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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hatte er beschlossen, sich etwas im Hintergrund zu halten, bis er in sechs Wochen mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten Film begann.
    Ursprünglich hatte er geplant, eine alte Freundin anzurufen, mit ihr in die Karibik zu fliegen und sein Sexualleben, das bereits seit ein paar Monaten auf Eis lag, wieder auf Vordermann zu bringen. Doch der Aufruhr wegen Karlis Tod hatte ihn dazu bewogen, größeren Abstand zu Amerika zu suchen, weshalb er stattdessen lieber nach Italien geflogen war. Es war nicht nur das Land seiner Vorfahren, sondern auch der Ort, an dem die Arbeit zu seinem nächsten Film begann. Also konnte er sich gleichzeitig schon mal an die hiesige Atmosphäre gewöhnen und in die Haut des Mannes schlüpfen, den er während der nächsten Dreharbeiten darstellen würde. Zu diesem Zweck war es auch von Vorteil, dass er ohne irgendeine publicitysüchtige Exfreundin hier war.
    Verdammt. Bis der Aufruhr wegen Karlis Selbstmord in ein paar Wochen verklungen wäre, hielte er es ja wohl ein paar Wochen ohne Frau und ohne irgendwelche Kumpel aus. Der Gedanke, unerkannt herumzureisen, war noch derart neu, dass er ihn als durchaus anregend empfand.
    Er hob den Kopf und merkte, dass er ins Zentrum von Florenz gelaufen war und sich inzwischen mitten auf der belebten Piazza della Signoria befand. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er zum letzten Mal allein gewesen war. Er schlenderte über das Kopfsteinpflaster hinüber zu Rivoire und fand einen Tisch unter der Markise. Der Ober erschien, um seine Bestellung aufzunehmen. Um seinen mächtigen Kater zu pflegen, hätte er ein Sodawasser bestellen sollen, doch er tat nur selten, was die Vernunft ihm riet, weshalb er prompt eine Flasche des besten Brunello bei dem Mann in Auftrag gab. Der Ober brauchte eine Ewigkeit, bis er mit dem Wein zurückkam, und Ren musterte ihn sauer, als er endlich wieder auftauchte. Es gab allerdings viele Gründe für seine schlechte Laune: Schlafmangel, Alkohol, die Tatsache, dass er hundemüde war, den Tod der süßen, unglücklichen Karli und das allgemeine Gefühl, dass das Rampenlicht, in dem er stand, lange noch nicht hell genug war, dass all das Geld, das er verdiente, und all der Ruhm, der ihm inzwischen zuteil geworden war, immer noch nicht reichten. Er war übersättigt, rastlos, und er wollte mehr. Mehr Ruhm. Mehr Geld. Mehr ... von etwas, das er nicht benennen konnte.
    Er sagte sich, dass sein nächster Film ihm dieses Etwas gäbe. Sämtliche Schauspieler Hollywoods waren versessen auf den Part des bösen Kaspar Street, doch nur Ren war die Rolle angeboten worden. Es war die Rolle seines Lebens, die Chance, dass er endlich ganz nach oben kam.
    Langsam nahm seine Anspannung ein wenig ab. Night Kill bedeutete monatelange harte Arbeit. Bis die Dreharbeiten begännen, würde er Italien genießen. Gut essen, gut trinken, sich entspannen und tun, was er am besten konnte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, nippte an seinem Wein und wartete darauf, dass ihn das Leben unterhielt.
    Isabel blickte auf die rosagrüne Kuppel des Duomo, die sich leuchtend vom Abendhimmel abhob, und kam zu dem Ergebnis, dass ihr das berühmteste Bauwerk von Florenz statt prachtvoll eher protzig und abstoßend erschien. Sie mochte diese Stadt nicht. Selbst abends war sie laut und voll. Auch wenn es stereotyp hieß, Italien wäre der reinste Balsam für die Seelen unglücklicher Frauen, wäre sie doch besser in New York geblieben.
    Sie versuchte sich zu beruhigen. Schließlich war sie erst gestern Abend angekommen, und Florenz war nicht ihr eigentliches Ziel. Das eigentliche Ziel hatten das Schicksal und ihre Freundin Denise für sie bestimmt. Seit Jahren hatte Denise von einer Reise nach Italien geträumt. Endlich hatte sie einen zweimonatigen Urlaub bei ihrer Firma an der Wall Street eingereicht und für die Monate September und Oktober ein Haus in der Toskana gemietet, um dort mit der Arbeit an einem Buch über Investment-Strategien für allein stehende Frauen zu beginnen. »Besser als in Italien werde ich nirgends inspiriert« , hatte Denise Isabel über einem Endiviensalat und glasierten Birnen bei Jo Jo‘s, ihrem gemeinsamen Lieblingsrestaurant, erklärt. »Ich werde tagsüber schreiben und abends fantastisch essen und hervorragende Weine dazu trinken.«
    Kurz nachdem Denise jedoch den Mietvertrag für ihr Traumhaus in der Toskana unterzeichnet hatte, hatte sie den Mann ihrer Träume kennen gelernt und erklärt, sie könne New York derzeit auf keinen
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