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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sind ihr völlig egal, und nichts, was sie anhat, passt jemals auch nur annähernd zusammen. Sie hat nicht einmal einen Collegeabschluss.«
    »Na und? Wir sind doch keine Snobs.« Isabel trug das Weinglas, das Michael auf dem Couchtisch hatte stehen lassen, in die Küche. »Und ehrlich gesagt sind du und ich manchmal womöglich ein bisschen steif.«
    Er folgte ihr und erklärte, erfüllt von einer Energie, wie Isabel sie schon seit Monaten nicht mehr an ihm hatte erleben dürfen: »Sie ist der impulsivste Mensch, den ich je getroffen habe. Sie flucht wie ein Müllkutscher und liebt die allerschlimmsten Filme. Sie erzählt mir fürchterliche Witze, sie trinkt jede Menge Bier und ... aber sie ist mit sich im Reinen. Sie« - er atmete tief durch - »sie gibt auch mir das Gefühl, mit mir im Reinen zu sein und ... es ist Tatsache, dass ich sie liebe.«
    »Dann werde ich sie sicher ebenfalls lieben.« Isabel lächelte. Sie lächelte und lächelte, bis ihr Gesicht erstarrte, denn solange dieses Lächeln hielt, wäre alles gut.
    »Sie ist schwanger, Isabel. Erin und ich bekommen ein Baby: Wir werden nächste Woche standesamtlich heiraten.«
    Das Weinglas fiel krachend in die Spüle.
    »Ich weiß, dass dies nicht gerade ein guter Zeitpunkt ist, um es dir zu sagen, aber ...«
    Ihr Magen verknotete sich. Sie wollte, dass er aufhörte. Sie wollte, dass die Zeit stehen blieb und zurückwanderte, dorthin, wo nichts von alledem passiert war.
    Er wirkte kreidebleich und elend. »Wir beide wissen, dass es zwischen uns beiden auf Dauer nicht funktioniert.«
    Zischend entwich die Luft aus ihrer Lunge. »Das ist nicht wahr. Es war - es ist -« Sie drohte zu ersticken.
    »Wir sehen uns doch fast nur geschäftlich.«
    Sie atmete mühsam und legte die Finger um das goldene Armband, das sie stets trug. »Wir hatten ... halt sehr viel zu tun, das ist alles.«
    »Wir haben schon seit Monaten nicht mehr miteinander geschlafen!«
    »Das ist... das ist nur eine Phase.« Sie hörte eine Spur von Hysterie in ihrer Stimme und kämpfte verzweifelt darum, dass sie nicht vollends die Kontrolle über sich verlor. »In unserer Beziehung ging es ... niemals nur um Sex. Darüber haben wir gesprochen. Es ist - es ist nur eine Phase«, wiederholte sie.
    Er trat dichter an sie heran. »Rede keinen Unsinn, Isabel! Lüg dir nicht selber derart in die Tasche. Solange unser Liebesleben nicht in deinem verdammten Terminkalender steht, ist es doch gar nicht existent.«
    »Komm mir ja nicht mit meinem Kalender! Schließlich nimmst du deinen Kalender sogar mit ins Bett!«
    »Zumindest ist er warm!«
    Sie hatte das Gefühl, als hätte er ihr eine Ohrfeige versetzt.
    Er senkte reuevoll den Kopf. »Entschuldigung. Das war nicht nötig. Und es ist auch nicht wahr. Meistens war es zwischen uns durchaus in Ordnung. Es ist nur so ...« Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich habe mich nach Leidenschaft gesehnt.«
    Sie umklammerte den Tisch. »Leidenschaft? Wir sind erwachsene Menschen.« Sie musste sich beruhigen. Musste wieder Luft bekommen und sich umgehend beruhigen. »Wenn du mit unserem Liebesleben unzufrieden bist, können wir ja zu einer ... Paarberatung gehen.« Sie wusste, es gäbe keine Beratung. Diese Frau trug Michaels Kind unter dem Herzen. Das von Isabel für irgendwann nach der Hochzeit geplante Kind.
    »Ich will keine Beratung.« Seine Stimme wurde leise. »Nicht ich, sondern du hast damit ein Problem.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Es ist ... wenn es um Sex geht, bist du wirklich schizophren. Manchmal bist du echt heiß. Andere Male hingegen hatte ich das Gefühl, als tätest du mir lediglich einen Gefallen und könntest es gar nicht erwarten, dass es vorbei ist. Wieder andere Male hat es sich sogar so angefühlt, als wärst du gar nicht vorhanden.«
    »Die meisten Männer wüssten eine gewisse Abwechslung bestimmt zu schätzen.«
    »Du musst dauernd alles unter Kontrolle haben. Möglicherweise hast du deshalb keinen besonderen Spaß am Sex.«
    Der mitleidige Blick, mit dem er sie bedachte, war mehr, als sie ertrug. Sie sollte ihn bemitleiden. Er verließ sie wegen einer schlecht gekleideten, älteren Frau, die schreckliche Filme liebte, Bier trank ... und in Bezug auf Sex offenbar nicht schizophren war.
    Ihre Stimme wurde schrill. »Du irrst dich. Du liegst völlig falsch. Ich liebe Sex! Ich lebe dafür, mit einem Mann zu schlafen! Sex ist alles, woran ich denke!«
    »Ich liebe sie, Isabel.«
    »Das ist keine wahre Liebe. Es ist -«
    »Verdammt, sag
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