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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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putzt.«
    »Ich habe ein Image, das ich aufrechterhalten muss. Als ich die Vier Ecksteine eines positiven Lebens geschrieben habe, war ich gerade achtundzwanzig. Wenn ich mich nicht konservativ gekleidet hätte, wäre ich damals garantiert nicht ernst genommen worden.«
    »Und jetzt sind Sie wie alt, zweiundsechzig? Sie brauchen Jeans.«
    »Ich bin vierunddreißig, das wissen Sie genau.«
    »Jeans und eine hübsche rote Bluse, eine von diesen engen Dingern, in denen man Ihren perfekten Busen nicht nur ahnt. Und ein paar hochhackige Schuhe.«
    »Da Sie gerade von Prostituierten sprechen, habe ich Ihnen erzählt, dass die beiden jungen Damen, die dauernd unten auf der Straße stehen, gestern wegen des neuen Arbeitsbeschaffungsprogramms vorstellig geworden sind?«
    »Und spätestens nächste Woche stehen sie wieder unten auf der Straße. Ich verstehe nicht, warum Sie Ihre Zeit mit ihnen vergeuden.«
    »Weil ich sie mag. Sie arbeiten echt hart.« Isabel warf sich wieder in ihren Sessel und zwang sich, sich auf etwas Positives zu konzentrieren statt auf den sie schmähenden Artikel. »Die vier Ecksteine funktionieren bei jedem, von der Hure bis zum Heiligen, das kann ich mit Tausenden von Beispielen belegen.«
    Carlota schnaubte und beendete durch Einschalten des Staubsaugers das Gespräch. Isabel warf die Zeitung in den Papierkorb und lenkte den Blick auf die erleuchtete Nische in der Wand zu ihrer Rechten, in der eine prächtige Lalique-Kristallvase auf einem kleinen Sockel stand. Darin eingraviert waren vier miteinander verbundene Rechtecke, das Logo ihres Unternehmens. Jedes Rechteck stand für einen der vier Ecksteine eines positiven Lebens:
    Gesunde Beziehungen Stolz auf den Beruf.
Verantwortungsbewusster Umgang mit dem Geld Spirituelle Kraft
    Ihre Kritiker griffen die vier Ecksteine als allzu simplizistisch an, und mehr als einmal war ihr vorgeworfen worden, gleichermaßen selbstgefällig wie scheinheilig zu sein. Doch sie nahm nichts von dem, was sie verdiente, je als selbstverständlich, weshalb sie bestimmt nicht selbstgefällig war. Und was die angebliche Scheinheiligkeit betraf, war sie alles andere als ein Scharlatan. Sie hatte sich ihr Unternehmen und ihr Leben auf der Grundlage dieser Prinzipien aufgebaut, und es erfüllte sie mit Freude, dass ihre Arbeit auch anderen Menschen half. Sie hatte vier Bücher geschrieben (das fünfte käme in ein paar Wochen auf den Markt), es gab von ihr mindestens ein Dutzend Kassetten, sie war als Rednerin bereits auf Monate im Voraus ausgebucht und verfügte inzwischen über ein beachtliches Vermögen. Nicht schlecht für ein unscheinbares kleines Mädchen, das in emotionalem Chaos aufgewachsen war.
    Sie musterte die ordentlichen Stapel auf ihrem blank geputzten Schreibtisch. Außerdem hatte sie einen Verlobten, auch wenn sie zu der seit einem Jahr versprochenen Planung ihrer Hochzeit aus Zeitmangel nicht kam, und vor sich einen Berg Papiere, den es, ehe sie nach Hause gehen könnte, abzuarbeiten galt.
    Als Carlota den Putzwagen aus dem Zimmer rollte, winkte Isabel ihr zum Abschied und griff dann nach einem dicken Umschlag vom Finanzamt. Eigentlich hätte sich Tom Reynolds, ihr Buchhalter und gleichzeitig Manager, darum kümmern sollen, doch er hatte sich gestern krank gemeldet, und sie ließ nicht gerne etwas liegen.
    Was jedoch echt nicht hieß, dass sie getrieben, anspruchsvoll oder gar schwierig war.
    Sie schlitzte den Umschlang mit einem mit ihrem Monogramm versehenen Brieföffner auf. Den ganzen Tag über hatten Medienvertreter bei ihr angerufen, um sie zu einer Stellungnahme zu dem Artikel zu bewegen, doch sie hatte sich geweigert, öffentlich auf diese Schmähung einzugehen. Trotzdem rief die negative Presse ein gewisses Unbehagen in ihr wach. Ihr Geschäft basierte auf dem Respekt und der Zuneigung ihrer Fans, weshalb sie sich so angestrengt bemühte, ihr Leben beispielhaft zu gestalten. Dieser Artikel täte ihrem Image sicher Abbruch. Die Frage war nur, in welchem Maß.
    Sie zog das Schreiben aus dem Umschlag und begann zu lesen. Nach der Hälfte der Lektüre schössen ihre Brauen in die Höhe, und sie zog ihr Telefon zu sich heran. Sie hatte gedacht, der Tag könnte schlimmer nicht mehr werden, und nun hatte sie plötzlich noch ein Problem mit dem Finanzamt - was allerdings sicher nichts weiter als ein Missverständnis war. Eine nachträgliche Forderung in Höhe von 1,2 Millionen Dollar konnte nichts anderes als ein Missverständnis sein.
    Sie füllte ihre
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