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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
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er an sich hinabblickte, war er erstaunt, daß die rote Farbe von einer breiten, aber flachen Schramme an seiner rechten Brust herrührte. Er hatte eine Menge Haut verloren, aber nicht viel Blut. Er riß sich ein Stück Stoff von seinem linken Ärmel ab, um die Wunde zu verbinden. Glücklicherweise hatte die Blutung schon fast aufgehört.
    „Sehen Sie irgend etwas?“
    „Wir sind auf einem Riff“, antwortete Kitten. „Roses Wellenreiter ist weiter vorn aufgelaufen. Ein Stück von ihm scheint unter unserm Bug zu liegen. Das muß der Grund für unsere Schräglage sein. Der Wellenreiter ist in viel schlechterem Zustand als wir – was nicht heißen soll, daß unser Schweber noch seetüchtig wäre. Sieht aus, als habe Roses Fahrzeug die volle Wucht des Schlags aufgefangen. Der Boden ist abgetrennt.“
    „Irgendeine Spur von dem Ungeheuer?“
    „Es wird wohl direkt unter der Wasseroberfläche liegen. Gleich da, wo das Riff endet, was nach meinem Geschmack längst nicht weit genug entfernt ist. Komisch, wie friedlich alles wirkt. Das Riff reicht noch etwa zwölf Meter über den Wellenreiter hinaus und scheint dann steil abzufallen. Von da an ist das Wasser, so weit ich sehen kann, schwarz wie Tinte. Man meint, man müsse darauf gehen können.“
    Kitten verließ das Bullauge und kehrte zur Tür zurück. Vorsichtig trat sie auf das Riff. Malcolm stand hinter ihr in der Tür und hielt sich an beiden Seiten des Rahmens fest. Er sah, daß die pecces kaum knöcheltief lagen und an verschiedenen Stellen sogar aus dem Wasser ragten. Doch dann zog der Vom seine ganze Aufmerksamkeit auf sich.
    Malcolm kam sich vor, als stehe er vor einer scharfen SCCAM-Bombe. „Intelligent mag das Ding ja sein, aber es scheint uns nicht wahrzunehmen.“
    „Wir wissen nicht, wie es seine Umgebung wahrnimmt.“ Kitten balancierte über das unebene, schlüpfrige Riff. „Soviel wir wissen, kann es uns scharf im Auge haben. Ich könnte mir vorstellen, daß es abwartet, was die Versuchstiere als nächstes tun werden. Doch da es uns längst hätte töten können, glaube ich, daß es nicht die Absicht hat. Im Augenblick.“ Sie drehte sich um. „Sie sind größer als ich. Sehen Sie etwas von dem alten Bastard?“
    Malcolm hakte einen Arm um den Türrahmen und beugte sich vor. Ein kurzes Gefühl der Übelkeit stieg in ihm auf, dann klärte die Seeluft seinen Kopf vollständig. Wenn er um das Vorderteil des gekippten Schwebers herumlugte, konnte er das Dach des Wellenreiters leicht erkennen. Der Boden des größeren Fahrzeugs war so sauber wie mit einem Laser abrasiert. Es lag mit dem Heck nach oben, und ein Teil des geschwungenen Bugs befand sich unter der Nase des Schwebers.
    Eine menschliche Gestalt hing bewegungslos in den Sicherheitsgurten des Pilotensitzes auf dem Vorderdeck.
    „Er ist nicht hinausgeschleudert worden. Scheint aber bewußtlos zu sein.“
    „Sehen Sie den Koffer?“
    „Und ob! Er ist immer noch an sein rechtes Handgelenk angekettet.“
    „Lebt er?“
    „Kann ich nicht sagen. Bestimmt bereitet er sich nicht darauf vor, heftigen Widerstand zu leisten.“
    „Hoffentlich lebt er noch. Andernfalls wird es uns Tage kosten, herauszufinden, wie der Koffer geöffnet werden kann. Möglicherweise ist er mit Schußvorrichtungen oder Säure gesichert. Wir haben aber nicht tagelang Zeit. Was machen Sie denn da?“
    Malcolm war vorsichtig hinausgeklettert. Es ging nicht weit nach unten, aber die Oberfläche war scharfkantig und unwirtlich. Das Luftkissen um die Basis des Schwebers war völlig dahin. Es lief jedoch ein Metallgrat rings um das Schiff. Die glatte Hülle machte das Gehen auf dem nur Zentimeter breiten Streifen schwierig, doch der Kapitän war trotz seines Umfangs sehr behende. Er drückte sich flach gegen die Flanke des Schwebers und begann, sich auf den Bug zuzuschieben.
    Vom Bug war es nur ein Hopser zu dem verkanteten Deck des Wellenreiters. Malcolm ging bis zu dem bewegungslosen Drogenhändler und faßte das dürre Handgelenk. Der Puls war kräftig.
    „Jedenfalls lebt er! Ich kann nicht sagen, daß ich mich darüber ebenso freue wie Sie.“
    Malcolm trat an den Rand, bückte sich und streckte eine Hand von der Größe eines Kampfhelms aus. Kitten beobachtete ihn eine Weile, dann gesellte sie sich zu ihm.
    „Auch hier oben ist das Deck schlüpfrig“, stellte Malcolm fest. „Der kleine Spaziergang war riskant, aber so ging es schneller, als wenn wir eine Leiter oder ein Tau improvisiert hätten. Und das geht noch
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