aber ich bin froh darüber.”
    Sanft zog Joel sie zu sich auf den Schoß. “Ich hab’s getan, weil ich gemerkt habe, wie viel dir daran lag. Dich glücklich zu wissen war mir plötzlich sehr wichtig.”
    Kathryn versuchte, in seinen Augen zu lesen. Fast hätte sie glauben können, Joel liebe sie. Bewegt gestand sie: “Ich weiß
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